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Anforderungen an den Untergrund

Der Untergrund muss folgende Anforderungen erfüllen:

weitgehend lückenloser und stetiger Verlauf
ausreichend tragfähig
eben, sauber und frei von Fremdkörpern
Die Oberfläche des Untergrunds muss so geführt und gestaltet sein, dass die Abdichtung handwerklich zuverlässig verlegt werden kann und fügbar ist. (fügbar: Die einzelnen Bahnen müssen nach den entsprechenden Regeln miteinander verbunden werden können.)
frei von Verunreinigungen
oberflächentrocken bei Abdichtungen, die auf den Untergrund aufgeklebt werden

Sind die genannten Anforderungen nicht gegeben, müssen geeignete Maßnahmen durchgeführt werden, wie z. B:

Vorbehandlung und Reinigung des Untergrunds
Aufbringen eines Voranstrichs (zur Haftverbesserung)
Ausgleichsmaßnahmen
Einbau von Trennschichten und -lagen (bei unverträglichen Stoffen, als Rissüberbrückung oder zur Kraft- und Verformungsentkopplung benachbarter Schichten)
ggf. die Trocknung der Oberfläche, wenn Abdichtungen aufgeklebt werden sollen
UntergrundAnforderungen
Beton/ZementestrichUntergründe aus Beton oder Zementestrich müssen ausreichend erhärtet und oberflächentrocken sein, bevor die Abdichtung aufgebracht wird. Die Betonoberfläche muss einen stetigen Verlauf aufweisen und geschlossen sein. Sie darf keine Kiesnester und Grate aufweisen.
BetonfertigteileDie Oberfläche von Betonfertigteilen muss eben und stetig verlaufen, d. h., es dürfen keine Kanten und Absätze an den Fugen der einzelnen Elemente auftreten. Zur Vermeidung unterschiedlicher Durchbiegungen der einzelnen Elemente an den Längskanten und im Bereich der Auflagerfugen sollten die Platten schubfest miteinander verbunden werden. Die Fugen der Elemente müssen geschlossen oder abgedeckt sein.
Holz und HolzwerkstoffeAn Dachschalungen aus Holz bzw. Holzwerkstoffen, die in nicht belüfteter Bauweise mit Vollsparrendämmung ausgeführt werden und die als Untergrund für die Abdichtung dienen, werden erhöhte Anforderungen gestellt, um Zerstörungen der Holzbauteile durch Feuchtigkeit zu vermeiden (DIN 4108-3, DIN 68800). Für die Nachweise der Tragfähigkeit (z. B. Biegespannungen) und Gebrauchstauglichkeit (z. B. Durchbiegungen) sind DIN EN 1995 und DIN EN 1995/NA zu beachten.
StahltrapezprofileStahltrapezprofile, die als Unterlage für die Abdichtung verwendet werden, müssen DIN 18807-3 und DIN EN 1090-1 entsprechen. Für die Bemessung der Stahltrapezprofile sind DIN EN 1993-1-3 und DIN EN 1993-1-3/NA zu beachten. Hinsichtlich des Korrosionsschutzes sind die Regeln zu beachten. Die Blechdicke sollte mind. 0,88 mm betragen, um Beanspruchungen bei der Herstellung der Abdichtung sicher aufnehmen zu können. Die maximale Durchbiegung ist abhängig von der Anwendungsklasse:•Standardausführung K1: max. Durchbiegung: L/300•höherwertige Ausführung (K2): max. Durchbiegung: L/500mit L als Stützweite.Die Stahltrapezprofile sind so zu verlegen, dass ihre Obergurte eine ebene Oberfläche bilden. Die Unterlage für die Abdichtung ist auf den Obergurten ebenflächig aufzukleben oder mechanisch zu befestigen, siehe DIN 18807-3. Falls die Dampfsperre gleichzeitig als Luftdichtheitsschicht dienen soll, sind besondere Maßnahmen für die Fügung (Verbindung) der Bahnennähte erforderlich, wie z. B. die Anordnung von Blechstreifen unter den Quernähten.
WärmedämmschichtenFür Wärmedämmschichten, die als Untergrund für die Abdichtung dienen, dürfen nur geeignete Dämmstoffe verwendet werden. Sie müssen entweder den Anforderungen der DIN EN 13162 bis DIN EN 13167 entsprechen oder eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abP) oder europäische technische Bewertung (ETA) besitzen sowie für den Anwendungsbereich nach DIN 4108-10 zugelassen sein. Dämmstoffe, auf die die Abdichtung aufgebracht wird, müssen dem Anwendungstyp DAA entsprechen. Dämmstoffe, die auf der Abdichtung angeordnet werden (Umkehrdächer), müssen die Anforderungen des Anwendungstyps DUK erfüllen, wie z. B. XPS.
Untergründe aus einer vorhandenen Abdichtung (Altabdichtung)Soll die bestehende Abdichtung auf dem Dach belassen werden und diese als Untergrund für eine neu aufzubringende Abdichtung dienen, sind je nach Art und Zustand der Altabdichtung ggf. Maßnahmen der Vorbehandlung und Vorbereitung nach DIN 18531-4 durchzuführen. Hierzu gehören das Aufschneiden größerer Wellen, Blasen und Falten in der Altabdichtung, die Entfernung grober Verkrustungen und Schmutzablagerungen sowie die Vorbehandlung des Untergrunds, z. B. mit einem Voranstrich, Grundierung oder Primer.

Tab. 5: Anforderungen an den Untergrund bei verschiedenen Untergrundarten

Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung

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