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Ausführung der Abdichtung mit Kunststoff- oder Elastomerbahnen

Allgemeine Regeln zur Ausführung

Kunststoff- und Elastomerbahnen werden einlagig ausgeführt.

Die Lagesicherung erfolgt durch Auflast, mechanische Befestigung oder vollflächige Verklebung mit dem Untergrund.
In Abhängigkeit von der Untergrundbeschaffenheit sind Trenn-, Schutz- und/oder Brandschutzlagen unter der Kunststoff-/Elastomerbahn anzuordnen. Auch Kaschierungen können diese Funktion übernehmen.
Bei Verlegung auf Bitumenbahnen ohne Trenn-/Kaschierlagen dürfen nur bitumenverträgliche Kunststoff-/Elastomerbahnen verwendet werden. Verlegung auch voll-/teilflächig.

Überlappung und Fügetechnik

Überlappung von Kunststoff-/Elastomerbahnen bei Baustellennähten ≥ 40 mm

Bei mechanischer Befestigung ist die Überlappung in Abhängigkeit vom Befestigungsmittel zu erhöhen.
Kreuzstöße sind zu vermeiden (Bahnen versetzen).
Fügeverfahren und Mindestfügebreiten für die Herstellung von Nahtverbindungen auf der Baustelle siehe Tabelle 25:
FügeverfahrenBahnenartMindestfügebreite
QuellschweißenEVA30 mm
PIB30 mm
PVC-P30 mm
Warmgasschweißen oder HeizkeilschweißenECB20 mm
EVA20 mm
FPO20 mm
PIB20 mm
PVC-P20 mm
TPE20 mm
Elastomerea)30 mm
Dichtrand/AbdeckbandPIB40 mm
Elastomere40 mm
Heißvulkanisation(Hot Bonding)Elastomere20 mm
Warmgasschweißen mit PolymerbitumenElastomere40 mm
a)Thermoplastisch beschichtet oder mit vorkonfektioniertem thermoplastischen Dichtrand

Tab. 25: Fügeverfahren und Mindestfügebreite bei Nahtverbindungen von Kunststoff- und Elastomerbahnen

Herstellung der Nahtverbindung:

Fügeflächen müssen trocken und frei von Verunreinigungen sein (Herstellerangaben).
Quellschweißen: Fügeflächen werden mit Quellschweißmittel angelöst und anschließend durch Druck miteinander verbunden.
Warmgasschweißen: Fügeflächen werden durch Warmgas plastifiziert und durch Druck miteinander verbunden. Schweißung mit elektronisch regelbaren Schweißmaschinen oder Handschweißgeräten.
Heizkeilschweißen: Fügeflächen werden mit einem Heizkeil plastifiziert und durch Druck miteinander verbunden.
Elastomerbahnen lassen sich nur mit dem Warmgas- oder Heizkeilverfahren fügen, wenn die Fügeflächen werkseitig mit einer plastifizierbaren Beschichtung versehen sind.
Bahnen mit Dichtrand: Längsnähte werden mit der darunterliegenden Bahn verbunden. Quernähte müssen mit einem Abdeckband abgedichtet werden.
Werkseitig vorkonfektionierte Elastomerbahn mit Polymerbitumenbeschichtung an der Unterseite: Bahnenüberlappung wird durch Warmgas erhitzt und durch Druck miteinander verbunden. Breite der Überlappung mind. 50 mm.
Bei Elastomerbahnen kann die Nahtverbindung durch Hot Bonding zur Vorfertigung von Planen verwendet werden.

Verlegung von Kunststoff- und Elastomerbahnen

Verklebung oder
lose Verlegung mit mechanischer Befestigung oder mit Auflast.

Verklebung: {Verklebung}

Die Kunststoff-/Elastomerbahn ist auf den Untergrund zu kleben. Hierbei sind alle Lagen auf der Unterlage und/oder miteinander zu verkleben.
Nahtverbindungen müssen frei von Klebstoffen oder Heißbitumen bleiben.
Für die Verklebung sind geeignete, produktbezogene Systemklebstoffe zu verwenden.
Verarbeitungsvorschriften sind zu beachten (Herstellerangaben)

Verklebung mit Heißbitumen:

Bei Heißbitumen dürfen nur bitumenverträgliche Bahnen verwendet werden.
Die Verklebung erfolgt mit dem Gießverfahren oder Bürstenstreichverfahren.
Die aufgerollte Bahn ist in die Klebemasse einzurollen und flächig anzudrücken.

Verklebung mit dem Flämmverfahren:

Dieses Verfahren ist nur für bitumenverträgliche Bahnen geeignet.
Die Heißbitumenklebemasse ist in ausreichender Menge auf den Untergrund (fest, eben, staubfrei, trocken, bitumenverträglich) zu gießen und gleichmäßig zu verteilen.
Zum Verkleben wird die Klebemasse durch Wärmezufuhr wieder aufgeschmolzen.
Die Bahn wird in die Klebemasse eingerollt und flächig angedrückt.
Statt Bitumenklebemasse kann auch die Schweißmasse einer Polymerbitumenschweißbahn oder eine Bitumenschweißbahn aufgeschmolzen werden.

Verklebung mit dem Kaltselbstklebeverfahren:

Dieses Verfahren ist nur bei Bahnen mit Kaltselbstklebeschicht geeignet.
Der Untergrund muss geeignet und vorbereitet sein.
Temperatur des Untergrunds und der Umgebungsluft ist zu beachten (Herstellerangaben).
Zum Verlegen der Bahn wird ein Trennpapier/eine Trennfolie auf der Bahnenunterseite abgezogen und die Selbstklebebahn unter Druck auf den Untergrund aufgeklebt.

Es ist zu beachten, dass eine hohlraumfreie Verklebung unter Baustellenbedingungen nicht immer erreicht werden kann. Einzelne, geringfüge Hohlräume (z. B. durch Unebenheiten des Untergrunds) können daher vermieden werden.

Lose Verlegung mit mechanischer Befestigung:

Die lose verlegten Bahnen werden durch eine mechanische Befestigung (punktweise linear) gegen Windsog gesichert.

Befestigung in der Überlappung: – Die Befestigung erfolgt in der Überlappung der Bahnen im überdeckten Bahnenrand. – Abstand der Lastverteilteller der Befestigungen (Außenkante) bis zum Bahnenrand mind. 10 mm – Für die Klemmwirkung muss ein ausreichend druckfester Untergrund vorhanden sein.
Nahtunabhängige Befestigung: – Befestigung erfolgt durch nahtunabhängig angeordnete Einzelbefestigungen oder Befestigungsprofile mit Befestigungsmitteln. – Die Befestigungen sind durch Überschweißen mit Bahnenstreifen oder Bahnenzuschnitten abzudichten.

Lose Verlegung mit Auflast:

Die lose verlegten Bahnen sind mit einer Auflast gegen Windsog zu sichern.

Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung

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