Читать книгу Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung - Peter Schmidt - Страница 17
ОглавлениеFür die Ausführung von Dachabdichtungen gilt DIN
18531-3.
Zu beachten sind folgende Regeln:
• | Witterungsbedingungen |
• | Anforderungen an den Untergrund und dessen Vorbereitung (siehe Abschnitt „Anforderungen an den Untergrund“) |
• | Regeln zur Verarbeitung der Stoffe und Funktionsschichten des Dachaufbaus einschließlich der Abdichtungsschicht |
{Witterungsbedingungen}
Die Abdichtung darf nur bei geeigneten Witterungsbedingungen ausgeführt werden:
• | Temperaturen von mind. 5 °C |
• | keine Nässe, Regen, Schnee, Eis |
• | kein starker Wind |
Bei Temperaturen unter 5 °C oder abweichenden Wetterbedingungen sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Abdichtung dennoch ausgeführt werden soll (z. B. durch Einhausung mit einem Zelt o. Ä. und Klimatisierung).
Ausführung einer Trennschicht/-lage
Eine Trennschicht bzw. Trennlage ist in folgenden Fällen erforderlich:
• | zwischen Stoffen, die untereinander unverträglich sind |
• | wenn der Untergrund ein Perforationsrisiko darstellt |
• | um Bewegungen des Untergrunds nicht auf die Abdichtung zu übertragen |
• | aus Brandschutzgründen |
Trennlagen werden lose verlegt oder teilflächig mit dem Untergrund verklebt.
{Trägerlage}
Eine Trägerlage ist bei Abdichtungen aus Flüssigkunststoffen einzubauen, wenn im Untergrund Stoßfugen vorhanden sind (wie z. B. bei Wärmedämmstoffen, Holzschalungen).
Trägerlagen können auch bei chemischer Unverträglichkeit zwischen Abdichtung und Untergrund die Funktion einer Trennlage übernehmen.
Stoffe für Trägerlagen siehe Abschnitt „Trägerlagen“
Ausführung der Wärmedämmschicht
{Wärmedämmschicht}
Für Dächer geeignete Wärmedämmstoffe müssen den Anwendungstypen DAA (DAA: Dämmung unter der Abdichtung) und DUK (DUK: Umkehrdach) nach DIN 4108-10 entsprechen.
Wärmedämmstoff | Anwendungstyp nach DIN 4108-102) | Druckbelastbarkeit nach DIN 4108-102) | Anwendungsbereich | |
Kurzzeichen | Bezeichnung | |||
MW | Mineralwolledämmstoffe nach DIN EN 13162 | DAA | 60 kPa bei 10 % Stauchung1) | nicht genutzte Dächer |
EPS | Polystyrol-Hartschaum nach DIN EN 13163 | DAA | dm | nicht genutzte Dächer |
dh | nicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung | |||
ds | ||||
DUK | keine genormte Anwendung | |||
XPS | Polystyrol-Extruderschaum nach DIN EN 13164 | DAA | dm/dh/ds/dx | nicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung, Umkehrdächer |
DUK | dh/ds/dx | |||
PUR | Polyurethan-Hartschaum nach DIN EN 13165 | DAA | dh/ds | nicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung |
DUK | keine genormte Anwendung | Umkehrdächer | ||
CG | Schaumglas-Dämmstoffe nach DIN EN 13167 | DAA | dh/ds/dx | nicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung |
DUK | keine genormte Anwendung | Umkehrdächer | ||
1) nicht genutzte Dächer2) bzw. bauaufsichtlicher Zulassung | ||||
DAA: Dämmung unter der Abdichtung, vor Bewitterung geschütztDUK: Dämmung auf der Abdichtung, der Bewitterung ausgesetzt (Umkehrdach) | ||||
dm: mittlere Druckbelastbarkeitdh: hohe Druckbelastbarkeitds: sehr hohe Druckbelastbarkeitdx: extrem hohe Druckbelastbarkeit |
Tab. 23: Geeignete Wärmedämmstoffe für Dächer
Bei genutzten Dächern mit Abdichtung aus FLK mit integrierter Nutzschicht und Wärmedämmung ist auf der Wärmedämmschicht eine lastverteilende Unterlage anzuordnen.
Ausführung der Dampfdruckausgleichsschicht
{Dampfdruckausgleichsschicht}
Eine Dampfdruckausgleichsschicht wird hergestellt, indem die Abdichtung punkt- oder unterbrochen streifenweise auf den Untergrund aufgeklebt oder lose verlegt wird.
Bei FLK kann eine ebenfalls punkt-/streifenförmig aufgeklebte oder lose verlegte Trägerlage die Funktion der Dampfdruckausgleichsschicht übernehmen.
Bei Abdichtungen, die auf einer Wärmedämmschicht aus Mineralwolle aufgebracht sind, ist keine Dampfdruckausgleichsschicht erforderlich, da der Druckausgleich in der Mineralwolle erfolgt.
Der Abdichtung dürfen keine planmäßigen Kräfte, die parallel zur Abdichtungsebene wirken, zugewiesen werden.
Die Abdichtung kann nur flächige Druckkräfte aufnehmen, die senkrecht auf sie wirken. Insbesondere bei genutzten Dächern treten größere Lasten aus der Nutzung und Verkehr auf. Die Abdichtung ist für solche Druckbeanspruchungen nachzuweisen. Gegebenenfalls sind geeignete Konstruktionen zum Lastabtrag vorzusehen.
Je nach Stoffart ist die Abdichtung einlagig (bei Kunststoff- und Elastomerbahnen sowie bei flüssig zu verarbeitenden Stoffen) oder mehrlagig (bei Bitumen- und Polymerbitumenbahnen) auszuführen.