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ОглавлениеAusführung der Abdichtung mit Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
Allgemeine Regeln zur Ausführung
Bitumen- und Polymerbitumenbahnen werden i. d. R. mehrlagig ausgeführt.
• | Die Lagesicherung erfolgt durch Auflast, mechanische Befestigung, teilflächige oder vollflächige Verklebung mit dem Untergrund (nur bei geeignetem Untergrund: Beton, Schaumglas, kaschierter oder anderer geeigneter Wärmedämmstoff). |
• | Die einzelnen Lagen sind parallel zueinander und überlappend (bei mehreren Lagen mit Versatz) zu verlegen. |
• | Die einzelnen Lagen sind vollflächig miteinander zu verkleben. |
• | Einzelne, geringfügige Hohlräume bei der Verklebung können nicht vollständig ausgeschlossen werden. |
• | Auf den Untergrund ist ggf. ein Voranstrich aufzubringen. |
• | Bei einer einlagigen Abdichtung sind die An- und Abschlüsse mehrlagig auszuführen. |
• | Im Bereich von Kehlen ist die Abdichtung durch Zulagen zu verstärken. |
Überlappung und Nahtverbindung
{Überlappung}
{Nahtverbindung}
Abdichtung | Überlappungsmaß an Längs- und Quernähten |
einlagig | 100 mm |
zweilagig | 80 mm |
Tab. 24: Überlappungsmaß an Längs- und Quernähten bei Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
Weitere Regeln:
• | Die Nahtverbindungen sind durch Verkleben herzustellen. |
• | Die Überlappung ist in Richtung des Gefälles zu führen. |
• | Kreuzstöße sind zu vermeiden (Bahnen versetzen). |
• | Bei einlagiger Abdichtung mit Polymerbitumenbahnen sind die Nahtverbindungen mit dem Schweißverfahren (Flamme, Warmgas) auszuführen. Mindestfügebreite an der Längsnaht: 80 mm bei Herstellung mit Schweißverfahren, 60 mm beim Warmgasschweißen. Mindestfügebreite an Quernähten 100 mm und bei allen Nahtverbindungen auf beschieferten Bahnen. |
• | Bei kaltselbstklebenden Polymerbitumenbahnen (KSP) und Polymerbitumenbahnen für einlagige Verlegung ist am T-Stoß ein Schrägschnitt erforderlich. |
Bild 10: Überlappungsmaß bei Bitumen- und Polymerbitumenbahnen (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt)
Bild 11: Schrägschnitt am T-Stoß (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt)
Verlegung von Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
• | Verklebung (voll-/teilflächig) |
• | lose Verlegung mit mechanischer Befestigung oder mit Auflast |
Verklebung:
Für die Verklebung von Bitumen- und Polymerbitumenbahnen auf dem Untergrund, untereinander sowie für die Nahtverbindungen eignen sich die folgenden Verfahren:
1. | Schweißverfahren (nur bei Schweißbahnen) |
2. | Gießverfahren (bei Bahnen mit Besandung oder Feinstbestreuung auf der Unterseite und im Nahtbereich) |
3. | Kaltselbstklebeverfahren (bei kaltselbstklebenden Bahnen) |
4. | Bürstenstreichverfahren (in Sonderfällen) |
Für die Verklebung auf dem Untergrund dürfen auch Kaltklebestoffe verwendet werden.
Mindesteinbaumengen für Klebeschichten:
• | Bürstenstreichverfahren: 1,5 kg/m² |
• | Gießverfahren: 1,3 kg/² |
Beim Kaltselbstklebeverfahren muss ein geeigneter Untergrund vorhanden sein. Außerdem müssen die Nahtbereiche für Kaltselbstklebung geeignet sein. Auf die Untergrund-/Umgebungstemperatur ist zu achten (Herstellerangaben).
Bei Dachabdichtungen mit kaltselbstklebender Polymerbitumenbahn (KSP) als obere Lage ist bei Verlegung eine thermische Aktivierung erforderlich.
Lose Verlegung mit mechanischer Befestigung:
• | Bei loser Verlegung der Bahnen muss die Abdichtung gegen Windsog mechanisch befestigt werden. |
• | Befestigungsmittel dürfen im Nahtbereich eingeklebt werden (bei mehrlagiger Abdichtung). |
• | Der Abstand zwischen Haltetellerkante und Bahnenkante muss mind. 10 mm betragen. |
• | Klemmwirkung muss ausreichend sein (hierfür ist ein ausreichend druckfester Untergrund erforderlich). |
• | Hitzebeständigkeit des Befestigungsmittels ist zu beachten bei Verschweißen der Nähte mit Flamme. |
Lose Verlegung mit Auflast:
• | Die lose auf dem Untergrund verlegten Bahnen sind durch eine ausreichende Auflast gegen Windsog zu sichern. |