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Оглавление{Oberflächenschutz}
Der Oberflächenschutz dient als Schutz der Abdichtung vor mechanischen und thermischen Einwirkungen, UV-Strahlung, Flugfeuer und Strahlungswärme sowie zur Vermeidung von Ablagerungen und Verkrustungen.
Je nach Ausbildung wird zwischen leichtem und schwerem Oberflächenschutz unterschieden.
Bild 12: Leichter und schwerer Oberflächenschutz (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt)
Leichter Oberflächenschutz | Schwerer Oberflächenschutz |
Bitumenbahnen mit einer werkseitig aufgebrachten Bestreuung aus Schiefer oder GranulatEinstreuen von Schiefersplitt in eine Polymerbitumenkaltmasse auf der Abdichtung. | Gesteinsschüttungen (Kiesschicht 16/32, 50 mm Dicke), Plattenbeläge (z. B. frostbeständige Betonplatten) oder Formsteine auf Kies- oder Splittbett, Begrünungen sowie Nutzschichten von befahrbaren Flächen |
Tab. 26: Oberflächenschutz
Vorteile eines schweren Oberflächenschutzes:
• | Zuordnung der Abdichtung zur thermischen Einwirkungsstufe B („mäßige thermische Einwirkung“) |
• | Bauaufsichtliche Anforderungen an den Brandschutz („harte Bedachung“) werden erfüllt. |
• | Der schwere Oberflächenschutz dient als Auflast zur Sicherung des Dachaufbaus gegen Abheben infolge Windsogs bei loser Verlegung der Abdichtungsbahnen. |
Ausführung eines schweren Oberflächenschutzes:
• | Kiesschicht aus Gesteinen der Korngruppe 16/32 mm; Dicke mind. 50 mm im Einbauzustand |
• | Für Plattenbeläge sind Stoffe nach Abschnitt „Stoffe für den Oberflächenschutz nicht genutzter Dächer“ zu verwenden. |
• | Bei einlagigen Abdichtungen (z. B. Kunststoff- und Elastomerbahnen, Abdichtungen aus flüssig zu verarbeitenden Stoffen) sollte eine Schutzlage auf der Abdichtung angeordnet werden. |
• | Bei pneumatischer Förderung der Gesteinskörnung auf die Dachfläche ist bei einlagigen Abdichtungen eine Schutzlage zwingend erforderlich. |
• | Bei geneigten Dachflächen sind in Abhängigkeit von der Dachgröße und -neigung Maßnahmen gegen Abrutschen des Oberflächenschutzes erforderlich, z. B. durch Einbau von Konstruktionen, die das Abrutschen feldweise verhindern (z. B. auf der Abdichtung verlegte Rasengittersteine). |
• | Bei größeren Neigungen (ca. 10°) kann ein schwerer Oberflächenschutz nicht mehr ausgeführt werden. |
Dachbegrünung:
• | Die Eignung einer Begrünung als Auflast zur Sicherung gegen Windsog erfordert einen Nachweis. |
• | Während der Anwuchsphase können Erosionsschutzmaßnahmen erforderlich sein (z. B. Erosionsschutzgewebe). |
• | An- und Abschlüsse sowie Durchdringungen müssen vom Bewuchs freigehalten werden. |
• | Bei Begrünungen mit Anstaubewässerung dürfen nur Stoffe nach K2 verwendet werden. |
• | Abdichtungen unter einer Begrünung erfüllen ohne Nachweis die bauaufsichtlichen Anforderungen an den Brandschutz („harte Bedachung“). |