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Geheimniskrämereien
ОглавлениеHelmut Schmidt, geboren im Hamburger Stadtteil Barmbek, starb im November 2015 im gesegneten Alter von 96 Jahren in seinem Reihenhaus in Hamburg-Langenhorn. Schmidt war nach seiner politischen Karriere Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT wie auch später der Ex-Staatsminister Michael Naumann (SPD), der seit seiner Studentenzeit mit Marie Warburg, Tochter von Eric Warburg, befreundet gewesen und seit 2005 mit dieser in zweiter Ehe verheiratet ist.87 Nur wenige Monate vor seinem Tod wurde der Ex-Bundeskanzler von der Großloge der Alten und Angenommenen Maurer mit dem Gustav-Stresemann-Preis geehrt. Durch diese Ehrung sollte die Lebensleistung von Helmut Schmidt gewürdigt werden.88 Der Mann mit der Mütze, Modell „Elblotse“, – sollten Sie auch noch den Kopfumfang wissen wollen: 58 Zentimeter – feierte bereits im Jahr 2000 zusammen mit 500 Freimaurern aus dem In- und Ausland den 200. Geburtstag der Hamburger Logen, wo er selbst eine flammende Rede hielt, in der er die Logenbrüder ermahnte, nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ zu handeln, statt sich in Schweigen zu hüllen.89, 90 Was Schmidt wohl nicht wusste: Es gibt mittlerweile über 20 Frauenlogen in Deutschland wie zum Beispiel das Märkische Mosaik und die Frauen-Großloge von Deutschland, die ihren Sitz in Potsdam bzw. Berlin haben. Diese Frauenlogen werden jedoch seitens der männlichen Steinmetze nur selten anerkannt.91 Hoppla, wo bleibt denn da die Gleichberechtigung? Die älteste Freimaurerloge soll 1599 in Schottland gegründet worden sein. Aus ihr und drei weiteren Logen ging 1717 die erste Großloge Englands hervor.92 Hamburg selbst, wo die erste deutsche Loge 1737 gegründet wurde, gilt bis heute als Hauptstadt dieses Männerbundes in Deutschland. Es ist kein Geheimbund, sondern vielmehr eine verschwiegene Gesellschaft, die sich mit der Königlichen Kunst befasst, Tempelarbeit verrichtet und einfach gute Menschen besser machen möchte. Goethe, Mozart – hier sei auf den Text seiner Oper „Die Zauberflöte“ verwiesen – und Tucholsky waren Freimaurer, wobei es bei den alten Kathedralenbauern unterschiedliche Strömungen gibt. So sagte Jean Rhein, ein Freimaurer aus Luxemburg, im Jahr 2004: „Tatsächlich gibt es mehrere Strömung in der Freimaurerei. Eine Strömung ist explizit religiös, eine andere Strömung, die etwas breiter ist, beinhaltet protestantische Positionen. Eine Strömung erwähnt die absolute Gewissensfreiheit in den Mittelpunkt ihrer Wirkungsweise, ihrer Herangehensweise. Es stimmt, das es diese unterschiedlichen Strömungen gibt, die zum Teil Kontakt untereinander pflegen, zum Teil aber auch sich jeden Kontakt untereinander verwehren.“93 Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität gelten dabei als die fünf Grundideale der Freimaurer.
Hätten Sie es gewusst? Auch Axel Springer, dessen BILD-Redaktion in Hannover 1977 durch einen mehrmonatigen Undercover-Einsatz des Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff als professionelle Fälscherwerkstatt in dessen Bestseller „Der Aufmacher“ bezeichnet wurde, gehörte dieser Vereinigung an.94, 95 Bereits 1958 wurde Springer in die Hamburger Loge „Die Brückenbauer“ aufgenommen, die als eine Art Think Tank gegründet wurde, was in der deutschen Freimaurerschaft ziemlich einzigartig ist.96 Damit war er in bester Gesellschaft. Auch Winston Churchill (Studholme Lodge No 1591) und Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi (Wiener Loge Humanitas), von denen später noch zu lesen sein wird, gehörten diesem verschwiegenen Männerverein von Winkel, Lot und Zirkel an.97, 98 Wie viele Freimaurer es weltweit gibt, möchten Sie jetzt gerne wissen? Bei Wikipedia ist hierzu Folgendes zu lesen: „Die Zahl der Freimaurer weltweit, soweit veröffentlicht, divergiert je nach Quelle stark. So nennt der SWR (Anmerkung: Südwestrundfunk) für das Jahr 2012 weltweit etwa fünf Millionen Mitglieder der Freimaurerei in allen ihren Ausprägungsformen, davon drei Millionen in den USA. Für Deutschland liegen die Angaben zwischen 14.000 (2012) und 15.500 Mitglieder (2015). Die Zeitschrift der deutschen Forschungsloge „Quatuor Coronati“ geht von weltweit lediglich 2,6 Millionen Freimaurern aus.“99 Andernfalls wird von geschätzten 6,8 Millionen Logenbrüdern ausgegangen.100 Konkrete Zahlen sehen natürlich anders aus, doch so ist das halt unter verschwiegenen Brüdern, die einander an bestimmten, geheimen Symbolen und Ritualen erkennen und vorgeblich für Toleranz und Menschlichkeit stehen.101 So gibt es den Allmächtigen Baumeister und den Glauben an ein übergeordnetes Wesen. „Bei einem freimaurerischen Ritual muss immer ein Heiliges Buch aufgeschlagen sein. Ob das die Bibel, die Tora oder der Koran ist, das ist zweitrangig. Es gibt Logen, da sind alle drei aufgeschlagen“, so Großmeister Christoph Bosbach.102
Ja, ständig an sich arbeiten, um zu einem besseren Menschen zu werden. Wollen wir das nicht alle? Warum aber machen die Freimaurer das unter dem Mantel der Verschwiegenheit bereits über viele Jahrhunderte? Schließlich könnte doch die ganze Gesellschaft von guten Menschen profitieren. In der NS-Zeit und auch in der DDR waren die Steinmetzbrüder übrigens verboten und auch für die katholische Kirche ist die Freimaurerei aufgrund eines zu undifferenzierten Gottesbildes mit ihrer Glaubenslehre unvereinbar. Bis heute gilt: „Die Gläubigen, die freimaurerischen Vereinigungen angehören, befinden sich also im Stand schwerer Sünde und können nicht die Heilige Kommunion empfangen.“103 Verschiedene Päpste haben die Steinmetze sogar als Sekte bezeichnet. Was vielleicht auch ganz interessant sein dürfte: Bis 2018 soll jeder dritte US-amerikanische Präsident ein Freimaurer gewesen sein.104
Und wo hier gerade von der katholischen Kirche die Rede ist: Der amtierende Papst Franziskus, der mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio heißt und aus Argentinien stammt, ist der erste Papst aus dem Jesuitenorden auf dem Heiligen Stuhl in Rom. Warum wird hier die Ordenszugehörigkeit des Heiligen Vaters erwähnt? Ist es nicht egal, welchem Orden ein katholischer Geistlicher angehört? Die Ordensgemeinschaft der Jesuiten, die auch als Gesellschaft Jesu bezeichnet wird, geht auf den aus einem baskischen Adelsgeschlecht stammenden Ignatius von Loyola zurück, wurde 1540 päpstlich anerkannt und ist zu einem Leben in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam verpflichtet. Loyola selbst rief zum Kampf gegen die Reformationsbestrebungen von Martin Luther auf, der gegen den monetären Ablasshandel war und eine Rückbesinnung auf das Evangelium der Bibel forderte, während der damalige Papst Leo X., ein Medici, sich lieber um die Vermehrung seiner Banken und seine Besitztümer in der Toskana kümmerte.105, 106 Der Orden der Gesellschaft Jesu lebt im Gegensatz zu anderen Orden nicht zurückgezogen in Klöstern. Vielmehr unterrichten seine Glaubensbrüder an Schulen und Hochschulen, weswegen dieser Orden auch als Speerspitze der katholischen Kirche gilt.107 Diese Glaubensgemeinschaft ist der weltweit größte Männerorden, der sich Bildung, Missionierung, Spiritualität und Sorge um die Armen zu seiner Aufgabe gemacht hat. Auf eine gemeinsame Ordenstracht verzichten die Jesuiten, weswegen diese im Gegensatz zu anderen katholischen Orden nicht sofort als solche zu erkennen sind. Gleichfalls ist dieser Orden für viele Katholiken aber auch ein Krebsgeschwür, da er durch Unterwanderung gesellschaftliche Einrichtungen stark beeinflusst. „Aber trotz ihrer Anzahl und globalen Präsenz – die Gesellschaft ist der größte männliche Orden der Welt, mit Mitgliedern in mehr als 100 Ländern auf der ganzen Welt – mussten die Jesuiten fast fünf Jahrhunderte warten, bis einer ihrer Mitglieder in die Oberschicht aufstieg in den höchsten Posten der katholischen Kirche. Obwohl sie ein Gelübde der Armut ablegen, wurden Keuschheit und Gehorsam in der Vergangenheit in Rom und anderswo mit Argwohn betrachtet und sie als eine Gruppe angesehen, die ein bisschen zu praktisch, ein bisschen zu unabhängig und ein bisschen zu mächtig für das eigene Wohl ist.“ Dies schrieb The Guardian einen Tag nach Amtsantritt von Papst Franziskus.108
Mehrfach wurde diese Bruderschaft in der Geschichte verboten, da sie den Herrschern zu mächtig wurde. Hätten Sie gewusst, dass der Napoleon der Neuzeit alias Emmanuel Macron, Deutschlands wohl reichster Politiker Martin Schulz (SPD) und der EZB-Taschendieb Mario Draghi, der deutschen Sparern so richtig tief in die Taschen greift, ehemalige Jesuitenschüler sind?109, 110, 111, 112 Und auch der am 31. Oktober 2019 aus dem Amt scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker war ein Jesuitenzögling, der in einem Interview mit der taz im Jahr 2014 von Angela Merkel als Frau des Satans sprach, die ihre Kinder alle gleich nach der Geburt dem Teufel verkauft habe. Darüber hinaus äußerte er sich darin weiter wie folgt im Zusammenhang mit einem geeinten, unterwürfigen Europa und illegalen Migranten, die Europa überrollen würden: „Man muss das so durchziehen, dass es nicht zu nazimäßig wirkt, Sozis und Grüne mit ins, haha, Boot holen. Am besten hinter verschlossenen Türen … Nicht mit diesem plakativen Rassismus, der viele nur abschreckt.“113
Ganz gleich, ob Sie ein gläubiger Mensch im Sinne des Juden- oder Christentums oder des Islam, ein Atheist oder Agnostiker sind: Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Papst Franziskus nicht wie seine Amtsvorgänger das goldene Kreuz und rote Schuhe trägt, die einerseits als Zeichen der Macht gelten, andererseits das von Jesus für die Menschen vergossene Blut symbolisieren?114 Daran, dass die katholische Kirche sich keine neuen roten Schuhe für den Pontifex leisten kann, kann es wohl kaum liegen. Allein das Vermögen der katholischen Kirche in Deutschland ist riesig und setzt sich aus Immobilien, Aktien, Beteiligungen sowie Geldanlagen zusammen.115 Viele Gläubige verwirrte bei einem Besuch in Loreto, dass etlichen Katholiken vom Heiligen Vater der Kuss seines Fischerringes verweigert wurde, indem Franziskus seine Hand jedes Mal schnell wegzog, bevor diese den besagten Ring küssen konnten.116 Für manch einen ist der amtierende Pontifex sogar der falsche Prophet aus der Offenbarung. Werfen Sie einfach mal einen genauen Blick auf das silberne Kreuz seiner Herrlichkeit und googeln Sie mal nach „heimlicher Schwur der Jesuiten“. Ob es sich bei diesem um Wahrheit oder Dichtung handelt, kann ich Ihnen nicht sagen. Vielmehr geht es um einen Abgleich mit der Rolle des Papstes in der Gegenwart.
Sind Sie ein abergläubischer Mensch? Falls ja, dann leiden Sie möglicherweise unter der sogenannten Triskaidekaphobie, also der Angst vor der Zahl 13. Dies möglicherweise besonders an einem Freitag, dem 13., an dem so mancher am liebsten gar nicht das Haus verlassen möchte. Der Aberglaube um die Zahl 13 lässt sich übrigens bereits aus der Bibel herleiten. So saßen beim letzten Abendmahl mit Jesus 13 Menschen am Tisch – der 13. war der Verräter Judas. Oft wird diese Zahl auch als „Dutzend des Teufels“ bezeichnet.117 Und jetzt wird es gleich so richtig spooky: Die Vorstellung von Papst Franziskus, der durch den Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. ins Amt kam, was beinahe mit einer Revolution vergleichbar war, erfolgte am 13.03.2013. Die Quersumme aus diesem Datum ergibt 13 (1+3+3+2+0+1+3=13). Der neue Papst war bei der Ernennung zum Papst 76 Jahre alt. Die Quersumme ist 7+6 = 13. Der weiße Rauch soll um 7:06 pm (7+6 = 13) aufgestiegen sein. Damit aber nicht genug, denn wenn man die Buchstaben des Namens BERGOGLIO in Großbuchstaben geschrieben mit der ASCII-Tabelle in Zahlen umwandelt und diese Zahlen addiert, kommt die Zahl 666 heraus.118 Diese Zahl steht schon in der Bibel als Zahl des Tieres. So ist im Kapitel 13, Vers 18 der Johannes-Offenbarung im Neuen Testament zu lesen: „Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666.“ Sie wird in der Bibel oft als Synonym für den Teufel, den Antichristen oder auch den Papst, den kommenden römischen Herrscher verwendet. Auch im Alten Testament taucht diese Zahl auf und wird oft als böser Mensch gedeutet, der gottgleich sein möchte.119
Nun ist aber genug mit den Zahlenspielen und wir kommen wieder zurück zu den schlauen Jungs, denn sowohl die Freimaurer als auch die Jesuiten (SJ) werden oft als solche bezeichnet.120