Читать книгу Zivilcourage - Petra Paulsen - Страница 8
Danksagungsvorwort
ОглавлениеDonnerstag, 4. April 2019, Claus Kleber im ZDF-heute-journal. Mit sehr ernster Miene verkündet er folgende Botschaft: „Guten Abend! Zu Wasser und in der Luft sind heute Nacht amerikanische, deutsche und andere europäische Verbündete unterwegs nach Estland, um die russischen Verbände zurückzuschlagen, die sich dort ähnlich wie vor einigen Jahren auf der Krim festgesetzt haben.“1 Diese Meldung ganz am Anfang der Sendung dürfte so manchem Zuschauer das Blut in den Adern gefrieren lassen haben. Sie wurde nach einer klitzekleinen Kunstpause von Kleber selbst, dem gefühlten ZDF-Urgestein mit 600.000 Euro Jahresgehalt und Mitglied der Atlantik-Brücke, als eine Vision, als eine fiktive Nachricht enttarnt.2 3 Was aber sollte das? Sollte dies ein verspäteter, wenn auch verdammt schlechter Aprilscherz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sein oder Werbung für das 70-jährige Bestehen der NATO, dem einstigen Verteidigungsbündnis der USA und ihrer Vasallen? Sollten wir gar auf einen bevorstehenden Krieg mit Russland in naher Zukunft eingestimmt werden? Wie dem auch sei, eine Frage bleibt: Darf man sich solch rhetorischer, stilistischer und kriegstreiberischer Methoden im zwangsgebührenfinanzierten Fernsehen bedienen?
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges leben wir in Deutschland schon mehr als 70 Jahre zumindest gefühlt in Friedenszeiten. Wir schreiben das Jahr 2019: Weltweite Terroranschläge, Attentate und Kriegseinsätze der NATO in jüngster Vergangenheit, die ohne UN-Mandate und unter dem Deckmantel eines humanitären Einsatzes geführt werden, nehmen wir mittlerweile kaum noch wahr. Allenfalls entlocken sie uns ein stummes, ratloses Achselzucken. Den wachsenden Antisemitismus in Europa verzeichnen wohl die meisten Menschen als Randnotiz. Was kann man als Einzelner schon dagegen tun? Andererseits gehen Menschen in Deutschland gegen Fahrverbote, mordende Asylbewerber und Wohnungsnot auf die Straße, während weltweit von Hamburg bis nach Sidney, von Finnland bis nach Südafrika Hunderttausende Schüler freitags die Schule aufgrund von Klimawandeldemos schwänzen. Im benachbarten Frankreich wird mit äußerster Brutalität gegen die wochenlang stattfindenden Gelbwesten-Demonstrationen vorgegangen, die mancherorts sogar verboten werden, während am Montag in der Karwoche 2019 das Dach von Notre-Dame in Paris in Flammen aufgeht. Am Ostersonntag fallen – nach einigem Hin und Her bezüglich der Opferzahl – 253 Christen mehreren islamistischen Anschlägen in Sri Lanka zum Opfer. Einen Monat zuvor werden 50 Muslime Opfer eines rechtsextremen Einzeltäters in Neuseeland. Wiederum einen Monat früher erheben sich Teile des Volkes in Venezuela gegen den sozialistischen Präsidenten Maduro. Im Sommer gehen in Hongkong über eine Million Menschen gegen die befürchtete Aushöhlung des Rechtssystems durch China auf die Straße. So erfahren wir es zumindest aus den TV-Nachrichtensendungen und der Mainstreampresse.
Während wir in deutschen Medien über Zwangsenteignungen und sozialistische Planwirtschaft lesen, wird die deutsche Autoindustrie mit 200 km/h gegen die Wand gefahren. In postdemokratischen Zeiten von scheinbar gottgegebener Massenmigration, einer zunehmend infantilisierten sowie gespaltenen westlichen Gesellschaft mag so manch einem nur noch die Flucht ins Privatleben helfen. Wo ständig von Fake News, Verschwörungstheorien, Hassreden, Trump-Bashing nebst gleichzeitiger Putin-Dämonisierung sowie einer seitens Politik und Medien prophezeiten Klimakatastrophe apokalyptischen Ausmaßes insbesondere in Deutschland die Rede ist, möchte man sich an manchen Tagen nur noch die Bettdecke über den Kopf ziehen, um nichts mehr hören und sehen zu müssen. Leider bringt dies einen aber nicht wirklich weiter. In Untätigkeit und Lethargie zu verfallen und darauf zu warten, dass andere etwas tun und auf die Beine stellen, kann auf Dauer auch keine Lösung sein.
In turbulenten Zeiten wie diesen, wo mittlerweile die ganze Welt kopfzustehen, durchzudrehen und in Unordnung geraten zu sein scheint, möchte ich den Text ebenfalls auf den Kopf stellen. Ich werde mit dem beginnen, was normalerweise am Ende eines Buches steht: mit einer Danksagung in Form eines Vorwortes. Verrückt, oder? In so einer ver-rückten Welt – der Bindestrich an dieser Stelle wurde nicht etwa versehentlich gesetzt oder gar beim Lektorat übersehen –, in der wir mittlerweile leben, tut es einfach mal gut, nicht dem Mainstream zu folgen, und Dinge anders als gewöhnlich zu machen. Dies kann für einen selbst wie ein persönlicher Befreiungsschlag sein.
Daher beginne ich mein zweites Buch mit einer Danksagung an alle, die mit dazu beigetragen haben, dass das erste: „Deutschland außer Rand und Band – Zwischen Werteverfall, politischer (In)Correctness und illegaler Migration“ binnen nicht einmal drei Wochen nach Veröffentlichung zu Beginn des Jahres 2018 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste landete. Mit diesem Erfolg hatte ich niemals gerechnet. Natürlich hat mich dies glücklich und auch ein klein wenig stolz gemacht. Von Berufs wegen bin ich schließlich Lehrerin und eben nicht Schriftstellerin, Journalistin oder Ähnliches, doch vielleicht hat ja gerade dieser Unterschied für diesen Erfolg gesorgt. Nicht umsonst ist beispielsweise auch das 2015 erschienene Buch „Deutschland im Blaulicht: Notruf einer Polizistin“ der Bochumer Polizistin Tania Kambouri, die täglich ihren Dienst auf Deutschlands Straßen verrichtet, so erfolgreich gewesen.
Als Allererstes geht ein großes Dankeschön an Herrn Gerrit Bartels vom TAGESSPIEGEL, von dem ich mit seiner „Rezension“ in die rechte Ecke gestellt wurde.4 Kritik an der Migrationspolitik zu üben bzw. die Hintergründe zu beleuchten, reicht heute schon aus, einen Menschen gesellschaftlich ins Abseits zu drängen. Können Sie sich erklären, warum jemand als rechts gilt, wenn er sich für die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit, den Frieden innerhalb Deutschlands und in der Welt ausspricht? Ich kann es beim besten Willen nicht, zumal wir doch die im Grundgesetz verbriefte Meinungsfreiheit haben. Darüber hinaus ist die freie Meinungsäußerung in Artikel 19 der UN-Menschenrechtscharta verankert, weswegen auch staatliche Zensur verboten ist. Durch seinen Artikel über ein Buch, was er möglicherweise gar nicht (komplett) gelesen hat, hat Herr Bartels wahrscheinlich sogar ungewollt Werbung für dieses gemacht. Daher gehen an dieser Stelle ein dickes Bussi und ganz viel Liebe an den Journalisten vom liberal eingestuften TAGESSPIEGEL, dessen Motto „rerum cognoscere causa“ – die Ursachen der Dinge erkennen – lautet. Im Gegensatz zu den meisten Journalisten belege ich sämtliche Aussagen und Zitate immer mit den entsprechenden Quellen. So auch in diesem Buch. Auch dieses Mal habe ich in erster Linie auf Artikel aus den Mainstreammedien zurückgegriffen, um dann weiter zu recherchieren. Schon heute bin ich gespannt, was Herr Bartels oder auch andere Journalisten mir demnächst an Attributen zuschreiben werden.
Ganz besonderer Dank geht natürlich an alle Käufer meines Erstlingswerks sowie an die Freien Medien, Blogs, Verlage und Wochenzeitungen, die mein Buch beworben haben. Ehrlicherweise muss ich sagen: Ohne diese Werbung wäre es wohl nie ein Bestseller geworden. Dabei bilden die Freien Medien ein überaus wichtiges Gegengewicht zu den sogenannten Leitmedien. Die Freien Medien geraten aber zunehmend aufgrund ihrer oftmals anderen Sicht der Dinge, ihrem aufklärerischen Blick hinter die Kulissen und der Benennung unbequemer Wahrheiten unter Druck. An dieser Stelle sei an die EU-Urheberrechtsreform, die damit verbundenen Uploadfilter und das bereits 2017 im Hauruckverfahren installierte Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) nebst Shadow banning erinnert. Ebenso sei hier auf die Rolle der Freien Medien im Zusammenhang mit dem Journalisten Billy Six und dessen Inhaftierung in Venezuela hingewiesen. Es waren die Freien Medien, die überhaupt über dessen Einzelhaft berichteten, womit sie einen großen Beitrag zu seiner Freilassung geleistet haben dürften.
Die Freien Medien und Blogs sind entgegen der Mainstreampresse immer gerne bereit, Artikel und offene Briefe von Andersdenkenden und kritischen Geistern wie mir und vielen anderen zu publizieren. Dass diese möglicherweise auch auf Internetseiten landen, denen man sein Einverständnis zur Veröffentlichung nicht gegeben hat, ist leider die Kehrseite im Copy-and-paste-Zeitalter. Den Kommentarspalten der Freien Medien, aber auch hinsichtlich der Interviews bei SchrangTV-Talk und BewusstTV konnte ich den vielen positiven Reaktionen entnehmen, dass ich vielen Menschen mit meinen Artikeln und meinem Buch aus der Seele zu sprechen scheine. In Zeiten der zunehmenden Künstlichen Intelligenz bedarf es durchaus vieler kluger Köpfe mit kritischer Intelligenz, wobei eine gute Portion gesunder Menschenverstand schon ausreichen dürfte.
Ebenso habe ich mich über die vielen Briefe und E-Mails gefreut, die mich seither erreicht haben. So waren neben den Zuschriften aus ganz Deutschland auch viele aus Österreich und der Schweiz dabei, aber selbst aus Finnland, Thailand sowie Nicaragua haben mir Menschen geschrieben, die Deutschland schon vor einigen Jahren verlassen haben. Auch von einem Briten inmitten des Brexit-Ping-Pongs, der ein großer Fan von Deutschland und Österreich ist, habe ich eine sehr nette Mail bekommen. Wenngleich ich jede Leserzuschrift gelesen habe, war es mir leider irgendwann nicht mehr möglich, jedes einzelne Schreiben persönlich zu beantworten. Liebe Leserinnen und Leser, die mein Erstlingswerk kennen, mir geschrieben haben und keine Antwort erhalten haben sollten: Ich bitte, mir dies nachzusehen! Schließlich bin ich „im richtigen Leben“ in erster Linie eine berufstätige Mutter. Naturgemäß hat auch mein Tag nur 24 Stunden, die meist gut ausgefüllt sind mit dem ganz normalen Wahnsinn des Alltags- und Berufslebens.
Interessanterweise waren es viele Berufskollegen aus ganz Deutschland, die sich bei mir meldeten. Noch beruflich aktive, aber auch pensionierte Lehrer haben mir beispielsweise ihren Unmut über die Tragik des deutschen Bildungssystems kundgetan. So mancher besorgte Pädagoge, Eltern mit bald, noch oder nicht mehr schulpflichtigen Kindern, aber auch kinderlose Bürger fragen sich zunehmend, wohin die Reise des einstigen Landes der Dichter und Denker zukünftig gehen wird. Ebenso haben sich auch etliche Polizisten bei mir gemeldet, die als Sicherheitskräfte immer mehr gefordert sind und oft am Rand ihrer Belastbarkeit stehen.
Natürlich war auch meine Freude über die vielen positiven und ausführlichen Rezensionen bei Amazon und Audible groß, anhand derer ich gemerkt habe, dass ich mit meinem Buch als Person aus der Mitte der Gesellschaft – ich bekenne mich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung dieses Landes und bin noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten – mit meinen Sorgen und Ängsten nicht alleine bin. Viele Menschen haben darin immer wieder meinen Mut erwähnt, so ein Buch zu schreiben, und mir ihren Respekt gezollt. Allein ein Blick auf die Rezensionen bei Amazon hierzu genügt. Ist es nicht traurig, in einem ach so freien Land wie Deutschland als mutig bezeichnet zu werden, wenn man Missstände benennt und diese mit Fakten und Quellen untermauert? So ist „Deutschland außer Rand und Band“ nicht etwa ein Buch mit sieben Siegeln, sondern eines mit 760 Quellenangaben. Sollte die im Grundgesetz verbriefte freie Meinungsäußerung aber nicht eine Selbstverständlichkeit in einem demokratischen Land sein, als das Deutschland vornehmlich seitens Politik und Medien gepriesen wird?
Nein, ich bin keine Heldin. Menschen, die mich kennen, sagen über mich, ich sei eine echte Powerfrau. So kann ich Steinwälle bauen, Gartenteiche ausheben, Blumenbeete anlegen oder 1.000 Meter Raufaser an die Wand bringen. Ich selbst sehe mich vielmehr als ein Mensch, der seine Heimat liebt und der sich für alle Menschen dieser Welt Frieden wünscht. Mutig finde ich persönlich Menschen, die in der Öffentlichkeit an vorderster Front für den Erhalt des Rechts- und Sozialstaats kämpfen, gegen die illegale Migration aufbegehren, sich gegen eine Scheindemokratie aussprechen, ihren Finger in die mittlerweile vielen offenen Wunden der Bundesrepublik Deutschland legen und Kritik am politischen Islam, den es aus Sicht vieler Ex-Muslime gar nicht gibt, da es für sie nur den einen Islam gibt, unter Todesdrohungen üben. Diese Menschen sind neben vielen anderen für mich persönlich die wahren Helden der Gegenwart. Dabei kenne und schätze ich selbst viele säkulare Muslime und Juden, die mit großer Sorge die momentane Entwicklung in Deutschland und Europa beobachten.
Ein Erlebnis der besonderen Art hatte ich Anfang Juni 2019 auf dem Neuen Hambacher Fest, auf welches ich im Jahr 2018 durch eine wunderbare Rede von dem im Libanon geborenen Filmregisseur Imad Karim aufmerksam geworden war, der Deutschland als die Heimat seiner Werte bezeichnet. Ich bin dort zusammen mit ein paar Freunden aus Ost- und Westdeutschland hingefahren, um mir all die schlimmen Besucher dieser Veranstaltung – es gab einen Patriotenmarsch nebst einem Kongress für Frieden und Sicherheit in Europa – einmal näher anzusehen. Doch auf wen sind wir dort getroffen? Auf viele politisch interessierte Menschen, allesamt friedlich, aber alles Menschen, die sich kein X mehr für ein U vormachen lassen. Das Verrückte für mich persönlich war, dass ich ungefähr zwanzig Mal angesprochen wurde, ob ich nicht die Autorin von „Deutschland außer Rand und Band“ sei. Das führte dazu, dass ich irgendwann von meinen Freunden damit aufgezogen wurde. So sprachen mir völlig fremde Menschen ihren Dank und ihre Hochachtung für meinen Mut aus, viele drückten mir die Hand. Ich war auf das alles gar nicht vorbereitet und tatsächlich ein wenig überrumpelt von der Situation. Erfreut war ich darüber, dass mir Prof. Dr. Max Otte (CDU), der Initiator dieser Veranstaltung, erzählte, dass er im Besitz des von mir verfassten Buches sei. Ebenso hat mich die Freude des von mir außerordentlich geschätzten Daniele Ganser, der bei dieser Veranstaltung als Gastredner auftrat, über ein von mir für ihn signiertes Exemplar beglückt. Bedauerlicherweise konnte Willy Wimmer (CDU), ehemaliger Staatssekretär des Verteidigungsministeriums unter Helmut Kohl, aus privaten Gründen nicht als Referent an dieser Veranstaltung teilnehmen.
Neben all der Begeisterung über mein Buch gab es für mich auch Grund zum Schmunzeln. So in dem Fall, als man mir in einem YouTube-Kommentar „mehr Eier in der Hose als so mancher Mann“ diagnostizierte, was nun einmal von Geburt an in der Natur der Frau liegt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Manche Kommentatoren wünschten sich mich als Justizministerin oder gar als Kanzlerin, während mich irgendjemand auch mal als das schlechte Gewissen von Angela Merkel und der Bundesregierung bezeichnete. Haben diese Menschen denn tatsächlich ein Gewissen oder laufen sie nicht vielmehr ihren politischen Ideologien und den guten Diäten hinterher? Nein, ich bin nicht für die Parteipolitik gemacht, da ich auch weiterhin aufrecht durchs Leben gehen und mich nicht verbiegen lassen möchte. Ich selbst bezeichne mich gerne als „Außerparlamentarische-ein-Frauen-Opposition“ (APEFO) – überparteilich, mit beiden Beinen auf dem Grundgesetz stehend, kritisch denkend und nur meinem Gewissen, jedoch keinem Fraktionsdruck verpflichtet. Dabei leiste ich meine Oppositionsarbeit nicht laut im Parlament oder auf der Straße, sondern eher leise vom Schreibtisch aus. Außerdem liebe ich mein Privatleben und habe keinerlei narzisstische Anwandlungen wie so viele Politiker.5 Im Gegensatz zu vielen von ihnen habe ist jede Menge Empathie für meine Mitmenschen, denn ich habe meine eigenen Wurzeln nie vergessen.
Ein ums andere Mal wurde die Bitte an mich herangetragen, weiter am Ball zu bleiben und meine Stimme – aus Sicht vieler scheinbar eine Stimme der Vernunft – weiter zu erheben. Diesem Wunsch habe ich versucht nachzukommen, indem ich mich immer wieder mal in den Freien Medien zu Wort gemeldet habe, sei es in schriftlicher Form oder durch eine Interviewzusage. An dieser Stelle allen Leserinnen und Lesern von „Deutschland außer Rand und Band“ noch einmal ein großes Dankeschön von ganzem Herzen!