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Geheimwaffen der CIA

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1967 veröffentlichte der US-Geheimdienst ein Dokument mit der Nr. 1035-960, in dem es um die Einführung des Begriffs Conspiracy Theory – zu Deutsch Verschwörungstheorie –ging.177 Damit reagierte man in den USA auf die Zweifel in der amerikanischen Bevölkerung, aber auch im Ausland hinsichtlich der offiziellen Version des tödlichen Attentates durch Lee Harvey Oswald auf den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy am 22. November 1963. Auf diesem hatte die Hoffnung einer ganzen Generation auf Frieden und Entspannung in Zeiten des Kalten Krieges mit der Sowjetunion und der Kuba-Krise geruht.178 Der Begriff des Kalten Krieges wurde übrigens von dem Schriftsteller George Orwell in dem Essay „You and the Atomic Bomb“ 1945 geprägt. Der mutmaßliche Kennedy-Attentäter Oswald selbst wurde nach nur zwei Tagen in Polizeigewahrsam durch Jack Ruby, einen Nachtclubbesitzer, erschossen. Dummerweise deuteten viele der sich im Umlauf befindenden Theorien auf die CIA hin.179 Durch die Einführung dieser neuen Begrifflichkeit einer Verschwörung sollten Zweifler und Kritiker diskriminiert und verunglimpft, als von finanziellem Interesse getriebene oder als politisch motivierte Personen hingestellt werden. Dabei geht doch jeder Hauptkommissar mit einer Art Verschwörungstheorie seine Ermittlungen an, die von ihm verifiziert bzw. falsifiziert werden müssen. Im Jahr 2017 sollten jedenfalls sämtliche Akten im Mordfall von Kennedy veröffentlicht werden, was durch US-Präsident Trump auch zum Teil geschah, aber eben nur zum Teil. 2.800 Dokumente wurden freigegeben, mehrere Hundert bleiben weiterhin unter Verschluss. Insbesondere der amtierende CIA-Chef Mike Pompeo soll sich besonders energisch gegen die gesamte Veröffentlichung gestellt haben.180 So ist heute beispielsweise bekannt, dass der Mord an dem Kennedy-Attentäter dem FBI gegenüber angekündigt wurde. Dies wurde auch an die Polizei von Dallas weitergegeben, doch schützte diese Oswald nicht.181

Interessanterweise hielt der von vielen oft als JFK bezeichnete Präsident eine kaum beachtete Rede am 27. April 1961 vor Zeitungsverlegern im Waldorf Astoria Hotel in New York. Diese begann er mit den Worten: „Meine Damen und Herren, Geheimhaltung ist abstoßend in einer freien und offenen Gesellschaft. Als Volk haben wir eine natürliche und historische Abneigung gegen Geheimgesellschaften und Geheimbünde. Die Nachteile einer übermäßigen Geheimhaltung übersteigen die Gefahren, mit denen diese Geheimhaltung gerechtfertigt wird. Es macht keinen Sinn, einer unfreien Gesellschaft zu begegnen, indem man ihre Beschränkungen imitiert. Das Überleben unserer Nation hat keinen Wert, wenn unsere freiheitlichen Traditionen nicht ebenfalls fortbestehen. Es gibt eine sehr ernste Gefahr, daß der Vorwand der Sicherheit mißbraucht wird, um Zensur und Geheimhaltung auszudehnen. […]182, 183 Doch damit nicht genug.

Der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat 2008 eine Ausarbeitung über das Federal Reserve System erstellt. Darin wird u. a. auch auf die Jekyll-Island-Konferenz, über die bekanntlich der FOCUS berichtete, eingegangen. Daneben wird die präsidiale executive order 11110 erwähnt. Hierzu heißt es: „Der damalige US-Präsident John F. Kennedy wollte angeblich mit der executive order 11110 die alleinige staatlich kontrollierte Währungsausgabe ermöglichen und den Federal Reserve Act beseitigen. Mit dieser Order sollte die vorangegangene executive order 10289welche angeblich synonym mit Federal Reserve Act istaußer Kraft gesetzt werden. Dies hätte das Geldausgabemonopol der FED beseitigen sollen. Angeblich ließ US-Präsident John F. Kennedy in Umsetzung der Executive Order 11110 bereits Milliarden US-Dollar in kleinen Sorten drucken. Im Internet kursierende Verschwörungstheorien halten dies für den Hintergrund der Ermordung von John F. Kennedy.“184 In einem kurzen Absatz das Wort „angeblich“ gleich dreimal zu verwenden, lässt meines Erachtens tief blicken bezüglich der Arbeit des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages. Kennedy, der laut Aussage einer Zeugin von seinem Vater im Oval Office gewarnt worden sein soll, dass man ihn umbringen werde, sollte er das Geldmonopol wieder in die Hand des Staates legen, unterzeichnete die Anordnung 11110 am 4. Juni 1963. Zuvor hatte er den Verkauf von Silber durch das Finanzministerium einstellen lassen.185 Interessant im Zusammenhang mit dem Mord an JFK ist auch die Zusammensetzung der Warren-Kommission. Diese sollte die Umstände des Attentates unter dem Vorsitz von Earl Warren als Obersten Richter am Supreme Court untersuchen. Neben Warren gehörten Allen Welsh Dulles (ehemaliger Direktor der CIA, von Kennedy entlassen wegen der misslungenen Invasion in der Schweinebucht), Senator John Sherman Cooper (Republikaner), Senator Richard B. Russell (Demokrat), Kongressabgeordneter Gerald Ford (Republikaner, späterer US-Präsident), Kongressabgeordneter Hale Boggs (Demokrat) und – Achtung! Jetzt mal aufgepasst! – John J. McCloy (ehemaliger Präsident der Weltbank und Hoher Kommissar in der Bundesrepublik Deutschland, an den Sie sich sicherlich noch erinnern), zu dieser Kommission.186

Kommen wir aber nun von John F. Kennedy zum Medientitan Axel Springer. Die Journalisten aus dem Hause Springer schreiben heute liebend gerne über den Poptitan Dieter Bohlen und seine Sendung DSDS sowie andere Nebensächlichkeiten, während man wichtige tagespolitische Ereignisse oftmals nur in den österreichischen, schweizerischen oder englischsprachigen Medien findet. Springer selbst soll laut dem in den USA erscheinenden Wochenmagazin The Nation von der CIA 7 Millionen US-Dollar bekommen haben.187 Dieses Startkapital soll Springer nach Aussage zweier ehemaliger CIA-Mitarbeiter in den 1950er-Jahren erhalten haben, um die geopolitischen Interessen Amerikas zu unterstützen.188 Über den umstrittenen Verleger Springer äußerte sich der SPIEGEL-Herausgeber Rudolf Augstein einmal: „Kein einzelner Mann in Deutschland hat vor Hitler und nach Hitler so viel Macht kumuliert.“189 Schließlich war der gelernte Buchdrucker und Setzer bereits Ende der 1950er-Jahre der größte Verleger Europas, also des Kontinents, der laut der Offenbarung 17, 1-14, das achte Reich des Drachens ist. Der Drachen wird wiederum auch als Satan bezeichnet.190 Victor Marchetti, einst hoher CIA-Mitarbeiter, später Schriftsteller, äußerte sich über Springer wie folgt: „Axel Springer, der christlich-demokratisch gesinnte Presse- und Verlagsmagnat, der mit dem Finger auf Brandt (Anm.: Willy Brandt) zeigte, weil dieser mit dem CIA zusammenarbeitete, war ebenfalls eine Bereicherung für den CIA, der seine Druckerzeugnisse dazu benutzte, um CIA-Propaganda und Desinformation zu verbreiten.“191 In den Arbeitsverträgen der Springer-Journalisten stehen folgende Essentials, die 1967 in etwas anderer Fassung von Axel Springer formuliert wurden. Sie wurden nach der Wiedervereinigung 1990 geändert, nach den Anschlägen des 11. September 2001 ergänzt und seit 2016 im Hinblick auf die zunehmende Internationalisierung des Konzerns als international gültige Variante beschlossen. Diese Essentials lauten:

1. Wir treten ein für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa.

2. Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel.

3. Wir zeigen unsere Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.

4. Wir setzen uns für eine freie und soziale Marktwirtschaft ein.

5. Wir lehnen politischen und religiösen Extremismus ab.

Beschleicht Sie beim Lesen irgendwie ein komisches Gefühl? War es nicht u. a. die Springer-Presse, die 2015 von einer Willkommenskultur im Zusammenhang mit der Migrationskrise sprach und diese immer weiter puschte? Waren es nicht die Journalisten von BILD, WELT und anderer Springererzeugnisse, die ihrer Aufgabe als vierte Macht im Land nicht gerecht wurden, sondern hinsichtlich Migration alles in den schönsten Farben schilderten und Menschen, die Bedenken äußerten, in die rechte Ecke stellten oder gleich als Nazis diffamierten? Wo war die Presse, um an die Einhaltung von Gesetzen zu erinnern? Punkt 3 scheint in diesem Zusammenhang jedoch voll erfüllt worden zu sein. Schließlich wurde Angela Merkel 2016 vom damaligen US-Präsidenten Obama für ihre Flüchtlingspolitik sehr gelobt, nachdem man Syrien in Schutt und Asche gelegt hatte.192 Da mag es einen auch nur wenig trösten, dass bereits der amerikanische Journalist John Swinton bei einer Rede im Twilight Club im Jahr 1883 Worte mit einem hohen Gehalt an Wahrheit sprach: „So etwas wie eine unabhängige Presse gibt es in Amerika nicht, außer in abgelegenen Kleinstädten auf dem Land. Ihr seid alle Sklaven. Ihr wisst es und ich weiß es. Nicht ein einziger von euch wagt es, eine ehrliche Meinung auszudrücken. Wenn ihr sie zum Ausdruck brächtet, würdet ihr schon im Voraus wissen, dass sie niemals im Druck erscheinen würde. Ich bekomme 150 Dollar dafür bezahlt, dass ich ehrliche Meinungen aus der Zeitung heraushalte, mit der ich verbunden bin. Andere von euch bekommen ähnliche Gehälter um ähnliche Dinge zu tun. Wenn ich erlauben würde, dass in einer Ausgabe meiner Zeitung ehrliche Meinungen abgedruckt würden, wäre ich vor Ablauf von 24 Stunden wie Othello: Meine Anstellung wäre weg. Derjenige, der so verrückt wäre, ehrliche Meinungen zu schreiben, wäre auf der Straße um einen neuen Job zu suchen. Das Geschäft des Journalisten in New York ist es, die Wahrheit zu verdrehen, unverblümt zu lügen, sie zu pervertieren, zu schmähen, zu Füßen des Mammons zu katzbuckeln und das eigene Land und Volk für sein tägliches Brot zu verkaufen, oder, was dasselbe ist, für sein Gehalt. Ihr wisst es und ich weiß es; Was für ein Unsinn, einen Toast auf die ‚Unabhängigkeit der Presse‘ auszubringen! Wir sind Werkzeuge und Dienstleute reicher Männer hinter der Bühne. Wir sind Hampelmänner. Sie ziehen die Fäden und wir tanzen. Unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unser Leben, unsere Möglichkeiten sind alle das Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“193 Der 1967 in Hamburg verstorbene Publizist, Journalist und Geisteswissenschaftler Paul Sethe, der wie Axel Springer aktives Mitglieder bei der Freimaurerloge „Die Brückenbauer“ und von 1959 bis 1960 Mitglied des Beirates der Friedrich-Naumann-Stiftung war, schrieb beispielsweise für den Völkischen Beobachter, DIE WELT, DIE ZEIT und den Stern.194 Im SPIEGEL vom 15. August 1966 mit der Headline „Frei ist, wer reich ist“ wird der ehemalige Angehörige einer Propagandakompanie der Waffen-SS bzw. der Wehrmacht über 80 Jahre nach der Rede von Swinton in den USA mit folgenden Worten zitiert: „Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten. Frei ist, wer reich ist. Das Verhängnis besteht darin, daß die Besitzer der Zeitungen den Redakteuren immer weniger Freiheit lassen, daß sie ihnen immer mehr ihren Willen aufzwingen.“195

Und vor dem Hintergrund über das, was Sie bisher über Verschwörungen und Geheimniskrämereien in diesem Buch gelesen haben, möchte ich jetzt aus dem SPIEGEL vom 24. Mai 2019 im Zusammenhang mit einer Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung Folgendes zitieren: „Erstmals haben die Wissenschaftler auch die Zustimmung und Ablehnung zu Verschwörungstheorien abgefragt. Die Ergebnisse überraschen, denn sie offenbaren eine zunehmende Skepsis gegenüber Staat, Politikern und Medien. So glaubt fast die Hälfte der Befragten (45,7 Prozent) an geheime Organisationen, die großen Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Ein Drittel (32,7 Prozent) ist der Meinung, Politiker und andere Führungspersönlichkeiten seien nur Marionetten anderer Mächte. Jeder Vierte (24,2 Prozent) meint, Medien und Politik steckten unter einer Decke.“196 Fehlen Ihnen gerade die Worte, ist Ihnen gerade die Spucke weggeblieben? Halten die uns Bürger eigentlich für dumm? Zum einen hatte erst im Jahr 2015 die BILD über verschiedene Geheimbünde wie die Bilderberger und Bohemian Grove und deren Mitglieder berichtet.197 Zum anderen leben wir im Zeitalter des Internets. Meinen die vermeintlichen Wissenschaftler und Experten denn, die Menschen beziehen ihre Informationen in der heutigen Zeit ausschließlich über die Mainstreammedien, die oftmals von nur wenigen Nachrichtenagenturen mit Informationen gefüttert werden, da Journalisten ja nicht überall vor Ort sein können, oder über das deutsche Zwangsgebühren-TV? Der „Schwarze Kanal“ von Karl-Eduard von Schnitzler alias Sudel-Ede aus der früheren DDR war dagegen ja richtig professionell gemacht. Warum geht man verstärkt gegen viele Kanäle der Freien Medien oder einzelne YouTuber vor? Vielleicht liegt es ja daran, dass diese sich wirklich Zeit nehmen, um zu recherchieren, und dass sie ihre Rechercheergebnisse politisch unkorrekt verbreiten, indem sie nichts beschönigen, sondern den Tatsachen entsprechend berichten. Glücklicherweise gibt es noch Menschen, die nicht gehirngewaschen zu sein scheinen bzw. ideologisch verblendet sind. Es gibt unzählige private Denkfabriken wie zum Beispiel die politikberatende Trilaterale Kommission von David Rockefeller, die die Richtlinien und Agenden für die Zukunft vorgeben. Viele deren Teilnehmer sind wiederum in elitären Zirkeln wie den Freimaurern organisiert, wobei es nicht um deren Funktion als Lehrling, Geselle oder Meister in einer Johannisloge geht, wo man allerdings auch nicht mal eben wie in einem Verein Mitglied werden kann.198 Vielmehr geht es um den Zugang zum Inner Circle, dem eigentlichen Machtzentrum meist pyramidal aufgebauter Organisationen, der nur wenigen vorbehalten ist. Ein besonderes Kennzeichen ist die Mitgliedschaft von Politikern, Medienschaffenden, Konzernvorständen und dergleichen in verschiedenen Denkfabrikaten, Nichtregierungsorganisationen, Logen usw. und deren gute Vernetzung.

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