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Fachhochschule

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Die Schwerpunkte kriminalpolizeilicher Ausbildung lagen damals, wie im Übrigen auch heute noch, gegenüber der Schutzpolizei in der vertieften Darstellung aller „Kriminalfächer“ wie Kriminalistik (erfasst auch die Kriminaltaktik und die Kriminaldienstkunde), Kriminologie und Kriminaltechnik, aber auch der Kriminalprävention.

Die inzwischen komplexer gewordene Kriminalität – man denke in diesem Zusammenhang nur an die Organisierte Kriminalität mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen und Netzstrukturen, die Wirtschafts- und Computerkriminalität, aber auch die Bekämpfung extremistischer und terroristischer Kriminalität – erforderte und erfordert eine spezialisierte Grundausbildung, die durch spätere – durchaus erforderliche – Weiterbildung nicht zu ersetzen ist. Die genannten Veränderungen im Kriminalitätsbild der 1960er und 1970er Jahre führten schließlich in Westberlin im Jahre 1974 zur Einführung der Fachhochschulausbildung. Voraussetzung für das Studium war und ist grundsätzlich das Abitur beziehungsweise das Fachabitur.

Ein Ausgangspunkt für das Fachhochschulstudium war das Erfordernis, besonders die Ausbildung der Kriminalpolizei zu reformieren. Man hielt es für erforderlich, dass künftig die kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung grundsätzlich nur noch durch Kommissarinnen beziehungsweise Kommissare zu leisten ist, was zwangsläufig einer adäquaten, inhaltlich verbesserten und längeren Ausbildungszeit von drei Jahren bedurfte. Westberlin war dann auch das erste Land, das am 1. April 1974 einen Fachbereich Polizeivollzugsdienst an der ein Jahr vorher gegründeten Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege (FHVR) einrichtete.

Zur Vertiefung der Ausbildung sollte ein breiterer Fächerkanon – einander ergänzend und übergreifend (unter anderem auch in sozialwissenschaftlichen Lehrgebieten) – Ansätze bieten.

Nunmehr hatten auch Frauen jede kriminalpolizeiliche Arbeit zu leisten. Zwar gab es früher schon die so genannte Weibliche Kriminalpolizei (WKP), die aber in ihrer Aufgabenstellung begrenzt war.

Ein Novum der Ausbildungsreform war der Bruch mit der bisherigen polizeiinternen Ausbildungstradition. Seit 1974 findet die Kommissarausbildung außerhalb der Polizei, ab 1990 im Übrigen für ganz Berlin, an der Fachhochschule statt.

Das Studium an der Fachhochschule ist zwar ein Hochschulstudium, das durch einen entsprechenden Lehrkörper zu begleiten und zu führen ist, es ist aber zugleich an den Bedürfnissen der Praxis orientiert. Es bildet keine Theoretiker, sondern Praktiker aus.

Berliner Kriminalpolizei von 1945 bis zur Gegenwart

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