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Sozialistischer Deutscher Studentenbund

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Zurück aber zur Konstellation des Linksextremismus Ende der sechziger Jahre, die in vielerlei Hinsicht aufschlussreich für die Entwicklung in der Bundesrepublik war.

Es ergaben sich Umwälzungen und Neuerungen, und die Bildung linksextremistischer Gruppierungen waren von einer enormen Intensität geprägt. Wie in anderen Ländern auch (allerdings mit erheblichen Unterschieden zur Bundesrepublik), entstand eine studentische Protestbewegung, in der der Überdruss an der Demokratie ebenso zum Ausdruck kam wie das Unbehagen über die als satt empfundene Wohlstandsgesellschaft.

Darüber hinaus bewirkte sie gravierende Veränderungen im kulturellen Milieu und verkündete linke Theorien, die sie entweder selbst entwickelt oder aber wieder entdeckt hatte.

In dieser Bewegung kam dem von der SPD ausgeschlossenen SDS eine besondere Stellung zu, wobei die dem SDS beigetretene anarchistisch-revolutionäre „Subversive Aktion“, die Rudi Dutschke, Dieter Kunzelmann und Bernd Rabehl entwickelt hatten, den Versuch unternahm, den SDS zu unterwandern und ihm eigene Aktionsformen aufzuzwingen.

Mit dem Tod von Benno Ohnesorg nahm der SDS eine dominierende Rolle in der studentischen Bewegung ein, die antiautoritär eingestellt war und mit den unterschiedlichsten Revolutionstheorien und - bewegungen der Dritten Welt sympathisierte.

Führender Ideologe und gleichzeitiger Repräsentant dieser Bewegung wurde der 1940 geborene Rudi Dutschke, der wie kein Zweiter in der Lage war, seine rhetorischen Fähigkeiten einzusetzen und durch sein Charisma auch Andersdenkende in seinen Bann zu ziehen. So lehnten er und seine Anhänger das System in toto ab, entschieden sich für eine Art Doppelstrategie und propagierten „den Marsch durch die Institutionen“, der nur als „Mittel zum Zweck“ und letztlich zur Destabilisierung der Macht „der Herrschenden“ dienen sollte.

Berliner Kriminalpolizei von 1945 bis zur Gegenwart

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