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3.3 Der Zeicheninhalt

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In der PerspektivePerspektive des Sprachanalytikers, der nach der Eigenschaft der Zeichen fragt, werden jene Zeichenfunktionen zu Aspekten des Bedeutungsinhalts. Dann werden sie als DenotationDenotation und Konnotationen bezeichnet.

Die DenotationDenotation ist der klar umrissene Bedeutungsinhalt eines Zeichens in seiner Bezeichnungsfunktion (wie z.B. ‘Tisch’, ‘Stuhl’, ‘Schraube’). Die Wörter mit Zeigegestus bezeichnen Gegenstände und Sachverhalte als Träger von Qualitäten, die distinktiv aufgewiesen werden können (z.B. ‘alt’, ‘jung’, ‘neu’); hierzu gehören auch alle technischen Fachausdrücke, die Termini. Dagegen bezeichnen Wörter mit abstraktem InhaltInhalt eher Zustände und Vorgänge (z.B. Gefühlsbezeichnungen, Entwicklungen) und sind in ihrer semantischen Komplexität anders aufgebaut als Wörter mit konkreter Denotation.

Doch auch die Ausdrucks- und die Appellfunktion fließen in die BedeutungBedeutung von Wörtern als Konnotationen mit ein. So sagen die verwendeten Sprachzeichen etwas aus über den/die Sprecher/in, deren regionale und soziale Herkunft, die politische Einstellung, die Generationenzugehörigkeit usw. Und bestimmte Sprachformen werden rhetorisch bewusst eingesetzt, um eine bestimmte Reaktion zu erwirken oder eine Wertung anzudeuten.

Die Wörter können qualitativ verschiedenen Sprachebenen (gehoben, umgangssprachlich, slang) angehören, sie unterscheiden sich in der Gebrauchsfrequenz (usuell, selten), der stilistischen Wirkung (schriftsprachlich, veraltet, gespreizt) und nach dem Verwendungsbereich (gemeinsprachlich, fachsprachlich, regional).

Während die DenotationDenotation „Auto“, „Pkw“, „Kraftfahrzeug“ außersprachlich eindeutig ist, können die Wörter zu deren Benennung unterschiedliche Konnotationen hinsichtlich der Stilebene oder des Verwendungsbereichs aufzeigen, wie nachfolgende Beispiele davon, dass ein Wagen nicht mehr brauchbar ist, zeigen:

Das Kraftfahrzeug ist nicht verkehrstauglich (amtlich)

Das Auto fährt nicht mehr (gemeinsprachlich)

Das Auto ist kaputt (umgangssprachlich)

Die Karre ist hin (gesprochene Sprache, SlangSprache).

Der Wagen streikt (familiär)

usw.

Die obengenannten Zeichenmodelle sind in der neueren SprachwissenschaftSprachwissenschafts. Linguistik stark rezipiert worden. Als wesentliche Charakteristika sprachlicher Zeichen gelten:

1 deren arbiträrer Charakter;

2 die Möglichkeit, sie in Zeichenklassen einzuteilen (Strukturierung);

3 deren Funktion, ganze Referentenklassen zu bezeichnen (begriffliche Abstrahierung), Ausnahme sind die Eigennamen;

4 die Freiheit der Sprachzeichen, ihren Geltungsbereich zu verändern;

5 die unterschiedliche Gliederung der Welt durch Zeichen (in verschiedenen Sprachen);

6 die Tatsache, dass SpracheSprache in einem sozialen KontextKontext funktioniert;

7 die doppelte Beschreibungsfunktion: Beschreibung der außersprachlichen Welt und Beschreibung der SpracheSprache selbst (Metasprache) (vgl. BUSSMANNBußmann 1990:864).

Die SpracheSprache ist also ein Instrument der KommunikationKommunikation zwischen den Menschen über die sie umgebende Welt, und als solches kann sie wissenschaftlich untersucht werden. Die Lehre von den Zeichen als kommunikativen Signalen heißt nach Ch. W. MORRIS1 „Semiotik“Semiotik (gr. semeion = Zeichen). Sie gliedert sich in

Semantik – Semantik(untersucht das Verhältnis der Zeichen zu den Dingen), es geht um Bedeutung,

Syntax – Syntax(untersucht die Beziehungen der Zeichen untereinander), es geht um Satzbau,

Pragmatik – Pragmatik(untersucht die Beziehungen zwischen Zeichen und Benutzer), es geht um den Gebrauch.

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