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2.7 Manipulationen im Therapieprozess

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Haben Klienten in nennenswerter Weise manipulative Strategien in ihrer Biographie gelernt, dann muss man annehmen, dass sie diese auch in vielen Interaktionssituationen einsetzen (hoch automatisiert, oft nicht bewusst). Wahrscheinlich werden sie diese Strategien immer dann einsetzen,

• wenn sie interaktionelle Motive befriedigt haben wollen,

• wenn sie annehmen, dass der Interaktionspartner diese nicht ohne diese Strategien befriedigen wird und

• wenn sie annehmen, dass der Interaktionspartner sich komplementär verhalten wird.

Daher kann man annehmen: Klienten mit PD werden Therapeuten gegenüber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vom Beginn des Therapieprozesses an manipulative Handlungen realisieren; sie werden also in hohem Ausmaß Images und Appelle realisieren und versuchen, den Therapeuten zu einem komplementären Verhalten zu veranlassen.

Denn aufgrund ihrer Schemata werden sie annehmen, dass authentisches Handeln nichts bewirkt, dass manipulatives Handeln jedoch zielführend ist.

Auch im Hinblick auf den Therapeuten muss man annehmen, dass Klienten ein »doppeltes Überzeugungssystem« haben: Einerseits wissen sie, was Therapeuten in der Regel tun oder nicht tun. Das ist aber irrelevant, da Therapeuten als Interaktionspartner eben Schemata automatisiert aktivieren und damit die rationalen Erkenntnisse »schreddern«: Damit werden Schemata und Strategien auch auf den Therapeuten in vollem Umfang angewandt.

Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen

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