Читать книгу Malleus communisticarum oder der Stiefel Gottes - Ralph Ardnassak - Страница 15
XIII
ОглавлениеDer untersetzte korpulente Lehrmeister galt als Homosexueller. Hinter vorgehaltener Hand wurde über ihn gefrotzelt, er sei vom anderen Ufer und man dürfe sich im Duschraum keinesfalls nach der herunter gefallenen Seife bücken, stünde man dort mit ihm allein unter der Brause, denn er sei einer „vom anderen Ufer“.
Ebenso machten Gerüchte die Runde, es habe in der Vergangenheit eine Affäre zwischen einem Lehrling und dem Lehrmeister gegeben, die in einem Parteiverfahren für den Lehrmeister geendet habe.
Der Lehrmeister mochte die Fünfzig bereits überschritten haben und er war beileibe kein schöner Mann. Sein fleischiges Gesicht war abstoßend hässlich und faltig und um seine glänzende Glatze zog sich ein schütterer Kranz rötlichen Haares.
Er war kräftig und muskulös und trug einen ausgeprägten Bierbauch. Der Körpergeruch, den er üblicherweise um sich verströmte und der sogar vom geblümten Sitzkissen seines Stuhles und von seinem blauen Arbeitskittel auszugehen schien, erinnerte an einen Ackergaul nach dem Pflügen von mindestens einem ganzen Morgen Land.
Der Gedanke, dass der Lehrmeister möglicherweise ein Mann sei, der mit seinem erigierten Penis in den Anus anderer Männer eindrang, übte, obwohl er sich anfangs dagegen sträubte, eine zunehmende Faszination auf den späteren Minister ohne Geschäftsbereich aus.
Immer häufiger ertappte er sich dabei, wie er den kräftigen Körper des Lehrmeisters taxierte und mehr als einmal spürte er, wie der Lehrmeister diese Blicke bemerkte.
Er schämte sich plötzlich des Eingeständnisses, dass er sich sexuelle Handlungen mit dem Lehrmeister vorstellen konnte, ja sie sich sogar wünschte, wobei er sich irritiert fragte, ob er möglicherweise eine homosexuelle Veranlagung besäße. Der Gedanke jedoch, Sex mit einem Mann zu haben, übte eine geradezu ungeahnte Faszination auf ihn aus, die nicht mehr aus seinem Kopf ging und die einen sexuellen Druck und ein Verlangen in seinen Genitalien verursachten, wie er es bei Lea zuvor nie gekannt hatte.
Immer häufiger wanderten seine Gedanken zu der Vorstellung, er könne Sex mit seinem Lehrmeister haben, bis ihn eines einsamen Abends die Erregung bei diesem Gedanken derartig übermannte, dass er eine einfache weiße Wachskerze mit Seifenschaum bestrich, sich die Hosen herunter ließ, sich tief über den Rand der Badewanne seiner Eltern hinunter beugte und sich die mit Seifenschaum bestrichene Kerze langsam und vorsichtig in seinen Anus einführte.
Sein Penis war dabei ungeahnt heftig erigiert und er spürte einen leichten Schmerz und etwas Angst, er könne sich den Darm verletzten, während er mit der eingeführten Kerze den Widerstand seines Schließmuskels allmählich und langsam überwinden musste.
Er spürte einen leisen dumpfen Schmerz in seinen Eingeweiden, während er die Kerze immer tiefer in seinen Anus schob, aber der Schmerz wurde zu etwas höchst Angenehmen, was er mit leisem Stöhnen und mit geschlossenen Augen genoss, während er die Kerze immer tiefer in seinen Anus hinein schob und sie heftiger dabei auf und ab bewegte. Er fühlte sich auf wunderbare Weise als eine Art von Frau, die gerade penetriert wurde. Es schien ein Abglanz des ewig Weiblichen, der ihn getroffen hatte.
Ja, möglicherweise war er homosexuell! Aber dies hier war wunderschön. Und wenn dies schon Homosexualität war, dann war sie doch wunderschön! Mindestens ebenso schön, wie das Beisammensein mit Lea, eher jedoch noch schöner und noch herrlicher!
Und während er dies noch dachte, bewegte er die Kerze immer heftiger in seinem Anus auf und ab, während er sich dabei vorstellte, der Lehrmeister sei in ihn eingedrungen, um ihn nun heftig zu nehmen.
Er bewegte die Kerze immer heftiger in seinem Anus auf und ab und aus seinem heftigen Atem wurde allmählich ein Stöhnen und aus dem Stöhnen ein lustvolles Schreien. Mein Gott, war dies herrlich! Wenn dies Sünde war, wie herrlich war dann die Sünde und wie gern und wie oft wollte er sündigen!
Dann plötzlich, im lautesten Schreien und Stöhnen, zog sich alles in ihm in einem Punkt zusammen und ohne auch nur eine einzige Hand an seinen Penis gelegt zu haben, ejakulierte er schreiend in die Badewanne seiner Eltern, so lustvoll, wie nie zuvor.
Sogleich aber, da er sich seines Ejakulates entledigt hatte, waren Scham und Ekel in ihm. Ängstlich horchte er in die Stille der elterlichen Wohnung nach möglichen Geräuschen, die hätten auf die Anwesenheit anderer Menschen schließen lassen. Gottseidank war da aber nichts!
Angeekelt zog er die Kerze aus seinem Anus heraus und betrachtete sie. Sie verströmte einen dezenten Geruch nach Kot und anstatt des Seifenschaums bedeckte nun ein leichter Kotbrei ihre Oberfläche. Sein Anus brannte, aber es war durchaus nicht unangenehm und ihm kam flüchtig der Gedanke, dass er nun im Sinne der Homosexuellen möglicherweise keine Jungfrau mehr sei.
Angewidert warf er die kotbeschmierte Kerze sogleich fort, in den engen Schacht, in dem die Gas- und Heizungsrohre nach unten zu und bis in den Keller verliefen und zog sich die Hosen hoch.
‚Ich bin doch kein Homosexueller! ‘, dachte er: ‚Ich bin doch kein Affe! ‘
Er wusch sich die Hände so gründlich, als sei er ein Arzt, der einen Patienten mit einer tödlichen und hochgradig ansteckenden Krankheit behandelt hatte.
Dann fiel er in einer Ecke des Badezimmers auf die Knie und bat Gott inbrünstig um Vergebung. Er fühlte, dies sei Gott angesichts der Schwere seiner Verfehlung noch nicht ausreichend als Sühne und so zog er seinen kunstledernen Gürtel aus dem Hosenbund und nahm ihn in doppelter Lage in die rechte Hand, so dass die metallene Schnalle am Ende herab baumelte, dann hieb er sich den Gürtel mit der metallenen Schnalle ein paar Mal halbherzig über den Rücken, so als erfülle er damit zumindest halbwegs eine lästige Pflichtübung. Sobald es jedoch begann, zu schmerzen und um die lästigen Fragen von Lea zu vermeiden, stellte er die Geißelung jedoch ein. Gott würde sich mit dem geleisteten Ausmaß seiner Sühnehandlungen schon zufrieden geben!