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Der Strand Vrisi

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Das Hotel Stavris war nicht weiter als Hundert Meter vom Strand entfernt, wenn das Schild neben dem Kafeneio stimmen sollte. Mit keinem Gedanken hatten wir uns mit einem Strandurlaub beschäftigt, genauso wenig wie wir davon ausgegangen waren, dass im September Hochsaison sein würde oder durchgehend über dreißig Grad. Schon am zweiten Tag begaben wir uns an den Strand, den wir noch nicht kannten, hinunter und fühlten uns auf Anhieb heimisch. Ein malerischer Strand, mehr Kiesel als Sand, die Bucht von Felsen umsäumt, auf der westlichen Seite hoch zur Anopolis-Straße, zur östlichen Seite zum Hotel Xenia und auf der nördlichen Seite die Taverna „three brothers“ den Strand überblickend. Uns überraschten die Sonnenliegen und Sonnenschirme, die wir ebenso wenig erwartet hatten wie die vielen Menschen, ohne das er dabei aber zu voll gewesen wäre. Es war niemals unruhig, kein stetes Kommen und Gehen, sondern viel Verweilen, Lesen und Entspannen und die Gäste eher älter denn jünger. Das Wasser war erfrischend kühl wie angenehm warm, klar und prickelnd, unglaublich samtweich. Malerischer hätten wir es uns nicht erträumen können. An diesem warmen Sommernachmittag war sogar ich sehr schnell im Wasser, was auch daran gelegen haben könnte, dass es sehr plötzlich sehr tief wurde. Das Meer glitzerte im Sonnenschein, um die Felsen herum schwamm man mit Fischen und da die Bucht strömungsfrei war, konnte man beliebig weit hinausschwimmen.

Wie wir später erfuhren, wurde von Vrisi aus der Ort mit Wasser versorgt. Die kühleren Stellen im Meer waren frische klare Bergquellen aus den weißen Bergen. Ein Strand wie aus einem Bilderbuch, den wir im September an den meisten Tagen aufsuchen würden. Die ersten Tage noch ohne uns Sonnenliegen zu mieten, aber nach dem vierten Tag haben wir nachgegeben und war es nicht mehr unter unserer Würde, wodurch unser Aufenthalt noch angenehmer wurde. Wer hätte jemals gedacht, dass ich einmal so gerne schwimmen würde? Immer mehr Zeit verbrachte ich im Wasser, schwamm zu einer Felsengruppe hinaus, wofür ich eine knappe halbe Stunde brauchte und jeden Tag freute ich mich aufs Neue auf unsere Nachmittage an diesem wunderbaren Strand. Wir konnten schwimmen, sonnen, lesen oder träumen, zwischendurch zum Mittagessen heimgehen oder hinauf zur Taverna der drei Brüder. Ein paar Stufen vom Strand entfernt kann man einen Snack oder eine Erfrischung zu sich nehmen, gegrillter Tintenfisch oder Bratkartoffeln, gebackener Käse oder einen griechischen Salat, dazu ein Bier oder Ouzo. Man sitzt angenehm im Schatten über dem Strand und kann dem Treiben unten zuschauen. Am Nachmittag ist es ruhig, kaum Gäste in der Taverna, da diese unten am Strand sind und man kann sich zurücklehnen und entspannen. Einige Familienmitglieder sitzen an ihrem Tisch zusammen und tauschen sich mehr oder weniger angeregt aus, was zur Unterhaltung beiträgt.

In der Taverna der drei Brüder kann man ebenso entspannt zu Abend essen. Der herrliche Blick geht über den Strand und die Bucht auf das Meer hinaus. Von allen Restaurants in Chora Sfakion hat es den zauberhaftesten Ausblick – unwirklich wie aus einer anderen Welt. Sie liegt abseits der Promenade und wenn man einen Tisch an der Balustrade hat, auf das Meer hinausschauend, ist man weit weg von der Geschäftigkeit des Ortes. Die sanfte Brandung am Strand, die Geräusche aus der Taverna im Hintergrund, am Himmel die Sterne und der Mond, mal voller mal weniger. Was könnte man sich mehr wünschen als in der lauen Sommernacht bei Wein und Bier, bei gutem Essen und netter Bedienung den Abend zu verbringen und wer wollte da noch aufstehen?

Im Südwesten Kretas

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