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Ankunft in Chora Sfakion
ОглавлениеVon der Bushaltestelle sind wir direkt und ohne Umschweife zum Kafeneio des Hotel Stavris gegangen. Mit unserem Gepäck haben wir uns hinunter zum Marktplatz begeben, die Straße hinter der Promenade hoch zum Hotel genommen, an Bäckerei und Supermarkt vorbei, die mir von unserem letzten Besuch noch erinnerlich waren und die steile Rampe hinauf zum Kafeneio. Warum wir dorthin gegangen sind, hat sich mir nie erschlossen, aber ich bin mit dem Gepäck in der Hand Karen gefolgt. Als wir nach einem fast fünfminütigen Fußmarsch gegen vier Uhr ankamen, herrschte dort gähnende Leere und brütende Hitze. Nur ein junger Mann war im Kafeneio und bei ihm bestellten wir zwei wohlverdiente Bier. Karen ließ mich mit den Getränken und dem Gepäck zurück und ging auf einen Rundgang durch das Dorf, kam aber nach erstaunlich kurzer Zeit unverrichteter Dinge zurück. Während wir unser Bier tranken, fragte sie den jungen Mann, ob er ein Apartment oder Zimmer für uns wüsste, da wir die nächsten drei Monate hier Urlaub machen wollten, worauf er mit einem erstaunten Gesichtsausdruck antwortete, dass er nichts von einem Apartment wüsste und wegen eines Zimmers müssten wir auf den Boss warten, der bald kommen würde. Dies beunruhigte uns nicht, wir waren tiefenentspannt und machten uns keine Sorgen, sondern warteten in aller Seelenruhe und in völliger Unkenntnis, dass Hochsaison war und alle Hotelzimmer im Dorf praktisch belegt waren. Als Giorgis kam, fragte er uns, ob wir tatsächlich drei Monate bleiben wollten und erklärte uns, dass er eigentlich ausgebucht sei, aber noch ein freies Zimmer hätte. Karen ging mit ihm die Treppe, die wir später noch oft auf und ab gehen sollten hinunter zu dem Zimmer, in dem wir die nächsten fünfzig Nächte wohnen würden, während ich bei Gepäck und Bier wartete. Als Karen zurückkam, konnte man schon ihrem Gesichtsausdruck entnehmen, dass alles in Ordnung war, erleichtert und strahlend wie sie schaute. Nachdem auch ich einen Blick in das Zimmer geworfen hatte, gab uns Giorgis die Schlüssel zu unserem zu Hause in Chora Sfakion. Bevor wir mit unserem Gepäck hinuntergingen, fragte Karen, ob wir das nicht mit einem Raki feiern wollten. „You want a Raki?“, fragte er erstaunt zurück, brachte drei Gläser und wir stießen auf die nächsten Monate an.