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Ohne Ausweg

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In den Monaten, in denen ich in Maharaj-jis kleinem Tempel in Yoga unterwiesen wurde, war ich wirklich high. Es fühlte sich an, als liefe mir Licht aus dem Kopf.

Einmal musste ich nach Delhi fahren, um mein Visum zu verlängern. Ich ging als Yogi. Ich hatte lange Haare, einen langen Bart, trug eine māla (Gebetskette) und weiße Kleidung. Ich ging barfuß durch den Connaught Circus im Zentrum von New Delhi, und spürte überall die shakti, die spirituelle Energie. Das gefiel mir. Mein neues spirituelles Ego begleitete mich.

Ich gab meinen Visum-Antrag ab und holte mir bei American Express meine Post ab. Dann ging ich in ein rein vegetarisches Restaurant, um dort zu essen. Ich war hungrig, wollte aber meine yogische Reinheit bewahren. In Indien behandelt man heilige Männer mit großem Respekt, ein heiliger Mann aus dem Westen ist aber ziemlich ungewöhnlich. Ich nahm mir ein vegetarisches Gericht und aß besonders bewusst und yogisch.

Am Ende gab es Nachtisch mit zwei englischen Keksen. Dass das kein yogisches Essen war, wusste ich natürlich: Wenn man rein ist, riecht man, welches Essen rein ist und welches unrein. Aber in mir steckte auch noch ein jüdischer Junge, und der wollte die Kekse. Ich guckte also möglichst heilig und schob dabei die Kekse unauffällig vom Tisch in meine Tasche. Ich erweckte den Eindruck, als sei ich in etwas Heiliges versunken. In der Gasse vor dem Restaurant verdrückte ich dann die Kekse.

Ich kehrte nach einer achtstündigen Busfahrt wieder in die Berge zurück, und als ich in den Tempel trat, berührte ich

Maharaj-jis Füße. Ich sah zu ihm hoch und er fragte mich: „Wie haben dir die Kekse geschmeckt?“

Einfache Wahrheit

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