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Einatmen, ausatmen

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Letztendlich verlagert sich die Gewichtung. Dein Leben wird einfacher und harmonischer. Du greifst immer weniger nach dem einen oder stößt das andere von dir. Du hörst zu, um zu wissen, wie etwas ist, und drückst nicht mehr den Dingen deinen Stempel auf. Deinen Stempel aufzudrücken macht dich nicht frei. Deine romantische Anhaftung an deine eigene Lebensgeschichte und wie sie endet, verblasst. „Wer werde ich?“ und „Was bin ich, wenn ich erwachsen geworden bin?“ sind irrelevant, wenn du einfach nur noch bist. Alle diese Vorstellungen fallen einfach von dir ab. Du fängst an, einfach zu sitzen, einfach zu leben, da zu sein, wo du bist, mit denen zusammen zu sein, mit denen du gerade zusammen bist. Du horchst auf dein dharma, die spirituelle Art und Weise, dein Leben zu leben.

Aldous Huxley erinnert uns daran: „Der Körper ist stets in der Zeit, die Seele immer zeitlos und die Psyche ist ein amphibisches Wesen, das durch die menschlichen Gesetze gezwungen ist, sich in einem gewissen Maß mit dem Körper zu identifizieren, das aber, wenn es will, fähig ist, die Seele zu erfahren und sich mit ihr zu identifizieren.“

Dein ganzes Leben verwandelt sich in einen meditativen Akt. Du sitzt nicht mehr nur auf deinem Meditationskissen, deinem zafu. Das ganze Leben ist ein großes zafu, egal, ob du gerade Auto fährst oder Sex hast oder was auch immer du gerade tust. Alles ist Meditation. Das ist die Praxis des Jetzt-hier-Seins.

Meditierst du, dann schulst du die Kraft deines Geistes durch deine Konzentration, durch Einsgerichtetheit, indem du deinem Atem folgst oder ein Mantra wiederholst. Du entwickelst die Fähigkeit, deinen Geist auf einen einzigen Gedanken festzulegen und ihn dort zu belassen und alles andere einfach vorbeifließen zu lassen. Du hältst deinen Geist nicht an. Du lässt ihn fließen. Du bringst einen einzigen Gedanken beständig an die Oberfläche. Du kehrst immer wieder zu diesem Gedanken zurück. „Einatmen, ausatmen“ oder „auf, ab“. Oder du benutzt dein Mantra: „Rām, Rām, Rām, Rām, Rām …“ Ob du isst, schläfst, Liebe machst: „Rām, Rām, Rām …“ läuft immer im Hintergrund. Du spiritualisierst dein gesamtes Leben. Du verwandelst alles, indem du dich auf einen Rahmen beziehst, der dich zur selben Zeit zentriert und die Kraft deiner Einsgerichtetheit stärkt. Maharaj-ji sagte mir: „Richte deinen Geist auf einen Punkt und warte auf die Gnade.“

Einfache Wahrheit

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