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KAPITEL 1 Den Spiegel polieren Gedanken-Felder

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Die Essenz des Yoga ist die Vereinigung oder das Eins-Sein mit dem Universum. Das „Herz“ des Yoga, die Yoga Sutras von Patanjali, beginnt mit „Yoga citta vritti nirodha“, was bedeutet: „Vereinigtes Bewusstsein ist eine Folge des Einstellens der Gedanken.“ Die Beruhigung des Geistes ermöglicht es dem göttlichen Geist, sich in seiner natürlichen Tiefe zu manifestieren.

Die Meditation, die Praxis der Beruhigung und Konzentration und Reinigung des Geistes und seiner Ausrichtung auf die Seele, ist eine der Grundlagen des Yoga. Auch wenn man mit dem denkenden Geist beginnen kann und man ihn auch über das Denken erreicht, liegt die Meditation jenseits des denkenden Geistes. Die Meditation entstammt der Tatsache, dass du mehr bist als das, was du zu sein glaubst.

Je größer dein Wunsch ist, zu erfahren, wer du wahrhaftig bist und warum du hier bist, desto stärker zieht es dich zur Wahrheit hin. Wenn es dich nach innen zieht, dann lässt du die Anhaftungen hinter dir, die deine Vision verzerren und einschränken.

Dein Geist kann dich zu deiner Seele führen, aber er kann dich auch stark an dein Ego anhaften lassen, das du zu sein glaubst. Die westliche Kultur glorifiziert den Geist, aber es gibt noch andere Wege der Erkenntnis, und der denkende Geist ist nur ein Teil unseres Wesens. Die Wirklichkeit des Eins-Seins ist größer als das, was du mit deinen Sinnen und deinen Gedanken wahrzunehmen vermagst.

Die Anhaftung an das melodramatische Ego hält dich davon ab, jetzt hier zu sein. Das Modell dessen, was du zu sein glaubst und für was du die Welt hältst, trennt dich immerwährend ab. Es sind Gewohnheiten des Geistes. Aufgrund der Natur dieser Anhaftungen siehst du nur, was du sehen kannst, und vom Standpunkt deines Ego aus siehst du eine Welt aus Subjekt und Objekt, du und die materielle Welt.

Ein geschickterer Umgang mit dem Intellekt ist die Kontemplation. Das ist ebenfalls eine Art des jnana („dschnyana“ gesprochen) yoga, des Weges des Wissens und der Weisheit. Bei diesem Yoga des Geistes wird der Verstand eingesetzt, um sich selbst zu reflektieren. Man nimmt zum Beispiel jeden Morgen eine heilige Schrift zur Hand und widmet sich dann einem Gedanken daraus. Man liest kein ganzes Kapitel, sondern wählt sich einen einzigen Gedanken und sitzt zehn oder fünfzehn Minuten mit ihm. Man denkt im Laufe des Tages immer wieder an ihn. Denken wir zum Beispiel über die Eigenschaft der Liebe Christi nach oder über Gelassenheit, Güte oder Mitgefühl, dann nehmen wir allmählich diese Eigenschaften an. Sri Ramakrishna meinte: „Meditierst du über dein Ideal, eignest du dir seine Natur an. Denkst du Tag und Nacht an Gott, erwirbst du die Natur Gottes.“

Einfache Wahrheit

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