Читать книгу Mit gläubigem Herzen und wachem Geist - Reinhold Stecher - Страница 28

Wer heute Menschen für das soziale Apostolat
ansprechen will, muss zunächst Hilfe beim Gewinnen
inneren Halts bieten

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Dieser Appell kommt aus einem Bündel von Erfahrung und Zeitanalyse, aus den Berichten der Jugendseelsorge, aus einer Fülle einschlägiger Literatur, aus weitgespannten Interessensuntersuchungen, aus Erfahrungen psychologischer und tiefenpsychologischer Art, aus der Klage der Zeit, aus den ins Auge springenden Defiziten. Seelsorgeberichte und Psychotherapeuten besagen das Gleiche: Der Mensch von heute sehnt sich nach dem tröstenden Geheimnis, weiß sich verunsichert, bedrängt und entwurzelt, will Herz begegnen und Halt spüren. Das ergibt sich fast zwangsläufig aus der Situation unserer Zeit, der anonymen Massen- und Machtzusammenballungen, der Informationsflut, den Verwirrspielen des Pluralismus. Fundamentalistische Strömungen aller Art machen ja mit dieser Unsicherheit des Menschen das große Geschäft. Wenn man diese Realität nicht beachtet, wird man vom Leben bestraft. Ich muss die älteren Semester unter uns darauf hinweisen, dass damals, in der Gründerzeit der Arbeiterbewegung, der Akzent doch etwas anders war. Man konnte sich auf mehr selbstverständliche religiöse Substanz bei Aktivisten stützen.

Heute genügt es also nicht, nur irgendwelche „Aktionsgemeinschaften“ für dies und jenes ins Leben zu rufen. Wenn man die existenziellen Bedürfnisse nicht trifft, werden Sozialinitiativen zu Generalstäben ohne Heer.

Mit gläubigem Herzen und wachem Geist

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