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Tirol braucht Fenster 50 JAHRE TIROLER KULTURZEITSCHRIFT „DAS FENSTER“
INNSBRUCK (1991)

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Die Wahl des Namens „Das Fenster“ für eine Kulturzeitschrift ist mir immer schon wie ein sprachlicher Wurf vorgekommen, zu dem man gratulieren muss. „Fenster“ ist ein Wort, das die Gedanken kreisen lässt. Vor und hinter Fenstern und durch Fenster hindurch bewegt sich viel. Die alten Germanen hatten für „Fenster“ das Wort „Augentor“ (ahd. augatora) oder „Windtor“ (woher das englische „window“ stammt). Durch die Fenster wandern die Blicke, weht das Leben.

So mag es erlaubt sein, zum Jubiläum dieser Zeitschrift mit dem Bild des Fensters zu spielen, mit den vielen Fenstern, die Tirol hat oder haben sollte, Tore für die Augen des Herzens und den Windhauch des Geistes, seien es nun Scheiben, durch die die Sonne funkelt, oder Läden, die man vor dem Wetter schließt. Es sind viele Arten von Fenstern im Lauf der Jahrhunderte in unserem Land gewachsen, und hinter jedem ist auch ein wenig Tiefsinn verborgen, angefangen von der kleinen Luke, durch die man hinauslugt, oder gar der Schießscharte, durch man misstrauisch auf den Fremden oder das Fremde äugt. Im Allgemeinen sind sie größer geworden, die Fenster in den Häusern der Menschen, und man könnte das als gutes Omen für die Fenster des Geistes nehmen.

Mit gläubigem Herzen und wachem Geist

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