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Die Suche nach Erfüllung

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Trotzdem ist den meisten Menschen diese immer währende Stille nicht bewusst, im Gegenteil. Wir sind gedankenverloren, hin- und hergeworfen von Gefühlen und oft vereinnahmt von äußeren Geschehnissen und Problemen. So ist es nur natürlich, dass wir uns nach Frieden und Erfüllung sehnen. Die Suche beginnt.

Zuerst suchen wir im Außen nach Erfüllung. Wir suchen Erfüllung in der Partnerschaft, in Sexualität, materiellen Dingen, Vergnügungen oder in Erfolg. Wir sind der festen Überzeugung, dass uns zu unserem Glück etwas von anderen, etwas Äußeres, fehlt. Diese Überzeugung entspringt allerdings einem kindlichen Erleben, denn als kleine Kinder waren wir in unserer Entwicklung tatsächlich vollständig von unserer äußeren Umgebung abhängig.

Doch je mehr sich unsere Sehnsucht nach außen richtet, desto mehr vergessen wir, dass all unsere Potenziale in uns angelegt sind. Wie der vollständige Baum bereits im Samen angelegt ist und nicht durch den Gärtner hineingelegt wird, so sind uns auch unsere Potenziale an Liebe, Weisheit, Glück und Stille immanent – niemand kann uns all das geben.

Ein Gärtner kann das Potenzial eines Baumes lediglich unterstützen und zwar dadurch, dass er dem Samen Wasser, Licht und einen guten Nährboden gibt. Genauso kann unser Potenzial gesehen und von anderen gefördert werden. Solange wir Kinder sind, brauchen wir diese Förderung. Unser Wesen will erkannt und bestätigt werden.

Unser Liebespotenzial beispielsweise benötigt die Resonanz der Eltern, um sich zu entfalten. Folglich sehnen wir uns als Kinder natürlicherweise nach ihrer Liebe. Unter guten Bedingungen wird unser Liebespotenzial durch sie bestätigt und entfaltet sich dadurch von innen her. Findet es jedoch keine Resonanz, entsteht ein Mangel – wir kommen mit unserer eigenen Liebe nicht in Berührung. In unserer Abhängigkeit aber denken wir, dass es ein äußerer Mangel ist und suchen zeitlebens nach der Liebe bei anderen Menschen. Unsere Überzeugung, dass uns etwas von anderen fehlt, bestimmt uns.

Wenn wir im Außen nach Erfüllung suchen, werden wir mit der Zeit entdecken, dass es dort keine dauerhafte Erfüllung gibt, selbst wenn sich manche Sehnsucht erfüllt. Äußere Erfüllung ist genauso kurzlebig wie das Sättigungsgefühl nach einer guten Mahlzeit.

Außerdem stoßen wir mit unseren Wünschen oft auf Grenzen und müssen anerkennen, keine Kontrolle über die Erfüllung unserer Wünsche zu haben. Oder haben wir es etwa im Griff, ob sich unser Wunsch nach einer glücklichen Partnerschaft erfüllt? Hinzu kommt, dass uns alles, was wir im Außen finden, jederzeit wieder genommen werden kann. Über kurz oder lang machen wir alle immer wieder die Erfahrung von Verlust.

Wenn uns allmählich klar wird, dass wir außen keine dauerhafte Erfüllung finden können, beginnen wir, Erfüllung, Glück und Frieden innen zu suchen. Wir werden zu spirituellen Suchern. Aber auch wenn wir jetzt innen suchen, zum Beispiel mit Hilfe von Meditation, sind wir noch immer in der Falle des Suchens gefangen.

Doch das, was wir suchen, sind wir bereits. Es ist die Grundlage dessen, was wir sind. Es ist der Urgrund von allem, was existiert, und damit auch die Grundlage unserer Suche. Wie kann es sein, dass wir uns sehnen und nach etwas suchen müssen, was wir zutiefst sind? Wie konnte der Ring vergessen, dass er Gold ist? Was muss geschehen, dass wir uns unserer wahren Natur wieder bewusst werden?

Kein Pfad

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