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Die kollektive Hypnose

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Das hört sich sehr einfach an, doch ist die kollektive Hypnose, ausschließlich auf die Erscheinungen des Lebens zu schauen, ungeheuer tief in uns verwurzelt. Unsere gesamte Wahrnehmung ist so strukturiert, dass wir immer ein Etwas wahrnehmen: ein Geräusch, einen Baum, einen Duft. Zum Beispiel kannst du den Raum, in dem du gerade sitzt, nur erfassen, weil er durch Wände begrenzt ist. Unser Auge kann nur die Wände sehen, nicht den Raum selbst.

Das ist durchaus sinnvoll fürs Überleben. Unser Körper, unser Verstand und unsere Sinne sind so geeicht, dass wir uns in der relativen Wirklichkeit der Erscheinungen zurechtfinden, um darin überleben zu können. Gleichzeitig wird diese Jahrzehnte lange Gewohnheit, auf die Erscheinungen des Lebens zu schauen, zu einer tief sitzenden Prägung, die dazu führt, dass nur Objekte uns wirklich erscheinen, nicht aber das Nicht-Objekthafte – die Stille des formlosen Bewusstseins. Das Objektbewusstsein, das dem Überleben dient, wird zum Bollwerk gegen inneren Frieden und Glück. So verlieren wir unsere wahre Natur schon früh aus dem Blick.

Aus diesem Grund brauchen wir Lehrer, die uns daran erinnern, dass es eine Wirklichkeit jenseits der Welt der Erscheinungen gibt. Lehrer helfen uns, unsere Aufmerksamkeit neu auszurichten und dem Bereich der Stille Wert beizumessen.

Alle Menschen kennen Momente, in denen sie entspannt in der Sonne liegen und ihren Verstand baumeln lassen. Momente von Nicht-Denken. Momente von Frieden. Zwischenzustände, in denen wir Leerheit und Stille berühren. Aber wir messen diesen Momenten keinen Wert bei. Wir treten dadurch nicht vollständig in Kontakt mit der Stille, die in diesen Augenblicken durchschimmert. Unsere Aufmerksamkeit und unser Interesse wenden sich aus Gewohnheit den Erscheinungen und Gedanken zu. Daher bleiben solche Momente oberflächlich und unwirklich.

Mit anderen Worten, wenn wir unsere Aufmerksamkeit nicht neu ausrichten lernen und dem subtilen Bereich des Nicht-Denkens und der inneren Stille Wert beimessen, werden wir die Stille des Bewusstseins nicht verwirklichen können.

Eines Tages kommen wir alle auf unserer Suche nach

Glück vor einer Schatztruhe zu stehen. Darauf steht

in goldenen Lettern: „Hierin befindet sich der größte

Schatz des Universums. Wer diese Truhe öffnet, findet

absolute Wirklichkeit und Glückseligkeit.“

Erstaunlicherweise ist die Truhe nicht verschlossen

und wir wundern uns noch, dass der größte Schatz

aller Zeiten unverschlossen ist. Natürlich öffnen wir

die Truhe sofort – und was finden wir? – Nichts.

Die Truhe ist leer.

RICHARD STIEGLER

Die meisten Menschen werden sich enttäuscht abwenden. Sie erkennen die Bedeutung der Leere nicht. Sie suchen nach dem „Etwas“ und erkennen in der Leerheit nicht das Absolute. Also suchen sie weiter.

Kein Pfad

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