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2.3. Wahrnehmungsebenen

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Man kann den Nachbarn, je nach der jeweiligen historischen bzw. aktuellen Bedingtheit von seiner Grundeinstellung her entweder positiv oder negativ wahrnehmen. Die Aufgabe, eine unvoreingenommene und positive Grundeinstellung zum Nachbarn zu entwickeln und beizubehalten, liegt bei jedem selbst.

Um, bei allen Differenzen, trotzdem zu konstruktiven Ergebnissen zu kommen, ist es bisweilen notwendig, den Kontext der eigenen Sozialisierung zu verlassen und sich für einen Moment die Brille der Gegenseite aufzusetzen. Sie ist nicht weniger subjektiv als die eigene. Aber alleine dadurch, dass man, nachdem man durch beide Brillen geschaut hat, hat man plötzlich sehr interessante Vergleichsmöglichkeiten. Im Gefolge dessen kann auch leichter über Lösungen nachgedacht werden, die, ganz im Sinne der Dialektik, eine Synthese beider Sichtweisen, im besten Falle sogar eine Synergie, abbilden.

Eine positive Wahrnehmung wird vom Grad des gegenseitigen Vertrauens bestimmt, welches optimalerweise im Laufe der Zeit wächst. Um aber diesen Prozess wachsenden gegenseitigen Vertrauens zu etablieren, ist es notwendig, überkommene Ressentiments in Frage zu stellen und einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Dass ein solcher Vertrauensvorschuss tatsächlich auch festgefahrene politische Prozesse wieder in Gang bringen kann, hat Barrack Obama, und das wird sein Vermächtnis sein, im Falle von Kuba und dem Iran (siehe auch en:JCPOA) praxisnah veranschaulicht.

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