Читать книгу PAULZEIT - Roland Menzel - Страница 7
Seelenöffnung
ОглавлениеWieder ist eine Woche um und ist irgendwie verschwunden - der Urlaub läuft. Wird Zeit die Erinnerungsstücke an Susu, zu entfernen!!Fotos, Emails, SMS, MMS, Kleidungsreste, Badezimmerkram und so.
So, da ist er wieder, der Seelenschmerz um meine Susu.
„Meine“ – hat sich was mit „meine“.
Ab ins Bett, der Tag war gar nicht da, habe erstmal alles in den Keller gebracht.
Morgenvogel fängt den Wurm oder so.
Habe den Kühlschrank vergessen, das war es dann erstmal mit dem Wurm.
Also raus zu den Menschen und Nahrung besorgen.
War fast sinnlich, die Begegnung mit der Wurstfachverkäuferin.
„Haben Sie noch einen Wunsch? Darf es etwas mehr sein?“, da fühlt man sich mal wieder ernst genommen. Hatte die Wursttüte durchsucht aber war nur Wurst drin.
Beim Bäcker war’s dann ähnlich.
Der Kühlschrank macht wieder Sinn.
So, muss in den Keller, denn ich habe die Fotos meiner Annoncenmädels mit denen meiner Ex vermischt.
Glaube, alle sind ungeordnet in einer Tüte gelandet.
Ja, so ist es – wer war wer?
Habe mittlerweile sechsundzwanzig Zuschriften mit Fotos.
Drei Fotos von den sechsundzwanzig kann ich zuordnen.
Habe aber mit fünf ein Firstdate anstehen, das wird nicht einfach.
Werde besser alle Fotos mitnehmen.
Irgendwie wird mir das Daten unbequem, aber „die Wilma will ma’“.
Werde die Annonce nicht verlängern und Geschehenes erst mal abarbeiten.
War wieder Wurst kaufen bei Frau Siebert, war wieder nett aber wieder nur Wurst in der Tüte.
„Na wie geht’s dir und bist echt 'n Netter“ – man kann das nicht mehr hören – ein Netter, da kann man ja gleich zurückschalten.
Will kein Netter mehr sein, bin jetzt Single!
Morgen um 16 Uhr habe ich mein Erstdate mit Roswitha –aus näherem Umfeld und noch unter Chiffre – im Café Lumba.
Also, erstmal die Fotos einpacken, das Buch zwecks Erkennung besorgen und wenigstens anlesen, denn sicher ist sicher.
Kaffee Lumba besuchen, wegen der Kleidung und um ein unnötiges Suchen zu vermeiden.
War nett im Buchladen aber auch nur Seiten im Buch.
Die Nacht vor meinem Erstdate verschlang sich von selbst und brachte mir einen recht erschöpften Morgen.
Der Spiegel ist am heutigen Morgen nicht mein Freund und erinnert mich an „regelmäßigen Sport beginnen.“ Ok, heute ist heute und da wächst mir kein Sixpack mehr.
Mache mich erstmal ans körperliche Gestalten und bringe mich in die nötige Kleidung fürs Lumba mit Roswitha.
16 Uhr rast auf mich zu und ich habe kein Listing für Erstsätze vorbereitet.
So, das Lumba und ich werden eins, doch bevor ich die Räumlichkeiten durchdringe, und ein Gesicht suche, das meinen Fotos entspricht, und ein Buch entdecke, das dem meinen entspricht, springt mir Britta entgegen.
Britta, die Schwester meiner Ex, Susu.
„Ey, nettes Outfit und dass du endlich lesen gelernt hast, habt 'ne Auszeit, ne? - Hast ‘n Date hier?“
„Nö, wollte was lesen aber ist mir zu voll hier.“
„Und?“
„Nix, bin weg und grüß deine Schwester von mir!“
Das war es dann mit Roswitha im Lumba.
Ich hatte mich einfach nicht ausreichend vorbereitet, um solche Situationen zu beherrschen.
Ausgerechnet Britta musste meine Bahnen kreuzen, die beißt sich fest, wenn sie auch nur was zum rumquatschen ahnt.
Werde erstmal zuhause das Buch lesen.