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Hitlers erste Ansprache vor den Befehlshabern der Reichswehr am 3. Februar 1933

Aus: Jacobsen/Dollinger, Der Zweite Weltkrieg, Bd. 1, S. 30.

Aufbau der Wehrmacht wichtigste Voraussetzung für Erreichung des Ziels: Wiedererringung der politischen Macht. Allgemeine Wehrpflicht muss wiederkommen.

Wie soll politische Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? Vielleicht Erkämpfung neuer Exportmöglichkeiten, vielleicht – und wohl besser – Eroberung neuen Lebensraums im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung. Sicher, dass erst mit politischer Macht und Kampf jetzige wirtschaftliche Zustände geändert werden können.

Hitler will Krieg um Weltvorherrschaft

Die Niederlage im Ersten Weltkrieg war von den meisten Deutschen nicht angenommen worden. Das Friedensdiktat von Versailles akzeptierten auch die demokratischen Parteien letztlich nicht. Doch setzten sie auf Verhandlungen, um einzelne Bestimmungen zu revidieren und vor allem die Belastung durch gewaltige Reparationszahlungen zu mindern. Hitler ließ keinen Zweifel daran, dass er mit allen Mitteln den „Wiederaufstieg“ des Reiches anstreben werde. Die Schwäche Deutschlands bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang ihn allerdings dazu, vorerst zurückhaltend aufzutreten und sein Hauptziel, die Auslösung eines rassenideologischen Krieges um die Weltvorherrschaft, zu verschleiern. Seine Friedensparolen und vor allem seine Profilierung als Bollwerk gegen den Bolschewismus verschafften ihm Popularität im In- und Ausland.

Schaffung der Voraussetzungen

In der Hoffnung auf den Erfolg seines Arbeitsbeschaffungsprogramms nahmen es die Deutschen hin, dass er sofort damit begann, Staat und Gesellschaft neu zu formieren. Seine „Nationale Revolution“ beseitigte die ungeliebte Republik und jegliche Opposition. In schnellen Schritten entwickelte er eine totalitäre Führerdiktatur, beschleunigte die bisher geheime Wiederaufrüstung und sorgte, finanziert durch eine schleichende Staatsverschuldung, für eine beachtliche wirtschaftliche Erholung. Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit und eine wachsende Zahl von Rüstungsbauten sicherten einerseits die Zustimmung in der Bevölkerung und bei den nationalkonservativen Führungseliten; sie schufen andererseits die notwendigen Voraussetzungen für den künftigen Krieg.

Appeasement-Politik bahnt ihm den Weg

Mit geschickten und erfolgreichen außenpolitischen Manövern gelang es Hitler, die „Fesseln von Versailles“ schrittweise zu beseitigen. Die Besetzung des entmilitarisierten Rheinlands, die Wiedereingliederung des Saarlands und die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht ermutigten ihn, seinen riskanten Expansionskurs voranzutreiben. Frankreich und Großbritannien setzten ihm keinen nachhaltigen Widerstand entgegen. Innenpolitisch und wirtschaftlich geschwächt, scheuten die Regierungen in Paris und London davor zurück, Hitler notfalls mit militärischen Mitteln in die Schranken zu weisen. Mit ihrer „Appeasement“-Politik hofften sie, den deutschen Diktator innerhalb des bestehenden internationalen Systems halten zu können. Seine aggressive antisowjetische Propaganda schien die Möglichkeit zu eröffnen, die deutschen Ambitionen gegen den Stalinismus zu lenken, der als die größere Bedrohung eingeschätzt wurde.

Hitler beschleunigt Kriegsvorbereitung

So nahmen die Westmächte selbst den „Anschluss“ Österreichs an das Reich hin und fanden sich 1938 bereit, in der von Hitler inszenierten Krise um die Zukunft der Sudetendeutschen mit dem Münchener Abkommen an der Zerschlagung der Tschechoslowakei mitzuwirken. Es war die Zeit der großen außenpolitischen Triumphe des Diktators, der sich ermutigt fühlte, die bereits überhitzte Rüstungskonjunktur in Deutschland weiter anzuheizen. Der militärischen Führungsspitze hatte Hitler befohlen, sich auf die baldige Auslösung von kriegerischen Aktionen einzustellen. Er wollte endlich „schlagen“. Bedenken und die Sorge vor einem Weltkrieg veranlassten Generalstabschef Ludwig Beck zum Rücktritt.

Der Zweite Weltkrieg

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