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9.

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Als der Lieutenant in die Amtsstuben der Stadtkommandantur trat, hörte Sir Richard Bingham damit auf, sich über den Seewolf und dessen Kameraden zu ärgern.

Killigrews und Ribaults Zögern, bei dem nachlassenden Sturm auszulaufen, dieses fortwährende Hinhalten – es war Bingham mittlerweile verdächtig geworden. War ihnen am Ende gar nicht daran gelegen, die „Gran Grin“ zu entern?

Nun, wenn das der Fall war, dann würde er, Bingham, sich den Proviant schon irgendwie wiederholen, den er ihnen in seiner „grenzenlosen Großzügigkeit“ geschenkt hatte.

„Sir“, sagte der Lieutenant. „Eine Reiterpatrouille hat zwischen den Klippen vor der Küste eine Galeone gesichtet. Zweifellos handelt es sich um einen Spanier.“

„Etwa gar um die ‚Gran Grin‘?“

„Sir, das wissen wir nicht. Es gibt keine Flagge, keine Schriftzeichen auf dem Rumpf, denen man auf die Distanz von zweihundert Yards entnehmen könnte, wie der Name des Schiffes sein könnte.“

„Egal. Die Hauptsache ist, daß der Kahn nicht vom Fleck fortkommt, Lieutenant, und daß wir die Gewißheit haben, an Bord keine gut bewaffneten, schlagkräftigen Philipps anzutreffen.“

Der Lieutenant lachte auf. „Das ist ausgeschlossen, Sir – so, wie das Schiff aussieht. Es sitzt hoffnungslos fest, ich schwöre es Ihnen.“

In Bingham war für einen Moment der Verdacht aufgekeimt, bei der Galeone könnte es sich um ein intaktes Schiff der Armada handeln, dessen Besatzung eine Fahrrinne zwischen den Klippen hindurch entdeckt hatte. Es war eine Art fixe Idee der englischen Besatzer in Irland, spanische Truppen könnten von den Schiffen der Armada irgendwann gelandet werden, dort einen Brükkenkopf bilden und dann damit beginnen, die Insel „aufzurollen“.

Die alte Furcht, Irland könne spanisch und damit eine ständige Bedrohung Englands werden – Sir William Fitzwilliam hatte sie Bingham wie allen anderen Gouverneuren und sonstigen Untergebenen ausreichend eingetrichtert. Immer wieder tauchte auch vor Binghams geistigem Auge das Gespenst apokalyptischer spanischer Reiter auf, die über Irlands Boden jagten.

Er verscheuchte dieses Bild aus seinen Gedanken. Viel lieber konzentrierte er sich auf das, was der Lieutenant ihm soeben gemeldet hatte.

„Unsere Leute sagen, sie hätten an Land Leichen gefunden“, fuhr der Lieutenant jetzt in seinem Bericht fort. „Außerdem Trümmer von Planken, Spieren, Rahen, Segelfetzen – das sagt doch genug aus, nicht wahr, Sir?“

Bingham rieb sich die Hände. „Allerdings. Wir brauchen nicht einmal mehr die ‚Isabella‘ und die ‚Vengeur‘, um uns diesen spanischen Segler einzuverleiben, Lieutenant. Wissen Sie schon, auf was ich hinauswill?“

„Ja, Sir. Wir bemannen unsere zwei Schaluppen und die kleinen Einmaster, die uns zur Verfügung stehen, segeln durch die Bucht und entern die Galeone.“ Seine Miene wurde plötzlich ernst. „Aber es befinden sich immer noch einige Dons an Bord des Schiffes, Sir, das dürfen wir nicht vergessen.“

„Himmel, Lieutenant, wir haben fünfzig gut bewaffnete Gardisten – die dürften doch wohl ausreichen, um diese elenden schiffbrüchigen Hidalgos über die Klinge springen zu lassen.“

„Gewiß, Sir. Soll ich auch den Hauptmann verständigen?“

Bingham hatte sich erhoben. „Sicher sollen Sie das, Sie Armleuchter. Liebe Güte, haben Sie etwa Angst vor dem bevorstehenden Einsatz, Mann? Ich will Ihnen was sagen: Wir werden einen strategischen Plan entwickeln – der Hauptmann und ich. Wir werden kämpfen, ohne Verluste zu haben. Was sagen Sie dazu?“

„Großartig“, entgegnete der Lieutenant ohne rechte Überzeugung.

„Fein. Und nun schieben Sie erst mal ab und holen mir diesen spanischen Jüngling aus der Kerkerzelle – diesen Juan Flores. Ich nehme von Land aus eine Ortsbesichtigung vor und will den Burschen dabeihaben, um ’rauszukriegen, ob das wirklich die ‚Gran Grin‘ ist.“

Juan Flores’ Hoffnungen wurden zerstört. Er saß mit gebundenen Händen auf dem Sattel eines Pferdes und war in die Mitte eines zwanzigköpfigen Trupps genommen worden, an deren Spitze Bingham und der Hauptmann ritten.

Der grobknochige Wallach, den man für Sir Richard Bingham gesattelt und gezäumt hatte, drohte unter der Last des Dicken fast zusammenzubrechen. Angesichts der grandiosen Reitkünste ihres Gouverneurs konnten sich die Soldaten das Lachen kaum verkneifen.

Aber es war eine Illusion zu glauben, daß ihre Aufmerksamkeit deswegen nachließ. Die Gardisten behielten Juan scharf im Auge. Er hatte keine Chance, etwas zu unternehmen. Er konnte weder fliehen noch irgendeine Kriegslist durchführen, die dem Reiterpulk Schaden zufügte.

Ganz anders wäre es gewesen, wenn sie schon jetzt mit den Schaluppen und Einmastern zu den Klippen im Norden der Bucht aufgebrochen wären – da hätte Juan Flores gewußt, wie er Verwirrung hätte stiften können.

Der Sturm lag in seinen letzten heftigen Zügen. Schon riß der Wolkenverhang auf, und hier und da drang streifiges Sonnenlicht durch.

Am Strand vor den Klippen verhielt der Pulk, und Bingham ließ Juan Flores zu sich herüberdirigieren. Harris, der Dolmetscher, war auch wieder zugegen, er übersetzte Wort für Wort, was zwischen den beiden gesprochen wurde.

„Das Wrack dort zwischen den Klippen – ist das die einst so stolze ‚Gran Grin‘?“ erkundigte sich der Gouverneur.

Juan wußte, daß es keinen Zweck hatte, jetzt, da er schon so viel preisgegeben hatte, noch etwas zu leugnen.

„Ja, das ist sie“, erwiderte er.

„Ein paar Gestalten winken herüber“, sagte Bingham. „Sieh sie dir an. Ist der Herzog dabei? Der Prinz? Kannst du sie sehen?“

Juan Flores zerriß es fast das Herz vor Kummer, als er durch ein Spektiv blicken mußte, das ihm der Lieutenant vors Auge hielt. Er sah den Kapitän Pedro de Mendoza und den Feldscher und schätzungsweise zwei Dutzend völlig ausgemergelte Gestalten am Schanzkleid der Galeone stehen und schwach gestikulieren. Sie hatten die Reiter gesichtet und hofften auf Hilfe.

„Ich kann weder den Herzog noch den Prinzen entdecken“, sagte er wahrheitsgemäß.

Bingham kaute ein wenig auf der Unterlippe herum, dann meinte er: „Egal. Vielleicht halten sie sich ja unter Deck auf. Für Medina Sidonia und den Prinzen Ascoli kriegen wir natürlich ein riesiges Lösegeld vom spanischen König. Aber für den Fall, daß sie tot sein sollten, bleibt uns immer noch die Kriegskasse des Biskaya-Geschwaders mit den hunderttausend Gold- und Silbermünzen.“

„Was machen wir mit den Philipps?“ wollte der Hauptmann wissen – obwohl er die Antwort schon kannte.

„Die servieren wir ab, außer Medina Sidonia und dem Prinzen Ascoli natürlich.“

„Und die sieben Gefangenen in der Stadtkommandantur?“

„Da fragen Sie noch?“

„Sie werden standrechtlich erschossen?“

„Standrechtlich, jawohl“, erwiderte der dicke Bingham grinsend. „Und jetzt lassen Sie uns zurück in den Hafen reiten. Dort setze ich Ihnen meinen strategisch perfekten Plan auseinander, und wir bemannen die Schaluppen und die Einmaster.“

Er fühlte sich ganz als Feldherr.

Wieder im Hafen von Westport angelangt, hievte Bingham seine schwere, ungefüge Gestalt zunächst aus dem Sattel des Wallachs, dann gab er seine Befehle. Juan Flores wurde in den Kerker zurückgebracht. Plötzlich begann sich der junge Mann zu sträuben, aber das nutzte ihm auch nichts mehr. Brutal zerrten zwei Gardisten ihn fort.

Bingham stolzierte auf dem Kai auf und ab, ließ die Schaluppen und die Einmaster bemannen und mit genügend Munition und Waffen versehen. Dabei schwafelte er von seinem großen Einsatz.

„Schneid und ein unbeugsamer Wille, Umsicht und Tatkraft stehen am Beginn eines jeden großen Gefechts“, teilte er dem Hauptmann mit, der jetzt schon langsam am Verstand seines Gouverneurs zu zweifeln begann.

„Die Umzingelung des Feindes, das Einkesseln, das rasche Zupacken mit eiserner Hand verwandeln den rauhen Krieg in Kunst“, fuhr Sir Richard Bingham fort. „Eine Kunst, die nicht jeder versteht. Man muß dazu geboren sein. Habe ich recht, Hauptmann?“

„Jawohl, Sir.“

„Lieutenant, meinen Degen!“ rief Bingham. „Und holen Sie mir auch zwei geladene Pistolen, damit ich mich allen Erfordernissen der Schlacht wie ein Mann stellen kann. Lieutenant, nun laufen Sie schon!“

Er wandte sich zu dem Hauptmann um, baute sich breitbeinig vor ihm auf und erklärte: „Die Kanonen der ‚Gran Grin‘ können nicht mehr feuern, mein Bester. Flores, dieser Dummkopf, hat mir auch das verraten: Es gibt keine Munition mehr an Bord der Galeone. Ist das nicht wunderbar? Und nun meine Strategie: Wir gehen mit den Schaluppen und den Einmastern auf Musketenschußentfernung an die Galeone der Spanier heran – von allen Seiten, versteht sich. Dann feuern wir.“

Der Hauptmann hob die Augenbrauen. „Und Medina Sidonia und der Prinz?“

„Die werden vorher selbstverständlich aufgefordert, das Schiff zu verlassen“, sagte Bingham, der sich bereits die Phase des Sieges bildhaft vorstellte. „Wenn sie dazu kein Beiboot mehr haben, stellen wir ihnen natürlich eins zu Verfügung, wir sind ja großzügig, was, Hauptmann?“ Er lachte.

Der Hauptmann lachte mit, vor allen Dingen, weil er an die Dukaten, Dublonen und Piaster dachte, die in dieser sagenhaften Kriegskasse liegen sollten.

„Und wenn wir die hochwohlgeborenen spanischen Bastarde erst haben, schießen wir den Rest der Philipps zusammen“, verkündete Bingham. Er sah sich nach allen Seiten um. Sie Menschen von Westport waren zusammengelaufen und wohnten diesem „grandiosen Schauspiel“ bei. Jawohl, sie huldigten ihm, dem Gouverneur Sir Richard Bingham, der das Zeug zum König hatte.

„Ausrotten werden wir sie, und zwar im Handumdrehen!“ rief Bingham.

Der Lieutenant kehrte zu ihm zurück und brachte ein Wehrgehänge mit einem verzierten Degen, das Bingham sich jetzt mit einiger Mühe um den dicken Bauch band. Anschließend schob er sich zwei Radschloßpistolen in den Gurt, deren Kolben Perlmuttereinlagen hatten.

Die Schaluppen und die Einmaster waren jetzt so gut wie gefechtsbereit und klar zum Auslaufen. Bingham und sein Trupp schickten sich an, an Bord zu gehen.

Ein niederträchtiger, gemeiner Plan war das Vorhaben des Gouverneurs – bar jeder Menschlichkeit. Aber Menschlichkeit, Ritterlichkeit, Fairneß waren Begriffe, die er nicht kannte, wie er schon Doctor Wheeler zu verstehen gegeben hatte, dem Arzt, der jetzt in der Menge stand und mit aufsteigender Wut verfolgte, was der fette Mann unternahm.

Selbstverständlich dachte der sehr ehrenwerte Sir Richard nicht im Traum daran, sich aktiv am Kampfgeschehen zu beteiligen. Das alles überließ er lieber dem Hauptmann, dem Lieutenant und den Soldaten, die jetzt in die Schaluppen und Einmaster kletterten. O nein, Bingham gedachte nicht, seine wertvolle Haut auch nur ansatzweise zu Markte zu tragen. Nicht einen Kratzer wollte er kriegen, falls gekämpft wurde. Er würde sich brav im Hintergrund halten und „die Schlacht“ leiten, wie sich das für einen genialen Feldherrn gehörte.

Er war derart mit seinen Vorbereitungen beschäftigt, daß er nicht mehr verfolgte, was an Bord der „Isabella VIII.“ und der „Le Vengeur“ geschah.

Er hätte besser daran getan, ein waches Auge auf die Schiffe zu werfen, denn die Seewölfe und die Männer der „Vengeur“ waren dabei, ihm einen dicken Strich durch die Rechnung zu ziehen.

Längst hatten Hasard, Jean Ribault und die anderen erkannt, was Bingham plante und in die Tat umzusetzen gedachte. Die letzte Bestätigung hatten sie ja jetzt von Bingham höchstpersönlich erhalten. Sie konnten von Bord ihrer Schiffe aus verfolgen, wie er auf dem Kai auf- und abstolzierte und seine großspurigen Reden schwang.

„Sir“, sagte Carberry. „Ich bitte dich hiermit um die Genehmigung, den Hundesohn ungespitzt in die Pier rammen zu dürfen, an denen die Schaluppen und die anderen Scheißkähne liegen.“

„Abgelehnt, Ed“, erwiderte Hasard.

„Himmel, warum dürfen wir denn nicht loslegen?“ fragte der Profos, der in diesem Augenblick die Welt nicht mehr verstand. „Was hält uns denn noch? Der Fettsack hat eine Lektion verdient, denn er ist ein Plünderer und Leuteschinder. Wenn die Lissy das wüßte, würde sie ihn köpfen lassen.“

„Ja.“ Hasard blickte zu Jean Ribault und Karl von Hutten hinüber, und die beiden grinsten ihm zu. „Ed“, fuhr der Seewolf fort. „Das ist alles völlig klar. Aber vergiß nicht die fünfzig Soldaten.“

„Ach, die. Die brauchen wir doch nur mal scharf anzugucken, dann kippen sie von selbst ins Hafenbekken.“

„Ich will kein Blutvergießen. Außerdem darf unser vierköpfiger Trupp, der die sieben spanischen Gefangenen aus dem Kerker befreien soll, durch eine impulsive, unbedachte Handlung nicht gefährdet werden.“

„Aye, Sir“, sagte Carberry. Dann wandte er sich Old O’Flynn zu und fragte gedämpft: „Impulsiv, was ist das?“

„Das ist, wenn du vor Wut in den Teppich beißt, aus der Haut fährst oder den Großmast aus dem Kielschwein rupfst“, entgegnete der Alte grinsend.

Hasard verließ die Kuhl und schritt über die Gangway auf die Pier, an der die beiden Schiffe fest vertäut lagen. Jean Ribault hatte sich gleichfalls in Bewegung gesetzt. Sie trafen sich auf der Mitte der Pier und marschierten über das Kopfsteinpflaster an der Hafenmauer direkt auf Sir Richard Bingham zu.

„Mein lieber Richard“, sagte Hasard. „Wie ich sehe, scheinen Sie Großes vorzuhaben. Was ist geschehen? Haben die Spanier Irland überfallen?“

Bingham musterte den Seewolf in einer Mischung aus Hochmut und Geringschätzigkeit. Dies war gar nicht so einfach, denn er mußte zu Hasard aufschauen, weil er gut einen Kopf kleiner war.

„Während ihr hier herumhängt und faulenzt, führen wir Krieg für England“, antwortete Bingham. „Die ‚Gran Grin‘ ist in die Clew Bay getrieben worden, und wir brechen jetzt auf, um uns die Dons zu kaufen.“

„Ach, richtig, die ‚Gran Grin‘“, sagte Jean Ribault. „Die hatte ich schon fast vergessen …“

„Es wäre besser gewesen, wenn Sie sich an unsere Vereinbarungen gehalten hätten“, zischte Bingham.

„Dazu ist es noch nicht zu spät“, meinte Hasard. „Wir können sofort auslaufen, werter Richard, das Wetter läßt es jetzt zu.“

Bingham hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Dieser verdammte Seewolf war drauf und dran, seine Pläne zu durchkreuzen. Jetzt, da die „Gran Grin“ so leicht zu kapern war, wollte er die Kerle von der „Isabella“ und der „Vengeur“ nicht mehr dabeihaben. Die waren imstande und schnappten ihm die spanischen Adligen und die Kriegskasse des Biskaya-Geschwaders unter der Nase weg.

„Die ‚Gran Grin‘ übernehme ich“, sagte er daher fest entschlossen. „Sie beide hingegen sollten mit westlichem Kurs aus der Bucht kreuzen und nach weiteren spanischen Schiffen Ausschau halten. Da tauchen bestimmt noch mehr auf, das sagt mir mein Instinkt.“

„Einverstanden“, erwiderte Hasard. „Jean, werfen wir also die Leinen los.“

„In Ordnung, Hasard.“

Der Seewolf deutete einen Gruß zu Bingham an. „Viel Erfolg, Sir. Und Waidmannsheil.“

„Wie bitte?“

„Eine fette Jagdbeute wünschen wir“, sagte Jean Ribault.

„Ja, ja, danke, schon gut“, erklärte der fette Gouverneur. Er drehte sich rasch wieder seinen Männern zu und rief: „Geht das nicht schneller? Beeilt euch, daß ihr alle an Bord kommt, ich will jetzt endlich auslaufen.“

Mit watschelndem Gang steuerte er über die Pier, in die Carberry ihn so gern gerammt hätte, auf die beiden Schaluppen und die vier Einmaster zu, die jetzt voll bemannt waren. Die Leinen wurden gelöst. Der Hauptmann und der. Lieutenant mußten Bingham in die Führungsschaluppe, das „Flaggschiff“ der glorreichen Flotte, hineinhelfen. Dabei geriet die Schaluppe bedrohlich ins Schwanken.

„Leinen los!“ ertönte auch das Kommando von der „Isabella“ und der „Vengeur“, aber dennoch ließen sich Hasard, Jean und ihre Kameraden mächtig Zeit. Ja, sie arbeiteten geradezu übertrieben langsam, und immer wieder schien es bei dem Ablegemanöver irgendwelche Schwierigkeiten zu geben.

So lief Binghams „Flotte“ zuerst aus – und das war Hasards und Jeans volle Absicht.

Sie warteten nämlich noch auf Big Old Shane, Ferris Tucker, Dan O’Flynn und den Kutscher – und auf die sieben Spanier aus dem Kerker der Stadtkommandantur. Daß die Spanier „standrechtlich erschossen“ werden sollten – mit anderen Worten: umgebracht –, hatten Hasards „Späher“ Dan und Bill nämlich längst herausgekriegt.

Seewölfe Paket 9

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