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Christopher Lee – Ohne mich, jeder Tag dir so bang

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Sir Peter war nicht der einzige internationale Filmstar, dem ich im Vier Jahreszeiten begegnet bin. »Sie sind Wiener«, ertönte einmal unvermittelt eine tiefe Stimme hinter mir. »Ja, woher wissen Sie das?«, fragte ich zurück, während ich mich umdrehte. »Ich habe in Wien viele Male gespielt und erkenne sofort die wienerische Farbe in Ihrer Sprache.« Es war Christopher Lee, der Schauspieler, den ich in einigen Filmen als Graf Dracula gesehen und bewundert habe.

Sofort intonierte er den Ochs von Lerchenau aus dem Rosenkavalier von Richard Strauss: »Ohne mich, ohne mich, jeder Tag dir so bang, mit mir, mit mir, keine Nacht dir zu lang.« Wir sangen sofort im Duett diesen großartigen Text Hugo von Hofmannsthals, der bekanntlich viele Libretti für Strauss geschrieben hat. »Jetzt«, sagte er sodann, »muss ich ein Wiener Schnitzel essen und dazu an Heirigen trinken.« Ein paar Minuten später kam auch seine Frau dazu. Eine elegante Dänin. Ganz in Schwarz gekleidet. Großer schwarzer Hut. Große dicke Sonnenbrille. Sah aus, als sei sie selbst ein Star. War sie wohl auch, halt nur keine Schauspielerin. Aber sie hat früher als Model gearbeitet.

Jedes Mal, wenn dieser große, hagere Mann wieder im Hotel wohnte – und das war oft zweimal im Jahr –, sangen wir zur Begrüßung die Arie des Ochsen aus dem Rosenkavalier. Sozusagen ein Wiener Ochs und ein englischer.

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