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Prolog

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Mich hat das Schicksal dazu ausersehen, sozusagen das verworfenste Individuum zu sein, ein Mensch der untersten Kategorie. Ich bin Diener geworden, ein armer Diener, und ich kann Ihnen mit meinem österreichischen Landsmann Nestroy sagen: »Armut ist ohne Zweifel das Schrecklichste. Mir dürft’ einer zehn Millionen herlegen und sagen, ich soll arm sein dafür, ich nehmet’s nicht.«

Aber von Nestroy habe ich auch ein prächtiges Rezept, wie man es vom armen Diener zu einem reichen Herrn bringt: »Man nehme: Keckheit, Devotion, Impertinenz, Pfiffigkeit, Egoismus, fünf lange Finger, zwei große Säck’ und ein kleines Gewissen, wickle das alles in eine Livree, so gibt das in zehn Jahren – einen ganzen Haufen Dukaten. Probatum est!«

Nun, ganz diesen Weg bin ich natürlich nicht gegangen und ein reicher Herr bin ich – vielleicht deshalb? – auch nicht geworden, aber doch zumindest reich an Erfahrung, und nun kann ich guten Gewissens und zufrieden auf ein erfülltes, ereignisreiches Leben zurückblicken. Einige dieser Erfahrungen und Erlebnisse aus fünfzig Dienerjahren möchte ich auf diesen Seiten weitergeben.

Gern hab ich Sie bedient

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