Читать книгу Der Normannenfürst - Rune Pär Olofsson - Страница 7
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ОглавлениеDie Burg in Bayeux war so gut wie von Kriegsvolk entleert. Ein gewaltiges normannisches Heer belagerte Paris und fuhr plündernd im Land darum umher. Herzog Robert von Francien, der auch Graf von Paris und dessen Vasall Graf Odo Berenger war, hatte seine Vasallen um Hilfe gebeten, die Gewalttäter aufzuhalten. Für solche Bitten waren die Vasallen ganz taub. Gewöhnlich konnten sie vorgeben, alle Hände voll zu tun zu haben, ihre eigene Grafschaft zu schützen - welche ja die des Herzogs in letzter Hand war. Aber nun, da Bayeux ein Jahr lang Frieden hatte, ohne dass die Abmachung gebrochen wurde, und die Normannen all ihre Kraft für den Überfall auf Paris gesammelt zu haben schienen, vermochte Graf Odo keine Entschuldigung zu finden. Außerdem hatte die Verwandtschaft des Grafen Lehen in dem Gebiet, das nun geplündert wurde: unter anderem Senlis, welches hoch angesehen war. Also sammelte er seine Leute und zog nach Paris. Mit ihm war der Sohn Bernhard, Popas zwei Jahre älterer Bruder. Die 18-jährige Popa wurde in Bayeux zurückgelassen. Es würde für sie dort sicherer als im Inneren des Landes sein, wenn man sie nicht bis hinauf nach Burgund führen wollte. An Senlis war da gar nicht zu denken! Aber Popa wollte nicht nachgeben, sondern von Senlis quengeln.
„Es ist nicht mal sicher, dass wir bis dorthin kommen", erklärte Graf Odo. „Und wer weiß, ob die Burg in diesem Fall standhalten könnte. Denke daran, dass die Normannen Teufel im Kriegführen sind. Die sind listig wie die Füchse und ganz schonungslos, wenn sie sich etwas in den Sinn gesetzt haben. Und etwas Schlimmeres kann ich mir nicht denken, als dass wir auf dem Weg dorthin überfallen werden und du armes Kind in deren Klauen landen solltest. Die vergewaltigen jedes Frauenzimmer, das sie zu sehen bekommen, egal ob Jung oder Alt. Färsen und Schafe helfen in Ermangelung von Besserem. So bleibst du hier in der Burg. Die Leibwachen sollen nach dir sehen und die Bürger verantworten Tore und Mauern, wenn irgendwelches loses Volk auftauchen sollte. Gehorche jetzt. Deine selige Mutter würde mir zugestimmt haben."
Popa machte eine Grimasse hinter dem Rücken ihres Vaters. Es war schlimm genug mutterlos zu sein; er brauchte sie nicht auch noch daran zu erinnern und die Tote als Rückhalt zu nehmen.