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Am Ort der Verborgenheit

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Die Verborgenheit ist der Ort, an dem Gottes Wohlgefallen auf mir liegt. Hier geschieht mir das Beste. Und wenn mir hier das Beste geschieht, dann kommt von diesem Ort heraus auch das Beste für andere hervor.

Von diesem Ort aus geschieht Sendung. Er sendet an Krankenbetten, hin zu den Trauernden, zu sorgenvollen Herzen, in meinen Alltag, wo ich in Treue sein soll. Selbst wenn ich eines Tages in „meinem“ Café stehen werde2, wird der Ort meiner Verborgenheit in ihm wichtiger sein denn je. Aus ihr heraus soll alles andere kommen.

Diese Abhängigkeit von Gott macht frei. Dieses In-ihm-Bleiben bewirkt, dass ich immer unabhängiger von Umständen und der Meinung anderer werden kann. Das Erleben in seiner Gegenwart ist auch nicht abhängig von meinem Familienstand oder der Erfüllung meiner Träume.

Gerade im letzten Jahr konnte man weltweit beobachten, wie sich kleine Gebetsgruppen zusammenfanden, dort, wo Menschen eine Dringlichkeit verspürten, Gott im Verborgenen zu suchen, sich nach ihm auszustrecken und das dann auch in der Gemeinschaft zu tun. Ich habe das Gefühl, es wird darin die Sehnsucht nach Zugehörigkeit sichtbar. Zugehörigkeit, die über eine Gemeinde, eine Gruppe hinausgeht. Zugehörigkeit zu Gott selbst. Und so lässt die Sehnsucht nach Intimität uns nach ihm suchen. Ich habe erlebt, wie die Menschen trotz oder gerade wegen ihrer Not die Begegnung mit Gott suchten. An manchen Orten entstanden neue Beziehungen zwischen Gott und Mensch.

Dort, wo wir der leisen Stimme des Heiligen Geistes folgen, reagieren wir auf die Sehnsucht Gottes, geben ihr Raum in uns und erwecken damit unsere eigene Sehnsucht nach ihm. Und ich glaube, sie muss erweckt werden, weil uns das Leben, der Alltag so abgelenkt hat.

Momentan erscheinen mir neben dem Alltag, der zu bewältigen ist, Unsicherheit, Sorge oder gar Angst die größte Ablenkung im Leben vieler Menschen zu sein. Wenn wir uns nun ausrichten, indem wir Gott suchen – im Lobpreis, in der Anbetung, in seinem Wort – können wir erleben, dass er uns begegnet.

Der einzige Weg, in die Tiefe zu kommen, ist der, das Herz Gottes zu suchen. In der Verborgenheit, dort, wo wir ganz bei ihm sind, will er sich offenbaren.

Seit einem Jahr treffe ich mich zweimal in der Woche, mittwochs und samstags, online mit ein paar Frauen, um Gottes Gegenwart in Lobpreis, Anbetung und Gebet zu suchen und von ihm zu hören. Mein Lieblingsausspruch einer Freundin darüber ist: „Wenn es Mittwoch ist, dann ist der Samstag nicht mehr weit!“ Ich liebe die Sehnsucht, die darin zu hören ist. Es ist die Sehnsucht, die uns auch etwas kostet.

Es kostet etwas, abends den Wecker zu stellen, morgens um 4 Uhr zum Beten bereit zu sein, die Müdigkeit abzuschütteln und sich auf die Gemeinschaft mit Gott einzulassen. Es kostet das andere Mal zwei frühe Morgenstunden, während andere sich die Brötchen beim Bäcker holen. Es kostet etwas, sich auch dafür auf eine Onlinegeschichte einzulassen und nicht mehr vor Ort zusammenkommen zu können. Und gleichzeitig dürfen wir Segen darin erleben.

Wir dürfen erleben, wie Gott uns begegnet und weiterführt – in ein Mehr hinein.

Wir erleben, er ist kein ferner Gott. Er berührt, er spricht, er tröstet und vergewissert. Und er lässt uns ganz Neues über ihn entdecken. Und so bauen wir an dem Fundament, das uns durch diese und andere Zeiten trägt.

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