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Prolog

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Während ich den Eindruck hatte, dieses Buch schreiben zu sollen, lag das vorherige1 noch beim Verlag und wurde für die Veröffentlichung fertig gemacht. Der Gedanke eines dritten Buches fühlte sich so normal und gleichzeitig sehr befremdlich an, und ich schob ihn erst einmal zur Seite. Doch wenn Gott ein Herz mit seinem Plan füllt, dann lässt es sich kaum aufhalten. Man müsste sich schon mit Gewalt dagegen entscheiden. Und selbst dann … So begann ich also.

Wenn ich schreibe, dann folge ich nicht einem Konzept oder einer eigenen Idee. Es fühlt sich eher so an, als wolle das, was Gott in mich hineingegeben hat, nach draußen, wie bei einem überfließenden Gefäß. Ich weiß noch nicht, was genau herausfließen wird und wie es sich gestaltet. Aber ich folge im Vertrauen diesem Fluss der Worte und Bilder, die in mir entstehen.

Es ist jedes Mal das Betreten eines neuen Pfades und eines unbekannten Landes. Für die Seele ist es eine Herausforderung. Sie läuft gern auf den bekannten Wegen und empfindet dieses Neue als Zumutung, als müsse sie nun auf dem Wasser laufen. Das fühlt sich nicht immer gut an, sondern oft wie ein Versinken. Deswegen strecke ich meine Hand beim Schreiben ganz besonders stark nach Jesus aus, berge mich in seinem Herzen und in seinem Wort, lese viel in der Bibel und überlasse mich ganz ihm. Denn alles, was ich weitergeben will, soll so rein, wie es mir möglich ist, von seinem Herzen kommen.

Und so scheint mir die Dringlichkeit, die ich in diesen Tagen spüre, auch vom Herzen Jesu zu kommen. Ich nehme sein Werben und seine Sehnsucht wahr, unsere Liebe zu wecken. Leidenschaftlich möchte er uns in seine Königskammer ziehen, in die Verborgenheit, wo seine Liebe uns umfängt. Er möchte uns sagen: „Hier bin ich – und will dir zeigen, wer ich bin. Lerne mich kennen – mehr … tiefer … inniger …“

Ich spüre, wie wichtig es in diesen besonderen Zeiten ist, eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm zu haben. Und ich sehe auch, wie trocken sich viele Christen in dieser Hinsicht fühlen. Darum wünscht der Vater sich so sehnlich, dass wir die Quellen finden, die mitten in der Wüste aufbrechen, da, wo wir ihn erkennen. Dort finden wir unsere Sicherheit. Dort findet er unser Herz und gießt sich darin aus. Nichts auf dieser Erde ist erfüllender – darum wünsche ich mir, dass du dich mit mir gemeinsam auf die Reise ins Herz des Vaters machst, um diese Quellen zu entdecken.

Leben im Reich Gottes hat immer etwas mit Wachstum zu tun. Doch Wachstum geschieht, du kannst es nicht machen.

Wachstum geschieht, wenn du am richtigen Ort bist, dem Ort der Versorgung, diesem Ort, an dem deine Wurzeln immer tiefer gehen, denn im Reich Gottes geht Wachstum zuallererst in die Tiefe.

In diesem Wachsen in die Tiefe ist uns das Mehr verheißen. Es geht nicht darum, mehr, besser, größer oder stärker zu werden, sondern das Mehr Gottes zu empfangen und uns dann davon verwandeln zu lassen.

Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist geschieht (2 Kor 3,18).

Wenn ich „von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ lese, höre ich darin eine Verheißung und will nicht mit dem zufrieden bleiben, wo ich gerade stehe. Vielmehr wird die Sehnsucht in mir zu einer Kraft, die mich voranbringt, sobald ich ihr Raum gebe.

Mein Anliegen ist, dass dieses Buch von der Sehnsucht und Leidenschaft Gottes für uns erzählt und von unserer Antwort darauf. Es ist ein Buch für die, die genauso wie ich nach Gott hungern und dürsten, nach seiner Gerechtigkeit. Es soll ein Herzensbuch der Leidenschaft des Vaters sein – geschrieben aus und über Leidenschaft –, das uns in die Lage versetzt, diese Leidenschaft in uns zu empfangen. Es spricht von der Notwendigkeit, ihn leidenschaftlich zu suchen, ihn mehr und mehr zu kennen und damit in das Land der Ruhe zu kommen.

Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis (Hos 4,6).

Wir brauchen Erkenntnis – eine Erkenntnis Gottes, die uns den Weg zeigt, um in seinen Verheißungen zu leben.

Wir brauchen Erkenntnis über Gottes Herz, um unbeschadet durch die Stürme unseres Lebens zu kommen.

Wenn wir das Herz Gottes begreifen, dann wird auch unser Sinn erneuert, sodass wir in das Land gelangen, das uns verheißen ist – das Land der Ruhe.

Solange unser Herz nicht mit dem Herzen Gottes verbunden ist, werden wir sein Herz nicht erkennen. Es wird dann immer wieder unser Verstand die Oberhand gewinnen und unser Maß an Glauben und Vertrauen bestimmen.

Corey Russell spricht davon, dass geistliche Leiter dazu berufen sind, Gott zu kennen und sich die Zeit für die Ruhe in seiner Gegenwart zu erkämpfen. Sowohl die Gemeinde als auch die Welt benötigen Leiter, die die wahre Erkenntnis Gottes besitzen und die Furcht des Herrn verstehen.2 Dann schreibt er weiter:

Wenn wir die Endzeit überstehen wollen, ohne an Gott Anstoß zu nehmen, müssen wir sein Herz wirklich kennen.3

Ich würde hinzufügen: Egal, welcher Wind uns entgegenweht, wir brauchen dieses Wissen um sein Herz, und zwar gerade in Zeiten, in denen wir unsere Umstände scheinbar nicht mit der Liebe Gottes in Einklang finden und deswegen so leicht Anstoß nehmen an Gott.

Hast du deine Wurzeln tief in das Herz Gottes gegraben, damit sie nichts und niemand dort entreißen kann?

Ja, rufe zu mir um Erkenntnis, denn wenn du weiter danach suchst, wie ein Mann, der nach Silber und an verborgenen Orten nach Schätzen sucht, wirst du die Furcht des Herrn entdecken und die wahre Erkenntnis Gottes finden (Spr 2,4-5 TPT).4

So begann mein Buch „Hineni – Hier bin ich!“. Meine Sehnsucht war, Herzen dafür zu öffnen, mehr von Gott zu erkennen. Heute denke ich, es war ein prophetisches Wort über dieses neue Buch; Gott war bereits damals dabei, es vorzubereiten.

Lasst uns rufen und suchen nach der Erkenntnis Gottes.

Ich glaube, dass wir die Pfade der Vorzeit aus Jeremia 6,16 wiederfinden müssen, auf denen uns Ruhe für unsere Seelen verheißen ist:

So spricht der HERR: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.

Glaubensruhe wurzelt in dem Konzept der Sabbatruhe. Das heißt, dass wir von unseren Werken ausruhen. Mehr als einfach nichts zu tun, bedeutet es: Ich kann nichts dafür tun, errettet zu werden, geliebt zu werden. Von seinen eigenen Werken ruht man, wenn man die Erkenntnis gewonnen hat, dass Jesus wirklich alles getan hat.

Wir ruhen in seinem „Es ist vollbracht“.

Es ist nichts mehr nötig und gleichzeitig steht uns nun seine Gegenwart ständig zur Verfügung.

Wir müssen zu Gott zurückkehren, zu seiner Liebe, zu seiner Leidenschaft, die uns auf eine innige Suche führt, damit wir die Erkenntnis Gottes finden und die Furcht des Herrn verstehen lernen. Und alles beginnt damit, uns bewusst zu machen, dass wir eigentlich nichts wissen.

„Selig sind die geistlich Armen“, sagt uns Jesus.5

Dieser geheimnisvolle Gott ist uns oftmals ein Anstoß, weil er uns zeigt, wie klein und schwach, wie verletzlich und zerbrechlich wir eigentlich sind. Aber wenn in unserer geistlichen Armut, dieser Zerbrechlichkeit, die wir in der Gegenwart, aber auch in der Liebe Gottes wahrnehmen, die Lösung zu finden ist, weil wir Gottes wahre Größe erkennen, dann will ich mich loslassen und in seine Weisheit hineinfallen lassen.

Ich bete, dass der Vater der Herrlichkeit, der Gott unseres Herrn Jesus Christus, dir den Reichtum des Geistes der Weisheit und der Geistoffenbarung vermittelt, um ihn durch deine sich vertiefende Intimität mit ihm zu erkennen (Eph 1,17 TPT).6

Der Geist der Offenbarung, der Heilige Geist, berührt unsere Herzen und offenbart uns darin, wer Gott ist.

Dies geschieht an dem tiefen Ort der Intimität mit ihm – eine Intimität, die im Herzen stattfindet. Es ist das „Herzensprinzip“, welches uns das Leben verheißt.

Folge deinem Herzen mehr als allem anderen! Denn davon hängt dein Leben ab (Spr 4,23 BB).

Ich kann meinem Herzen nur vertrauen, wenn es fest in Gott verwurzelt ist, mitten in seinem Herzen. Diese Wurzeln geben mir Halt und Identität; durch sie empfangen wir Nahrung zum Wachsen.

Dort bekommen wir die Offenbarung und Erkenntnis Gottes, die wir so sehr benötigen.

Sehnsucht

Sie ist über dieser Erde.

Höre ich sie?

Sehe ich,

den schweifenden Blick, der sucht?

Mich.

Dich.

Die Leidenschaft ist sichtbar

im suchenden Blick des Vaters

aus der Höhe,

doch ganz nah.

Mein Herz schlägt.

Ich spüre die Sehnsucht in mir,

Sehnsucht nach Heimat,

Heimat bei dir.

So folge ich meiner Sehnsucht,

komme dir nah.

Oder du mir?

Gegenüber.

Von Angesicht zu Angesicht.

Dort ist Heimat.

Endlich angekommen.

1 Hineni – Hier bin ich!

2 Corey Russell, Dem Heiligen nachjagen, S.161, 2006.

3 Corey Russell, Dem Heiligen nachjagen, S.161, 2006.

4 „For if you keep seeking it like a man would seek for sterling silver, searching in hidden places for cherished treasure, then you will discover the fear of the Lord and find true knowledge of God.“

5 Vgl. Mt 5,3.

6 I pray that the Father of glory, the God of our Lord Jesus Christ, would impart to you the riches of the Spirit of wisdom and the Spirit revelation to know Him through your deepening intimacy with him.

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