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TEIL 1: GOTTES LEIDENSCHAFT

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… und wie sie die Sehnsucht in mir weckt, ihn leidenschaftlich zu suchen und lieben zu lernen

Ich liebe dieses Wort aus 2. Chronik 16,9 (BB):

Der Blick des Herrn streift über die ganze Erde. So kann er denen beistehen, die mit ungeteiltem Herzen zu ihm halten.

Dieser Vers berührt mein Herz, wenn ich mir vorstelle, wie Gottes Blick über diese Erde schweift und Ausschau hält. Es ist der Blick eines Vaters, der wartet. Es ist der Blick Gottes, der sucht, der sich nach uns sehnt. Es ist ein Blick voller Leidenschaft.

Weißt du das? Und mehr noch – glaubst du das auch?

In meinem Buch Weites Land habe ich geschrieben, dass Gottes Sehnsucht nach Freundschaft und Intimität mit Menschen über diese Erde weht und uns hungrig macht, ihn zu finden. Seine Liebe, seine Sehnsucht ist es, die uns sucht und ruft.

Vielleicht kennst du das auch, auf einer Großveranstaltung mit jemandem verabredet zu sein. Du kommst dorthin und hältst Ausschau nach einem Freund, dein Blick schweift über die vielen Menschen, und dann entdeckst du ihn und gleichzeitig hebt er den Kopf, schaut in deine Richtung und eure Blicke begegnen sich. Der Moment des Entdeckens und Erkennens kann ein sehr vertrauter, intimer Augenblick sein, ein Moment, der euch beiden gehört.

So erlebte es einmal mein Mann und erzählte es mir im Anschluss an eine Geburtstagsfeier, zu der wir mit etwa vierzig weiteren Gästen geladen waren. In der großen Menge trennten sich bald unsere Wege; wir hielten uns mit unterschiedlichen Menschen, in unterschiedliche Gespräche vertieft und an verschiedenen Orten auf. Als ich einmal den Blick hob und ihn über die Menge schweifen ließ, blieb er an meinem Mann hängen, und anscheinend habe ich in dem Moment, wie er mir später erzählte, gelächelt – für ihn war es ein Moment des Wahrnehmens, der Begegnung, der Verbundenheit.

Das ist auch die Sehnsucht Gottes – dass du den Blick zu ihm emporhebst und dort seinen Augen begegnest. Es gibt diesen Ort, wo die Sehnsucht Gottes und deine Sehnsucht aufeinandertreffen. Doch du musst diesen Ort aufsuchen, den Blick und dein Herz emporheben und die Begegnung zulassen. Du musst der Sehnsucht in dir Raum geben, ohne sie von anderem zuschütten zu lassen. Und so stellt sich mir immer wieder die Frage: Habe ich Sehnsucht nach Gott, nach einer Begegnung? Und können so Gottes und meine Sehnsucht aufeinandertreffen und zu einem Begegnungsort werden?

Die Bibel spricht viel von der Sehnsucht Gottes.

Und sie hörten die Stimme des HERRN, Gottes, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages (1 Mose 3,8).

Und der HERR, Gott, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? (1 Mose 3,9).

Aus der Ferne ist mir der HERR erschienen: Mit unendlicher Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus Güte (Jer 31,3 ZÜR).

Diese Augen, die über die Erde schweifen, sind die Augen eines Vaters. Es ist ein Vater, der leidenschaftlich liebt, nicht nur so grundsätzlich, sondern jeden Einzelnen ganz persönlich. Es ist ein Vater, der Ausschau hält und sucht, der wartet, wie in der Geschichte des verlorenen Sohnes. Es ist der Vater, der dir entgegenläuft, wenn er dich sieht; der ein Fest feiert, wenn du nach Hause kommst. Es ist der Vater, von dem Jesus leidenschaftlich spricht, zu dem er uns ruft, für dessen Liebe er wirbt.

In seinem Evangelium schreibt Johannes über einige Kapitel hinweg, was Jesus über den Vater zu sagen hat. Er beschreibt die Vater-Sohn-Beziehung so innig, dass die Sehnsucht in uns geweckt wird, diesen Vater zu sehen. Selbst seine Jünger sagen zu Jesus: „Zeige uns den Vater!“ (vgl. Joh 14,8).

Wir können diesen Vater als unseren eigenen kennenlernen – in einer Beziehung, in der es uns an nichts fehlt. Doch es liegt an dir, Jesu Einladung dorthin persönlich anzunehmen und dich für seine Leidenschaft zu öffnen. Dafür ist es wichtig, dass du dein Herz öffnest, um all seine Gefühle für dich wahrzunehmen und zu empfangen.

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