Читать книгу PfadFinder - Ruthmarie Moldenhauer - Страница 13

Immer wieder rief Gott sein Volk durch die Propheten, doch oft antworteten ihre Herzen ihm nicht. Man kann an dieser Stelle natürlich urteilen: „Das Volk Israel halt wieder … Haben sie es immer noch nicht begriffen?“ Doch sind wir selbst nicht oft genauso weit davon entfernt, auf Gottes Rufen zu antworten, gehen ihm stattdessen eher aus dem Weg? Haben wir nicht die gleiche Haltung, wenn wir in Bezug auf manches in unserem Leben etwas abgestumpft sind? Wenn Fragen, Zweifel und Enttäuschung unsere Augen blind und unser Herz verstockt gemacht haben?

Für mich sind die gemeinsamen Gebetszeiten unter der Woche mit anderen Frauen zu einem Ort geworden, wo wir Gott suchen, wo wir unsere Herzen zu ihm hin ausrichten, ihm in die Augen schauen und warten – warten auf das, was er tun wird. Dort finden Herz-zu-Herz-Begegnungen statt, in denen Gott das tun kann, was er am liebsten macht – lieben, heilen, wiederherstellen.

Es ist mehr ein Ort des Erlebens als des Lehrens, denn Herzensdinge werden leichter über das Erleben verstanden. Lehre ist gut und wichtig. Ich liebe gute Lehre über Gott, aber im Herzen verstehe ich es nur, wenn es mit seinem Herzen verbunden ist. Er lässt sich finden, das ist uns verheißen. Einmal betete eine der Frauen nach 1½ Stunden Anbetung: „Vater, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll …“ Vielleicht ist das für Gott der schönste Moment in unseren Gebetszeiten.

Willst du dich heute herausrufen lassen von ihm? Willst du dich herausrufen lassen in das weite Land von Gebet und Fasten?

Doch was bedeutet es nun, die Schönheit und den Schlüssel von Gebet und Fasten zu entdecken?

Ich glaube, dass es diese zwei Dinge sind, die uns helfen, sensibler für die Gegenwart Gottes, für den Geist, für sein Reden zu werden. Jesus sprach davon, dass wir ins Verborgene gehen sollten, dort sei der Vater zu finden, der uns erwartet und belohnen wird.

Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen (Mt 6,6 BB).