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1.7.2 Invasive diagnostische und therapeutische Maßnahmen

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Invasive medizinische Maßnahmen gehen mit einem Risiko für nosokomiale Infektionen einher, sie werden mit zunehmendem Lebensalter häufiger durchgeführt (Werner und Kuntsche 2000; Kap. 5.1).

Transurethrale und suprapubische Blasenkatheter sind mit einem deutlich erhöhten Risiko für asymptomatische Bakteriurien ( Infobox: Asymptomatische Bakteriurie) und Harnwegsinfektionen verbunden ( Kap. 9.2). Bei mindestens 25% aller Patienten mit einem Harnwegskatheter lässt sich nach zehn Tagen eine Bakteriurie nachweisen, 25% der Patienten mit harnwegskatheterassoziierter Bakteriurie entwickeln symptomatische Harnwegsinfekte (Katheterassoziierte Infektionen der Harnwege; CA-UTI). Diese können schwerwiegende Folgen für den Patienten haben, bei etwa 3–4% der Patienten mit CA-UTI kommt es zu einer Bakteriämie bzw. Urosepsis ( Kap. 13) (Simon et al. 2015).

Durch periphervenöse Verweilkanülen (PVK) kann es zu lokalen Infektionen an der Einstichstelle und zu Thrombophlebitiden kommen, aber auch zu potenziell lebensbedrohlichen Blutstrominfektionen. Mindestens 10% aller nosokomialen Blutstrominfektionen sind PVK-assoziiert (RKI 2017a). Bei zentralen Venenkathetern (ZVK) ist das Risiko für Blutstrominfektionen noch höher ( Kap. 13.1).

Beatmungsassoziierte Pneumonien (VAP) haben bei invasiver Beatmung eine Inzidenz von 1–3% pro Beatmungstag, bei nicht-invasiver Beatmung ist die Inzidenz etwa um den Faktor 3 geringer ( Kap. 8.1). Alter ≥ 65 Jahre stellt einen Risikofaktor für eine VAP dar (RKI 2013).

Nach operativen Eingriffen besteht die Gefahr einer postoperativen Wundinfektion bzw. Infektion im Operationsgebiet ( Kap. 11.4).

Nosokomiale Infektionen haben einen negativen Einfluss auf die Funktionalität ( Kap. 2.4) während des stationären Aufenthaltes und sind mit einer höheren Mortalität verbunden (Marzahn et al. 2018).

Infektionskrankheiten im höheren Lebensalter

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