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Das stellt ihr alsbald unter

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Seit Mitte der Woche gehört das gemeinschaftliche Mittagessen der Vergangenheit an. Der Auslöser ist mir unbekannt, aber die neu gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich meiner eigentlichen Berufung versprechen zügige Aufklärung.

Irgendwie beschleicht mich das nebulöse Gefühl, dass Otto Horst maßgebend in jenes Zerwürfnis verstrickt sein könnte. Wenngleich der Einfluss dieses Mannes auf den ersten Blick nicht stets erkennbar ist, vermag er mächtig und weitreichend zu sein. Besser man begeht nicht den verhängnisvollsten aller Fehler, das könnte sich womöglich bitter rächen. Nicht selten mündete Unterschätzung im Tod. Anyways.

Einstige Einheit gehört der Vergangenheit an - fortan gibt es zwei Lager. Zum einen die „Schleimer“, wie sie im hiesigen Volksmund bezeichnet und von der wild gekleideten Rita sowie Inspektor Gadget personifiziert werden. Sie halten Francesca die Stange, sofern sie nicht abrutschen. Die zweite Truppe umfasst meine sportliche Vorarbeiterin, Iron Man, die schöne Chiara sowie die beiden Kreditoren Kerstin und Natalja. Zudem Heidi aufgrund ihres Sitzplatzes. Der Rest, namentlich aufgeführt mit Oliver, Rüdiger und Caro, ist wie gehabt außen vor - aus unterschiedlichen Gründen.

Obschon des Schwierigkeitsgrades der Informationsbeschaffung - der vermeintlich einfache Weg, in Form von Fragen, führt bei Varlo selten zum Erfolg - konnte sich Frau Bond hier und da eindrucksvolles Wissen aneignen. Ihre Geheimwaffe, eine messerscharfe Beobachtungsgabe, hängt sie nur ungern an die große Glocke, doch befürchtet sie, dass man diese sowieso eines Tages monumental auf ihrem Grabstein verewigen wird. Ehre wem Ehre gebührt.

Schnuckelchen Oliver hat immerzu Brote mit. In blauen Tupperdosen und vorzugsweise belegt mit diversen Käsesorten. Manchmal zusätzlich frisches Obst oder Müsli, welches er liebevoll mit Joghurt mixt. Dazu trinkt er gern ein Glas Milch.

Rüdigers Essgewohnheiten sind mir nicht vertraut. Als hauptberuflicher Student ist er nur stundenweise anwesend, nach Bedarf und ohne Regelmäßigkeit. Zwischenzeitliche Nahrungsaufnahme scheint seinem Arbeitseifer hinderlich.

Der scheue Student weckt Erinnerungen mitsamt Wehmut. Für den einen oder anderen mag Selbstbestimmung ein unbequemes Laster sein, da sie Disziplin und Aktionismus erfordert - ich erachte sie als himmlisches Geschenk! Pauken gelingt effektiver, wenn es draußen regnet, stürmt und schneit, folglich legte ich den Fokus auf die Wintersemester und jenes System bewies sich erfolgreich, was nicht zu knapp gefeiert wurde. Manches Mal bereits mittwochs.

Mein steif wirkender Kollege verzichtet vermutlich auf den Part der ausschweifenden Partynächte, dafür war er im Gegensatz zu mir clever genug, das Bürouniversum vor Abschluss des Studiums zu beschnuppern. Anyways.

Bleibt noch zu klären, warum uns Caro am Mittagstisch fern bleibt und die Begründung ist so harmlos wie einleuchtend - sie arbeitet nur halbtags. So verbleibt ihr nachmittags hinreichend Zeit, ein Sonnenstudio aufzusuchen.

Um ehrlich zu sein, bedauere ich einzig die fehlende Präsenz des interessanten Rotschopfs. Das Männer-Büro verfügt über keinen eigenen Drucker und charmante Kurzgespräche unterstrichen den sympathischen ersten Eindruck, mein Lippenstift kommt verdächtig oft zum Einsatz. Caro und Rüdiger indes scheuen jeglichen Kontakt. Ob ihre Diskretion an mir liegt oder daran, dass sie prinzipiell zurückhaltende Menschen sind, weiß ich nicht. Ein weiterer Auftrag für die angehende Spitzenagentin.

Nun gut, jedenfalls verpasst das Dreiergespann nichts außer leckerem Essen. Mittlerweile kenne ich so ziemlich alle ehemaligen Mitarbeiter, die angeblich von dem biestigen Biest vergrault wurden. Doris, Carina, Melanie, Paulina und wie sie nicht alle heißen. Meine auskunftsfreudigen Kollegen wollen nicht aufhören, mir eine Horrorgeschichte nach der nächsten aufzutischen und in den Pausen erfolgt die ultimative Dosis in konzentriertester Form.

Dieser windige Freitag bildet keine Ausnahme. Zu Tisch verheißt das Gesprächsthema neuerlich meine allseits geliebte sowie verehrte Chefin. Francesca hier, Francesca da! Das ist die reinste Gehirnwäsche und nervenaufreibend zugleich.

Sollte meine feine Spürnase mich betrogen haben? Wurde Francescas Gemahl zu Unrecht einer Mitschuld verdächtigt? Der Eindruck, dass die gebeutelten Untergebenen bloß eine günstige Gelegenheit ersuchten, um ungestört und ununterbrochen über ihre niederträchtige Chefin lästern zu können, verstärkt sich.

Mit herzzerreißender Trauer ist der Verlust der gemeinsamen Pausen nicht verbunden, dennoch kann ich mich mit den kläglichen Alternativen nicht wirklich anfreunden. Mir bleibt die Wahl zwischen Francescas langwierigen Monologen samt Schleimer-Zuspruch oder exzessiven Lästereien des restlichen Kollegiums. So sieht`s aus.

Angesichts der zur Genüge Stumpfsinn gewährenden Arbeitszeit, habe ich cleveres Mädel mir eine Methode überlegt, dem Essensmahl still und heimlich zu entfliehen. Zwar wird mein Körper weiterhin anwesend sein, mein Geist hingegen nicht. Diesen beame ich nämlich von nun an zu reizvolleren Orten.

Orte, die ich irgendwann einmal bereisen möchte. Schon der weise Udo legte einem New York, Hawaii und San Francisco ans Herz. Rio, Los Angeles, Istanbul, Singapur, Madrid, Sidney, Moskau. Ach - diese Liste könnte ich unendlich fortsetzen. An potenziellen Zielen, um jede einzelne dieser bevorstehenden Mittagspausen zu überstehen, wird es gewiss nicht scheitern.

Mein erster Trip führt mich an einen malerischen Sandstrand im sonnigen Athen. Erfrischt von einem kühlen Frappuccino verweile ich in der beigen als gleichsam bequemen Hängematte aus Bio-Baumwolle - ehe sich mir die unliebsame Frage aufdrängt, wovon ich meine neu entdeckte Reiselust in der Realität finanzieren soll. Der Praktikantenlohn wird mich nicht einmal bis zum Bodensee befördern. Und selbst wenn ich bald übernommen werde, die dicke Kohle winkt dem kleinen Angestellten nicht gleich. Wahrscheinlich wird es eine beträchtliche Zeit dauern, bis man sich in einem Konzern zu den Sonnenplätzen hocharbeiten kann, was abermals die Frage aufwirft, ob das überhaupt im Einklang mit meinem Willen steht?

Die Lukrativität eines Berufes hielt ich bislang für zweitrangig, aber der Gedanke, sich nie wieder Sorgen um Geld machen zu müssen, weckt eingeschlossene Freiheitsgeister. Dummerweise erfordert fast jeder Beruf, der potenziellen Reichtum verspricht und mir gefallen könnte, eine erneute Ausbildung. So ein Mist! Es muss doch auch eine Möglichkeit geben, mit der man schnell, unkompliziert und mittellos zu Unmengen an Geld gelangt. Selbstverständlich mit etwas, das mir federleicht von der Hand geht, Selbstbestimmung erlaubt und meinen Geist ausfüllt.

„Du bist immer so still beim Essen“, holt ein lästerfreudiger Kollege weiblichen Geschlechts mich in die nüchterne Wirklichkeit zurück, dabei kam mir soeben eine geniale Idee! Inspiriert von den griechischen Sahneschnitten, die unter klangvollem Rauschen des Meeres mehr als ansehnlich Beachvolleyball zelebrierten.

„Wieso sagst du nie was?“, fragt Chiara ohne Umschweife, ehe sie beharrlich am Ball bleibt, meinen Gemütszustand zu ergründen. „Bist du genervt von uns?“

„Wie kommst du denn darauf?“, murmele ich spöttisch.

„Merkt man halt!“ Nebst dem exquisiten Modegeschmack lässt ein viel wertvolleres Gut meine stilsichere Kollegin in Glanz erstrahlen. Mit Empathie ist nicht jeder gesegnet. „Du denkst dir bestimmt auch, du bist in einem Irrenhaus gelandet, was?“

Da ich sonst Ignoranz der lieben Kollegen gewohnt bin, überrumpelt mich die unerwartete Anteilnahme. Meine Antwort soll mit Bedacht überlegt sein.

„Nein, ein Bordell ist kein Irrenhaus“, verneine ich die These meiner einfühlsamen Kollegin vehement. „Auch wenn manch Freier zwischendurch irre Wünsche und Vorlieben äußert, die gewaltig vom Standardprogramm abweichen!“

Verstörte Blicke durchbohren mich, gefolgt von ratlosem Kopfschütteln.

„Wie bitte?“, gesteht Chiara freimütig, mir nicht folgen zu können.

„Nicht so wichtig! Konzentrieren wir uns lieber auf das eigentliche Problem: Meiner Meinung nach sollte hier eine generelle Zwangsjacken-Pflicht vorherrschen!“

Erneut ernte ich Fragezeichen in den Augen, wenngleich ich lediglich Andreas Rat an Michael weitere Kreise habe ziehen lassen. Vielleicht sollte ich es bei Tee belassen. Rasch rücke ich die Ernsthaftigkeit ins rechte Licht. „Das war ein Scherz! Der Vergleich mag weit hergeholt sein, aber eine Sache steht außer Frage: Wohl fühlt man sich hier als Neuling nicht! Ihr redet über nichts anderes als Francesca. Ununterbrochen! Ist sie euer einziger Lebensinhalt?“

Ich hoffe, die Botschaft ist angekommen.

„Die blöde Olle ist halt allzeit präsent! Wir haben kaum ein Privatleben - ständig diese ätzenden Überstunden…“, versucht Chiara sich und ihre Mittäter zu verteidigen. „Und wie wird es einem gedankt? Mit laufender Angst wieder mal was falsch gemacht zu haben!“

Kerstin nickt zustimmend: „Wir sprechen uns in einem Monat wieder, dann wirst du verstehen, warum keiner die Hexe abkann und wir so oft über sie reden!“

„Ich hoffe nicht! Also, ich meine, selbst wenn Francesca so unerträglich ist, wie ihr behauptet, ich glaube nicht, dass ich jemals verstehen werde, weshalb ihr sie andauernd zum Thema macht! Vor allem, wenn sie nicht mal körperlich anwesend ist.“

„Weil die alte Bekloppte uns andauernd das Leben zur Hölle macht!“

„Gibt es nicht wichtigere Dinge?“, empöre ich mich geringschätzig. „Am Ende des Tages ist und bleibt es nur ein Job!“

„Das sagst du jetzt! Wir verbringen den Großteil unserer Zeit hier - ich hätte auch lieber eine Arbeit, zu der ich morgens einigermaßen gern aufbreche! Stattdessen kriegen wir in einer Tour `nen Einlauf für irgendeine Pisseligkeit! Das beschäftigt einen, sogar nach Feierabend - es macht einen regelrecht fertig!“, flucht Kerstin erzürnt. Im Gegensatz zu ihrer unscheinbaren Erscheinung hinterlässt ihr mitteilsames Mundwerk bleibenden Eindruck.

„Das klingt ja alles nachvollziehbar, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ihr das Spiel ganz gut mitspielt - im Austeilen seid ihr auch nicht ohne…“

„Wir dürfen uns jawohl wehren und mal so ganz nebenbei: Wir tun es viel zu selten! Francesca zettelt die Kriege an!“ Chiara legt eine kurze Verschnaufpause ein. „Was glaubst du, aus welchem Grund wir nicht mehr zusammen essen gehen? Ist die Alte selbst schuld dran - sie ist die treibende Kraft…“

Überraschend wird Frau Bond des Rätsels Lösung auf dem Silbertablett serviert, dabei hätte sie keine Mühen gescheut, selbst tätig zu werden. Kampfeinsatz, bedingungslos und unverfroren, zeichnen sie in besonderem Maße aus.

„Erst am Montag hat Francesca uns eine Standpauke vom Allerfeinsten gehalten“, erklärt meine attraktive Kollegin und reckt die Schultern, als verkünde sie einen Sieg. „Ihr hört gefälligst auf, meine neuen Mitarbeiter zu vergiften! Meint ihr im Ernst, ich bekomme davon nichts mit? Schreitet zur Toilette - da könnt ihr von mir aus lästern, bis ihr grau werdet.“

„Wir mussten uns echt das Lachen verkneifen!“, fährt ihre kecke Kollegin fort. „Am lustigsten aber war: Keiner stritt es ab! Warum auch? Von mir aus kann der Drachen ruhig wissen, dass wir Neue vor ihr warnen. Das sehe ich eher als meine Pflicht an!“

„Dito!“, stimmt Chiara nickend zu. „Und da sie ja nun eh weiß, dass wir fleißig über sie herziehen, brauchen wir wenigstens nicht länger heucheln. Pah - als ob wir jemals gerne mit ihr essen gegangen sind! Na ja, ihr bleiben ja noch die Arschkriecher...“

„Eben!“ Beipflichtend haut Kerstin mit der flachen Hand auf den Glastisch.

Ich werde das nicht länger erdulden! Das stellt ihr alsbald unter!“, äfft ihre nicht minder ungestüme Kollegin auf ein Neues unsere liebe Francesca nach. „Pah! Von der Schizo-Braut lass ich mir gar nichts sagen!“

„Schizo?“, hake ich verblüfft nach.

„Schizophren!“, lüftet meine italienische Kollegin das Geheimnis. „Zuerst spielt sie die liebe nette Chefin, fünf Minuten später kriegst du `nen Einlauf wegen irgendnem Scheiß und nach weiteren zehn Minuten tut sie wieder so, als ob ihr beste Freunde seid und der Anschiss niemals passiert ist.“

„Hm!“

„Kein normaler Mensch verhält sich so!“ Chiara steht mächtig unter Strom. Gereizt springt sie auf und verschränkt die Arme. „Ich lasse mir jedenfalls nicht den Mund von der Alten verbieten!“

„Nein - wir sollten lieber auf Francesca hören!“ mahnt Kerstin mit ernster Miene, ehe sie ihre rebellische Kollegin am Ärmel ziehend auffordert, Platz zu nehmen. „Wir müssen das Lästern unterstellen!“

Die Ansage meiner natürlichen Kollegin verschlägt den Kollegen die Sprache.

„Ich frage mich nur worunter?“, prustet Kerstin ungehalten los. „Einem Regenschirm?“

„Gute Idee!“, lacht Chiara befreiend. „Somit wäre das Lästern offiziell genehmigt!“

„Hihi - wenn sie uns dann demnächst erwischt, spannen wir schnell `nen Schirm auf!“

Hoffnungslos, denke ich mir. Die beiden Lästerschwestern schaukeln sich gegenseitig hoch - bis Andrea die Diskussion unerwartet stürmt.

„Mensch Kinders!“, meint sie seufzend. „So Unrecht hat Heidi nicht! Ab und an könnten wir wirklich mal andere Themen anschneiden...“

„Dass Francesca nicht einer normalen Chefin entspricht, ist bei mir angekommen!“, nutze ich die günstige Gelegenheit, mein Anliegen aus vollem Herzen zu bestärken. „Aber müssen wir das jede Pause aufs Neue feststellen? Ich weiß nix von euch!“

Erneut waltet Schweigen. Diesmal empfinde ich es als angenehm, denn mich berauscht Hoffnung und bekanntermaßen lehrte mich meine Mutter, dass unser Glaube der wertvollste Antrieb ist. Wofür wir Unmenschliches ertragen würden - so lange noch ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht.

„Von mir aus erzählt mir nichts Privates - wir können auch übers Wetter, Fußball oder die neuesten Kinofilme sprechen. Hauptsache der Name Francesca kommt ausnahmsweise mal nicht vor.“

Augenblicklich könnte man eine Nadel auf den Glastisch fallen hören.

„Wir werden uns bessern!“, unterbricht Kerstin die spannungsgeladene Stille. „Was willst du wissen? Leg los! Kann ruhig eine private Frage sein.“

„Hm! Fangen wir mal damit an, ob du einen Freund hast?“

„Ob du es glaubst oder nicht - ja, habe ich. Er heißt Klaus und ist LKW-Fahrer; wir sehen uns leider nicht oft, daher gibt`s auch meist nichts zu erzählen.“

„Mein Schatz ist ein russischer Diplomat! Ein besonders hübsches Prachtexemplar“, kichert Natalja verzückt. „Und ich habe eine Katze. Sie heißt Minka.“

„Vorzeigefrau und Tochter sind mein ganzer Stolz!“ Das wiederum sind keine neuen Informationen für Frau Bond. Zehn Anrufe pro Tag sind keine Seltenheit, nur ob Martin die Rolle des duldsamen Zuhörers freiwillig oder unfreiwillig beansprucht, muss Agentin 007 noch herausfinden.

„Wie sieht es eigentlich bei dir aus?“, dreht Kerstin wissensdurstig den Spieß um. „Gibt`s da jemanden?“

„Glücklicher Single“, lautet meine knappe, halbgelogene Antwort.

„Schließe mich an!“ Wer hätte das gedacht? Der fleischgewordene Männertraum Chiara schläft abends alleine ein.

„Willkommen im Club!“ Auch unsere sportliche Kollegin hat den richtigen Trainingspartner noch nicht gefunden.

„Na, daran müssen wir was ändern! Wäre jawohl gelacht, wenn wir euch Granaten nicht an den Mann bringen können!“, zeigt sich Iron Man von seiner charmanten Seite.

„Wir haben hohe Ansprüche!“, strotzt Chiara selbstbewusst.

„So, so! Was muss der Prinz denn mitbringen?“

„Humor, Benehmen, gutes Aussehen…“, grinst meine attraktive Leidensgenossin verschmitzt, „…und ein Schloss schadet auch nicht.“

„Ich glaube, ich weiß um Abhilfe!“ Berauscht schlägt Kraftikus eine geniale Lösung vor. „Morgen früh fahren wir zum Trainingsgelände der Borussia.“

„Und was sollen wir da?“, steht Andrea mit beiden Füßen auf dem Schlauch.

„Na, ihr drei Hübschen werdet Spielerfrauen!“

Eine ausgelassene Stimmung überfällt unsere Runde, Martins humorvoller Vorschlag erwirkt eine angeregte Traummann-Diskussion. Geht doch. Die neuerlangte Offenheit sagt mir jedenfalls mehr zu als die miese Grundstimmung, welche sonst mitschwingt; vorzugsweise zum Ausdruck gebracht durch übersteigertes Selbstmitleid, begründet mit dem unerträglichen Los einer Chefin namens Francesca Horst.

Nun ja, die Zeit wird zeigen, ob das Tratschvolk die Lästereien dauerhaft unterstellen kann. Wird der Regenschirm groß genug sein oder hat er undichte Stellen?

Als Verfechter der Hoffnung möchte ich das Wochenende mit einem zuversichtlichen Gefühl einläuten, daher betrachte ich diese Pause aller Skepsis zum Trotz als unschätzbaren Erfolg. Im schlimmsten Fall war sie am Ende dazu gut, dass Natalja einmal etwas anderes gesagt hat als: „Guten Appetit zusammen.“

Otto hat Flick Flacks gekauft

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