Читать книгу Otto hat Flick Flacks gekauft - Sandra Vahle - Страница 16
Der Plunder
ОглавлениеDas tägliche Geschäft bei Varlo nimmt seinen Lauf. Für mich bedeutet das in erster Linie Folgendes: Sortieren und Ablegen. Nein, das entspricht nicht gänzlich der Wahrheit - der Abwechslung halber ist eine Beschäftigung hinzugekommen. Kopieren.
Kopieren, Sortieren, Ablegen. Mein Business. Und das seit nunmehr geschlagenen drei Wochen! Wie befürchtet, entpuppte sich der Freitagnachmittag nach dem SAP-Seminar als einmalige Ausnahme. Als ich Andrea am heutigen Morgen meine Hilfe bei der Erstellung der Mahnungen anbot, stieß ich auf Ablehnung mitsamt der einleuchtenden Begründung, das sei zu kompliziert. So wundert es nicht, dass meine fleißige Vorarbeiterin unnachgiebig als gleich immerzu schwer beschäftigt ist und ich mich inzwischen frage, ob sie jemals gedenkt, mir die restlichen neun Zehntel beizubringen.
Ähnlich frustrierend verhält es sich mit der Ausflugs-Aussicht. Dabei habe ich gehört, auf den Malediven schwimmen neuerdings Wurmdelphine. Und in Australien hüpfen Koalakängurus durch die Steppe. Leider sind jene taufrischen Meldungen bisher nicht bis zu Francesca Horst durchgedrungen, daher verbringe ich jeden wundervollen Tag in der Blüte meines Lebens in denselben grauen sowie eingestaubten Quadratmetern bei Varlo in Dortmund. Einstige Zuversicht muss revidiert werden. Ich bin gereizt, verärgert und gelangweilt zugleich.
„Hast du mal ne Minute?“, frage ich meine sportliche Vorarbeiterin verstimmt. „Das wäre echt nett. Dann könnten wir eventuell mal einen Plan erstellen - wann du mir was erklären magst. Schließlich soll ich die Sachen bald alleine bearbeiten...“
„Nun sei mal nicht so ungeduldig“, antwortet sie gleichermaßen gereizt. „Ich habe dir doch schon ein paar grundlegende Sachen gezeigt. Alles auf einmal kannst du dir sowieso nicht merken.“
„Wie du meinst!“, spotte ich entnervt.
Und danke für die Blumen. Alles auf einmal kannst du dir sowieso nicht merken.
Beleidigt ziehe ich fort in die Küche, um mir einen Kaffee zu holen. Hoffentlich betäubt das Koffein meinen staudigen Ärger. Auch wenn es nur diese ätzende Filterplörre ist! Oder Pulver-Cappuccino! Zwischen beiden tut sich nämlich rein gar nichts. Wie typisch für Varlo, in jeder Hinsicht quält einen die Qual der Wahl. Rechnungen einheften oder Mahnungen kopieren.
Obschon ich stur versuche, emporkriechende Frustration im Keim zu ersticken, scheint mein Geist zu schwach. Wäre es nicht klüger, mich de facto damit abzufinden, dem Mittelmaß zu entsprechen? Eine verdammte Kacke ist das hier alles! Jawoll!
Seit Beginn meines ersten Tages verlaufen die Dinge abweichend vom Plan und jenes undefinierbare Bauchgefühl beherrscht mich mittlerweile regelrecht. Da lässt sich die naive Neidi Dumm auf den Deal ein, Berufserfahrung in der Debitorenbuchhaltung zu sammeln und dann wird ihr diese nicht einmal gewährt, denn die Einarbeitung ist auf Deutsch gesagt für den Allerwertesten. Andrea soll aufhören, mich ständig zu vertrösten!
Das Betriebsklima erscheint mir mit jedem Tag bizarrer und noch immer bin ich nicht in der Lage, die Lästereien einordnen zu können. Übertreibt mein lästerfreudiges Kollegium oder ist Ottos Angetraute die Boshaftigkeit in Person, so wie es mir verkauft wird? Wem soll ich glauben? Wer lügt? Wen soll ich mögen?
Solche Orientierungsschwierigkeiten sind mir neu - bisher brachte mein junges Leben zwischenmenschliche Verflechtungen jeglicher Art zwanglos zu Stande - aber hier bedrängt mich das zermarternde Gefühl, frühzeitig Flagge bekennen zu müssen. Francesca oder die anderen? Die anderen oder Francesca? Beim besten Willen - ich kann nicht einschätzen, welche dieser weitreichenden Entscheidung die richtige sein wird. Und eigentlich sollte ich aufhören über Derartiges nachzugrübeln.
Aus Trotz gönnen meine Filterplörre und ich sich eine Pause. Weder Rechnungen noch Mahnungen sind des Weglaufens befähigt und wenn es mir schon nicht gelingt, den Frust zu unterdrücken, so kann ich mindest versuchen, ihn sinnvoll und ertragreich zu kanalisieren.
Verärgert stelle ich fest, dass sich mein Notizbuch in der Handtasche befindet und jene im potentiellen Feindgebiet liegt - Anfängerfehler! Wenn es allerdings in diesem beispiellosen Unternehmen an etwas nicht mangelt, dann zweifellos an Stift und Papier. Bereits in der zweiten Schublade der überschaubaren Küche werde ich fündig. Möge das Messer gewetzt werden.
Also, wo war ich beim letzten Mal stehen geblieben? Ach ja - als meine verzweifelte Hausfrau lüstern auf den Schutz der Dunkelheit wartete und sich zum Zeitvertreib an ihren prallen Brüsten ergötzte.
Ja, so war es. So und nicht anders, kein Grund es schön zu reden. Ihr Mann fasste sie nicht mehr an. Irgendwann beschloss sie ein Ende und den feindseligen Entschluss fasste sie, als ein gewisses Maß erreicht war. Er es zu stark ausgereizt hatte. Sie einmal zu oft abwies. Schroff und unterkühlt. Von nun an durfte er diesen in Würde alternden Körper nicht länger ficken - selbst wenn er gewollt hätte.
Ja, es war ein Umstand zugegen, der sich einfach nicht abstreiten ließ, denn hier ging es um Kontrolle und das Gefühl, dass er sie hatte, erstickte sie fast. Besser man selbst hatte die Kontrolle. Das begriff sie früh - das lehrte man sie schmerzhaft.
Die Enthaltsamkeit machte ihr anfangs zu schaffen. Ihr fehlte die nestelnde Wärme, welche ein Mann zu geben fähig war, den sie einen Funken begehrte. Ja, das war eine Sache, die sich ebenfalls nicht abstreiten ließ - sie musste lernen, es sich selbst zu besorgen und zwar so effektiv, dass es den körperlichen Akt mit einem Schwanz kompensierte.
Ihr Körper war lange Zeit eine Waffe. Eine starke, wenn nicht gar die stärkste. In jedem Fall die verlässlichste. Ihr umtriebiger Fahrschein. Meistens für eine schlaflose Nacht, die es gehörig in sich hatte. Vereinzelt für ein paar folgende.
Sie waren alle so leicht verrückt zu machen, dass es sie erdrückend langweilte - war es doch immer bloß das Gleiche. Schema Routine. Sie wusste genau, was zu tun war. Ja, auch das war unbestreitbar. Ihr Körper führte zum Erfolg. Anstrengungslos. Das war also die jämmerliche Bestätigung, die das Leben für eine wie sie vorsah.
Sie brauchte nicht viele Liebhaber, um die Banalität zu durchblicken. Den Männern ging es um die nutzbringende Hülle, die befleckt werden musste. Dominieren und vergelten. Irgendwann galt Gleiches umgekehrt.
Eine Zeitlang trieb sie es wahllos mit jedem Dahergelaufenen und in den keinesfalls seltenen Fällen, dass ihr die Optik nicht genugsam zusagte, erregte sie sich an ihren eigenen Vorzügen. Daran, wie schnell sie immer feucht wurde. Ihre Nippel hart. Das waren ihre Minuten. Sie war ihr eigener Star. Der gleißende Mittelpunkt.
Diese Männer waren so irrelevant, dass sie Gesichter zeitnah vergaß. Namen sowieso. Wiederum barg das alles etwas Positives, denn bei jenen bedeutungslosen Geistern verspürte sie nicht den Drang, sie mit einem Messer aufzuschlitzen. Das hatten andere verdient.
Ja, so manches Mal verschenkte sie ihren Körper zu leichtfertig, doch nicht von Dauer, denn die Langeweile ermüdete sie eines Nachts vernichtend, den Genuss ihrer eigenen Reize konnte sie besser ohne männlichen Beistand verrichten. Und dann entdeckte sie da diese andere Art der Befriedigung. Erfüllender als jeder Fick mit einem Mann und befriedigender als jeder Ritt mit ihr selbst.
Ihr Körper. Ihr Herz. Ihre Seele. Niemand sonst durfte Macht über diese Sockel erringen. Beziehungsweise über das, was davon noch häppchenweise übrig war. Der Fehler wird ihr nicht wieder unterlaufen, das wusste sie zu verhindern. Es war längst beschlossene Sache. Einige mussten sterben, ob sie nun schlagartig einsichtig waren oder nicht.
Nachdenklich trank sie den letzten Schluck Tee, der inzwischen kalt war. Der süßliche Apfel-Geschmack dominierte trügerisch. Ihr Hintern. Zu oft gewaltvoll gefickt. Sie wollte diese Fragen längst ausradiert haben, doch so simpel war die menschliche Rasse nun mal nicht gestrickt - nicht getrost schwarz und weiß.
Hätte dieser Reifungsprozess gestoppt werden können? Wären die Dinge anders gekommen, angenommen einfühlsamere Schwänze hätte ihre Muschi bespritzt? Würde sie weniger Hass empfinden, wenn man sie durchweg gut behandelt hätte? Oder suchte sie am Ende bloß vorgeschobene Gründe, um gewissenlos töten zu können?
Als sie den schweren Vorhang der beigen Leinen-Gardine zur Seite schob, bemerkte sie, dass die Zeit langsam reif schien und zu Erleichterung gesellte sich Wollust. Endlich wird es dunkel, dachte sie lächelnd. Endlich wird es dunkel.
„Hey - wollte mal schauen, ob alles in Ordnung ist?“, klopft es an offener Küchentür. Hektisch verstecke ich die Notizen hinterm Rücken. Keine Mühe dagegen gebe ich mir, meinen Frust zu verbergen. „In Ordnung ist was anderes…“
Wenigstens hat sie bemerkt, wie angefressen ich bin und ist mir nachgekommen. Wenn auch mit geraumem Abstand. Dennoch kann Andrea froh sein, dass sie dem weiblichen Geschlecht zugehörig ist und diese Küche über kein Damaststahlmesser verfügt.
„Komm mal wieder runter. Was ist denn los mit dir?“
„Ich will aber nicht wieder runterkommen!“ Lieber will ich mich hochschaukeln. „Du nimmst dir null Zeit, um mich einzuarbeiten. Ich hab mir diesen Debitoren-Mist hier nicht ausgesucht, aber jetzt stecke ich halt mittendrin in der Nummer - also würde ich auch gerne was lernen, anstatt alle Klischees einer dummen Praktikantin zu erfüllen!“
Meiner fitnessbewussten Kollegin entgleitet ein wegweisendes Stöhnen. Pragmatisch und rational wie von ihr gewohnt, kontert sie wahrscheinlich mit einem altklugen Spruch à la: Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert!
„Mensch Heidi - tut mir echt leid!“, werde ich eines Besseren belehrt. „Ich weiß nur selbst nicht, wie ich den nächsten Monatsabschluss hinkriegen soll! Genau genommen zwei, denn die Anlagen kleben mir ja noch zusätzlich an der Backe...“
Für den Moment waltet eine Atempause - begleitet von einem tiefen Seufzer.
„Ein Ding der Unmöglichkeit! Und von Inspektor Gadget habe ich keine Hilfe zu erwarten. Sorry, aber ich weiß grad echt nicht, wo ich mir aus meinem Sixpack noch die Zeit für dich rausschneiden soll. Und Francesca rastet aus, wenn die Abschlüsse nicht rechtzeitig fertig werden…“
Erstaunt nehme ich jene ehrlichen Worte, die aus Andrea heraussprudeln, zur Kenntnis. Nicht getrost schwarz und weiß. In meinem Egoismus war mir nicht bewusst, wie sehr sie selbst unter Druck steht. Jedenfalls nicht in dem Ausmaß.
„Ok - ich verstehe ja, dass du wenig Zeit hast“, befördere ich meinen genervten Ton in galantere Gefilde. „Aber wenn du mir einige Sachen zeigen würdest, könnte ich dir zumindest bei einem der beiden Abschlüsse helfen...“
„Du hast ja Recht!“, lenkt sie verständig ein. „Ich gelobe Besserung!“
„Wirklich?“
„Ja - versprochen! Weißt du was?“ Vielversprechend kneift Andrea mir ein Auge zu. „Wir marschieren jetzt hoch in den Vertrieb - dort oben ist es nämlich echt nett. So kommen wir zwei Miesepeter mal auf andere Gedanken und ich wollte dich eh längst vorgestellt haben. Danach setzen wir die Einarbeitung fort. Versprochen ist versprochen!“
Ich schöpfe Hoffnung und im Einklang mit diesem erquickenden Prozess setzen wir den Vorschlag meiner trainierten Kollegin in die Tat um. Geschwind bringt uns der Glasfahrstuhl ans Ziel. Andrea sollte Recht behalten. Auf der dritten Etage liegt eine nahezu ansteckende Fröhlichkeit in der Luft. Vernimmt man auf unserem Flur Gelächter, dann meist gehässigen Ursprungs und in neun von zehn Fällen steht jener in irgendeinem Zusammenhang mit Francesca Horst.
Der Vertrieb ist ausschließlich männlich besetzt und obendrein alles andere als verachtenswert. Vielleicht finde ich hier einen neuen Oliver. Unverheiratet. Schließlich entsteht ein Großteil glücklicher Beziehungen am Arbeitsplatz.
„Die Zusammenarbeit klappt recht ordentlich: Wir liefern die nötigen Informationen und im Gegenzug unterstützen sie uns beim Eintreiben“, erläutert mir Andrea auf dem Rückweg die bestehenden Geflechte. „Manchmal muss man den Schlaftabletten aber erst in den Hintern treten. Millionenaufträge an Land zu ziehen, erachten sie natürlich für wichtiger als lästiges Forderungsmanagement.“
„In den Hintern treten kann ich gut“, töne ich gespielt selbstsicher. „Danke nochmal! Auch wegen vorhin!“
„Kein Ding! Ich muss da wie jeder andere an mir arbeiten und wenn ich ehrlich bin, fällt es mir häufig schwer, Dinge aus der Hand zu geben!“, zeigt sie sich reumütig. „Und sorry nochmal wegen meines Spruches…“
„Welcher Spruch?“
„…von wegen alles auf einmal kannst du dir nicht merken. Bisher schlägst du dich mehr als passabel! Da gibt’s nichts dran zu meckern.“
„Danke!“ Ein freudiges Lächeln belebt mein Gesicht.
„Macht sechs Euro!“, feixt Andrea entspannt. „Aber Themawechsel: Ich habe sehr wohl bemerkt, wie die Jungs mit dir geflirtet haben. Und? Jemand Interessantes dabei?“
„Haha! Da habe ich gar nicht drauf geachtet…“
Zudem würde ich die Jungs eher als gestandene Männer bezeichnen.
„Ach, komm schon! Wer war dein Favorit?“, lässt sie nicht locker.
„Keiner für dich dabei?“, drehe ich den Spieß um.
„Nee - die sind mir alle zu geleckt und schmierig“, wiegelt Andrea energisch ab, ehe sie sich in Hartnäckigkeit übt. „Aber jede Wette, dass das genau dein Typ von Mann ist! Stimmt`s oder habe ich Recht?“
„Vielleicht...“, weiche ich schmunzelnd aus. „Vielleicht auch nicht.“
„Ich werde das im Auge behalten“, versichert sie mir mit einem breiten Grinsen.
Zurück in unserem Büro schlägt die positive Stimmung blitzartig um, was den Zusammenhang mit Francescas Anwesenheit vermuten lässt. Stöhnend schreitet meine sportliche Kollegin zu ihrem Platz. Ob sie das eingepackte Geschenk erheitern kann?
„Für dich!“ Zielgerichtet wird das Präsent einer anderen Person überreicht. Muss an mir vorbeigegangen sein, dass Chiara heute Geburtstag hat.
„Äh, danke“, stutzt meine modische Kollegin überrascht, an der selbst dieser schlichte dunkelgraue Rollkragenpullover mondän wirkt. „Wie komme ich denn dazu?“
Folglich kein verpasster Geburtstag.
„Einfach nur so! Ich wollte dir eine Freude machen, Amica! Los, pack es aus!“
Zögernd nimmt Francescas Landsmännin das Päckchen entgegen, ehe sie mit Vorsicht das Geschenkpapier entfernt und etwas Orangenes zum Vorschein kommt. Und was Grünes…Oh, nein - das wird doch nicht? Das kann nicht wahr sein - das Schnäppchen!
Mitsamt weit aufgerissenen Augen starrt Chiara den orange-grünen Pullover an. Keine Regung. Ich muss mir das Lachen verkneifen. Immerhin ist er von Rob Briefinger.
„Das ist der Plunder, den du auch so mochtest! Da habe ich gleich ein zweites Mal zugeschlagen - bei dem frohlockenden Angebot!“ Francescas rehbraune Kulleraugen glänzen in erwartungsvoller Vorfreude auf die Reaktion ihrer liebsten Mitarbeiterin.
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll...“, erklärt sich Chiara ungewohnt leise.
„Freust du dich?“
„Ähh - klar freue ich mich. Danke.“
„Wunderbar!“, strahlt die spendable Gönnerin. „Aber wir müssen uns absprechen - nicht dass wir ihn gleichzeitig tragen.“
Ein Zwinkern unterstreicht Francescas gelöste Stimmung.
„Ja - das machen wir. Partnerlook geht gar nicht…“, entgegnet Chiara gequält.
„Selbiges versuche ich Otto seit Jahren verzweifelt einzutrichtern!“
Sobald sich die Glastür hinter unserer fortziehenden Chefin schließt, kann ich gemeine Schadenfreude nicht länger zurückhalten. Das ist einfach zu lustig!
„Viel Spaß mit deinem neuen Plunder“, scherze ich neckisch. „Lass ihn dir schmecken. Womit ist er denn gefüllt? Vanillepudding?“
Chiara amüsiert das Ganze nicht ansatzweise.
„Die ist so hohl, die Alte! Als ob ein Pulli - und dann noch so ein hässlicher - wieder gut machen könnte, wie scheiße sie sonst immer ist!“
„Du hättest ihr vielleicht nicht so viel Honig ums Maul schmieren sollen“, weist Andrea sie schmunzelnd zurecht. „Das hast du nun davon…“
„Egal!“ Gleichgültig winkt meine beschenkte Kollegin ab. „Die Alte muss unter völligem Verstandverlust leiden, wenn sie glaubt, dass ich diesen Fetzen jemals tragen werde! Der nächste Flohmarkt kommt bestimmt…“
Innerhalb von Sekunden ändert Chiara ihre Meinung. Plötzlich will sie jenen Plunder doch behalten. Offenbar erheitert sie ihr Vorhaben immens - ein ansteckendes Lachen blitzt auf.
„Tja, da hat die Olle sich wohl ein derbes Eigentor geschossen!“ Ein kurzer Atemeinhalt erhöht die wissbegierige Neugier der Kollegen - meiner einschließlich. „Zufälligerweise war ich schon seit langem auf der Suche nach einem neuen Putzlappen!“