Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 69
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ОглавлениеDer wunderbare Sonnenaufgang hatte getrogen, wenig später begann es leicht zu regnen. Aber die drei ließen sich dennoch nicht davon abhalten einen Spaziergang zum Deich zu machen. Axel schien diesen Spaziergang ganz besonders zu genießen. Er stemmte sich gegen den Wind und ließ ihn wie einen willkommenen Freund über sein Gesicht streichen. Schließlich waren sie nass und durchgefroren und kehrten zurück. Die Hauswirtin schaute sie an und entschied dann, dass sie dringend einen heißen Kakao brauchten.
„Was machen wir mit dem Rest des Tages?“, fragte Axel schließlich. Er hatte sein Handy nicht dabei und schien plötzlich seine Arbeit zu vermissen.
„Wir könnten hierbleiben und eine Runde Monopoly spielen“, schlug Rita nicht ganz ernsthaft vor.
„Mit einem Bankier?“, fragte Nicholas entsetzt, aber Axel lachte. „Das ist das Spiel, bei dem ich noch nie gewonnen habe.“
„Dann hätten wir eine reelle Chance“, stellte Rita fest.
„Nein, lass ihn, wenn er nicht will. Wie wäre es, wenn wir in die Stadt fahren und noch ein bisschen bummeln gehen. Das Wetter sieht aus, als wollte es wieder umschlagen.“
„Hast du einen direkten Draht nach oben?“
„Ich habe heute Morgen mit Petrus telefoniert“, versicherte Nicholas ernsthaft.
Und wirklich blinzelten wenig später ein paar vorwitzige Sonnenstrahlen durch den trüben Himmel. Wenig später waren die drei unterwegs. Dann brach die Sonne vollends durch und tauchte das Land in gleißendes Licht. Axel stellte den Wagen auf einem Parkplatz ab, und gemeinsam begannen sie, die Geschäfte entlang zu bummeln, auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Lokal. Sie hatten alle Hunger. Plötzlich blieb Rita vor einem Geschäft stehen und brach in helles Entzücken aus.
„Vermutlich werde ich es nie brauchen, aber ich muss es einfach haben.“
„Wie? Was? Wovon redest du?“, fragte Nicholas verständnislos. Axel blickte ebenfalls in das Schaufenster und lächelte nachsichtig.
„Dieses Kleid“, schwärmte Rita. „Ich muss es einfach haben.“
Nicholas starrte entsetzt auf das Preisschild. „Das meinst du nicht ernst!“, ächzte er.
„Liebling, sei mir nicht böse, aber das spielt im Augenblick keine Rolle. Und wenn ich zwei Monatsgehälter dafür auf den Tisch legen müsste.“
„Na ja, sehr weit entfernt kann das bei dieser Summe nicht sein“, sagte er fassungslos.
„Komm, hab dich nicht so, du musst es ja nicht bezahlen“, lachte sie.
Eigentlich lag es Nicholas auf der Zunge, sie zu bitten, das Geld für ein Brautkleid aufzusparen, doch weil Axel dabei war, verkniff er sich diese Bemerkung. Wenn er sie bat, seine Frau zu werden, wollte er mit ihr allein sein. Aber Axel war sehr feinfühlig und erfasste, um was es Nicholas ging. Ein Polizist verdiente nun mal nicht so viel wie eine Innenarchitektin, und Nicholas war ein wenig empfindlich in dieser Hinsicht, obwohl ihm natürlich klar war, dass Rita im Prinzip keine finanziellen Probleme kannte. Aus diesem Grund mischte sich Johnson plötzlich ein, um die Lage zu entschärfen.
„Rita, ich habe dir für deine Arbeit noch gar nicht richtig gedankt. Also lass mich bitte die Hälfte des Kleides bezahlen.“
„Du bist ja nicht gescheit“, protestierte sie, und auch Nicholas machte abwehrende Bewegungen. Aber Axel beharrte auf seinem Ansinnen.
„Das ist doch gar keine Frage. Ich weiß nämlich, dass du mir keine Rechnung ausstellen willst. Und so kann ich meine Schuld etwas abtragen. Aber ich brauche eine Bank, ich habe nicht genug Geld in der Tasche.“
„Ich auch nicht“, stöhnte Rita.
„Ihr könnt doch hier mit Scheck bezahlen“, meinte Nicholas trocken.
„Sag mal, lebst du hinter dem Mond? Wenn ich das Geld bar auf den Tisch lege, kann ich den Preis noch herunterhandeln, vor allen Dingen bei solchen Summen.“
Das war Nicholas neu, doch die beiden anderen beharrten auf ihrer Ansicht.
„Ich habe vorhin eine Bank gesehen, wenn ihr Schecks dabei habt, könnt ihr sie ja einlösen oder mit der Karte Geld abheben“, fügte er sich also. Rita strahlte, und Axel lächelte gutmütig.
„Wir sind gleich wieder da“, prophezeite Rita, griff nach Axels Hand und zog ihn mit sich auf die Bankfiliale zu.
Nicholas stellte sich vor das Schaufenster und begutachtete das Kleid. Rita hatte recht, es war wirklich ein Traum.
Nilgrüner Chiffon in mehreren Lagen mit einem dunkleren Unterkleid, das alles in einem raffinierten Schnitt, der ihre schlanke Gestalt perfekt zur Geltung bringen würde. Der Himmel mochte wissen, wo sie ein solches Stück tragen wollte, aber wenn es ihr Spaß machte, nun gut. Er richtete sich auf eine kurze Wartezeit ein, es sollte relativ schnell gehen, Geld abzuheben. Aber die Zeit verging, und die beiden kamen nicht wieder. Stattdessen erschien plötzlich ein riesiges Polizeiaufgebot vor der Bankfiliale.