Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 76

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Es war unendlich schwer gewesen, sich zu entscheiden.

Rita hatte ratlos vor drei Brautkleidern gestanden, die sie in die engere Wahl gezogen hatte. Alle drei gefielen ihr gleich gut, es war eine reine Geschmacksfrage.

Doris hatte ihre Tochter begleitet und gleich von Anfang an die Qualität geprüft, aber es gab nichts auszusetzen.

„Ach“, seufzte Rita. „Am liebsten würde ich Nicholas fragen, welches Kleid ihm am besten gefällt.“

„Auf gar keinen Fall“, warf Doris empört ein. „Das bringt Unglück.“

„Mutter, wer ist denn heutzutage noch so abergläubisch? Und ich will ihm doch gefallen. Alles andere ist mir egal. Auch was die Leute denken.“

„Das glaube ich dir gerne. Aber es soll auch eine Überraschung für den Bräutigam sein. Eine Braut präsentiert sich immer im besten Licht.“

Rita kicherte. „Mutter, er kennt mich auch ohne Kleider im Mondlicht. In dem Punkt habe ich ihm keine Überraschungen mehr zu bieten.“

„Liebes, du wirst frivol.“

„Natürlich, gern sogar. Aber wie heißt es: Das soll der schönste Tag in meinem Leben sein. Also bleibt die Entscheidung an mir hängen.“

Nach einigem Hin und Her entschied sich Rita dann für ein weit geschnittenes Modell aus Wildseide. Das enge Mieder war mit Perlen bestickt, und die Ärmel bauschten sich an den Oberarmen, während sie zum Handgelenk hin eng anlagen. Ein endlos langer Schleier gehörte dazu, der von Kindern aus dem Freundeskreis getragen werden sollte.

Axel würde Trauzeuge sein, zusammen mit Doris, die sich das nicht nehmen ließ. Und auch Jan und Anke würden mit vor dem Traualtar stehen.

Rita hatte den Schock des Banküberfalls schnell und gut überwunden. Nicholas hatte darauf bestanden, dass sie einen Psychiater aufsuchte. Zu oft hatte er schon erlebt, dass Menschen nach solch einschneidenden Erlebnissen zusammengebrochen waren. Dieses Risiko wollte er bei Rita ausschließen.

Die Polizei hatte dann noch endlose Fragen gestellt, aber im Grunde war die Sachlage klar, und es ging mit weniger Ärger ab als angenommen.

Axel hatte einen Streifschuss in die Schulter bekommen, eine harmlose Wunde, die schnell verheilte und ihn kaum behinderte. Er flog zunächst nach England zurück, seine Arbeit wartete auf ihn. Aber zur Trauung würde er pünktlich wieder da sein. Das wollte er auf keinen Fall verpassen.

Rita war in den letzten drei Tagen vor der Trauung übernervös. Aber auch Nicholas blieb nicht so ruhig, wie er sich das eigentlich gewünscht hatte. Dabei hatte Doris das Kommando über die gesamten Vorbereitungen übernommen. Sie organisierte alles, vom Brautstrauß bis zum Essen im Hotel über die Einladungen aller möglichen und unmöglichen Leute, wobei Rita und Nicholas nur eine Liste ihrer Freunde machen mussten.

Der Empfang und das Essen im Hotel war von Axel als Hochzeitsgeschenk ausersehen worden, er würde sämtliche Kosten übernehmen.

Am Abend vor dem großen Tag versuchte das junge Paar sich noch etwas zu entspannen. Eigentlich hätten sie todmüde sein müssen, der Polterabend hatte bis in die frühen Morgenstunden gedauert. Doch schon nach kurzer Zeit war Rita aufgestanden und hatte Kaffee gekocht. Das Brautkleid hing bei ihrer Mutter, sonst hätte sie es vermutlich aus lauter Nervosität angezogen um zum x-ten Mal zu überprüfen, ob es wirklich gut passte.

Rita schielte an diesem Abend ständig auf die Uhr, und auch Nicholas wurde von dieser Unruhe angesteckt. Die Zeit schien einfach nicht vergehen zu wollen.

Dann klingelte das Telefon, und beide zuckten wie ertappte Sünder zusammen. Nicholas spurtete los, um als erster beim Apparat zu sein.

„He, erwartest du eine Anruf?“, fragte Rita. „Oder sind das nur wieder Glückwünsche zu unserer morgigen Hochzeit?“

Er warf ihr eine Kusshand zu, ein triumphierendes Lächeln im Gesicht.

„Ja, hallo. O du bist es, fein. Hat es geklappt? – Was? Drei Tage? Das darf ja wohl nicht wahr sein. – Dann hol ihn aus dem Bett und halte seine Hand bei der Unterschrift. Meinetwegen kannst du ihn auch bedrohen oder einschläfern. Hauptsache, er unterschreibt. – Nein, Himmel, der soll sich nicht so anstellen, ist doch nur noch eine Formsache. – Ja, gut. Tritt ihm ordentlich auf die Füße. Ich verlasse mich auf dich. Danke dir.“

Rita hatte verständnislos, dann aber verstimmt zugehört. Anhand der Pausen und der Wortwahl hatte sie geschlossen, dass es ein dienstlicher Anruf war. Sie machte Nicholas heftige Zeichen, doch der winkte ab.

„Du willst doch wohl in den nächsten Tagen nicht an Arbeit denken?“, fragte sie dann lockend, die Taktik vollkommen wechselnd.

Sie hatte zuerst wütend reagieren wollen, doch sie entschied sich anders. Ihre Augen versprachen plötzlich ungeahnte Wonnen, und ihre roten Lippen lockten, das schien ihr die beste Möglichkeit ihn von den Gedanken an Arbeit abzulenken.

Nicholas blickte sie an, ihre Stimme hatte kehlig geklungen, wie von unterdrückter Erregung, und er fühlte Verlangen in sich aufsteigen.

„Komm her“, sagte er fordernd.

„Nur, wenn du versprichst, die Arbeit außen vor zu lassen. Wer war das überhaupt gerade? Jan?“

Sie wich ihm spielerisch aus, als er nach ihr griff.

„Ja, das war Jan. Und ab jetzt habe ich Urlaub.“

Mit einem raschen Griff zog er sie in die Arme und suchte hungrig ihren Mund.

„Das kannst du jetzt alles vergessen“, murmelte er, während seine Lippen an ihrem Hals entlang glitten.

„Du Heuchler“, antwortete sie. „Einmal Polizist, immer Polizist.“

Nicholas trug Rita ins Schlafzimmer, kickte mit dem Fuß die Tür zu und legte die Frau aufs Bett.

„Ein Polizist ist immer im Dienst, stets auf der Suche nach Verbrechern. Und hier habe ich ein ganz schweres Mädchen gefasst. Du hast mein Herz gestohlen, Rita. Und morgen wird das Urteil gesprochen. Du bekommst lebenslänglich.“

„Ich nehme das Urteil ohne Widerspruch an, Euer Ehren“, seufzte Rita zufrieden.

Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021

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