Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 77

Die Kirche war voll, die Predigt kurz und verständlich, die Zeremonie feierlich.

Rita hatte mit Tränen in den Augen das Ja-Wort gesprochen, Anke und Doris schnüffelten in ihre Taschentücher, und Nicholas hatte plötzlich energisch mit einem Lachanfall zu kämpfen. So ging es ihm immer, wenn es feierlich wurde. Trotzdem strahlte sein Gesicht, als er mit Rita jetzt hinausging.

Zwölf Kollegen rechts, zwölf links, bildeten Spalier, und die Musiktruppe der Polizei spielte flott auf.

Es dauerte ziemlich lange, bis alle Hände geschüttelt und Glückwünsche ausgetauscht waren. Dann aber ging es mit einer weißen Kutsche bis zum Hotel. Die geladenen Gäste folgten in ihren Autos.

Der Ballsaal war großartig geschmückt, die Tische kostbar eingedeckt, und die Speisekarten verhießen köstliche Gaumenfreuden.

Aber zuerst gab es einen Champagnerempfang, und viele weitere Glückwünsche und Geschenke.

Nicholas warf immer wieder glühende Blicke auf seine Frau, die in ihrem Kleid einfach reizend aussah.

Dann nahm er sie beiseite, wehrte alle anderen ab, die sich um sie drängten und zog sie hinter sich her. Nur Jan und Anke begleiteten das Paar.

„Was hast du vor?“, fragte Rita atemlos. „Willst du mich entführen? Ich glaube, dafür ist es ein bisschen zu spät.“

Er lachte nur und führte sie in einen kleinen Raum, den ihm die Geschäftsleitung des Hotels zur Verfügung gestellt hatte. Axel stand dort und wartete, ebenfalls strahlend.

„Was geht hier vor?“, fragte Rita argwöhnisch. „Ihr seht nicht so aus, als wolltet ihr jetzt todernst werden.“

Axel trat einen Schritt beiseite, hinter ihm stand eine Staffelei.

„Hast du noch ein Bild gemalt?“, fragte sie. „Du bist verrückt, das kann ich nicht annehmen.“

„Zieh das Tuch ab“, forderte Nicholas.

Rita tat es, und nach einem sprachlosen Moment jubelte sie.

„Wir müssen uns bei Jan bedanken“, erklärte Nicholas. „Er hat mir gestern Abend noch erklärt, dass der zuständige Beamte das Bild nur der Eigentümerin aushändigen will. Beziehungsweise ihrem Ehemann. Jan musste diesem Idioten klarmachen, dass ich erst ab heute dein Ehemann bin. Aber das war doch nichts anderes als eine Formsache. Nun gut, Jan hat es geschafft, aber wahrscheinlich wird er deswegen zehn Jahre nicht befördert. Er hat sich ziemlich unbeliebt gemacht.“

„Und du hast mir nichts gesagt.“

„Ich wollte ein besonderes Hochzeitsgeschenk, außer all dem anderen, meine ich.“

„Das war eine wunderbare Idee“, lachte Rita und deckte Nicholas mit Küssen ein.

„So, ich fürchte, wir müssen zurück zu unseren Gästen, sonst geben die noch eine Vermisstenmeldung bei meinem Kollegen auf.“

Rita konnte ihre Augen kaum von dem Bild „Frankfurt im Regen“ nehmen, das nun endlich wieder aufgetaucht war. Später würde sie Nicholas nach den Tätern fragen, aber das hatte Zeit. Heute war ihr Hochzeitstag.