Читать книгу Der Regisseur. Mein Buch, dein Tod. - Sarah Markowski - Страница 20

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Samstag, 29.06.2019, 21: 04 Uhr

- Helena -

Helena sitzt auf einem der fünf Plastikstühle, die den nicht weniger strahlend weißen Tisch umrunden, dessen Oberfläche so blitzblank ist, dass sich ihr verzweifeltes Gesicht darin spiegelt. Sie seufzt, rauft sich die Haare und blättert mit zittrigen Fingern durch das Manuskript. Während sie auch die letzte Textpassage noch einmal durchgeht, wippen ihre Beine unter dem Tisch nervös auf und ab.

Warum tue ich mir das eigentlich an?, fragt sie sich in Gedanken. Warum mache ich mir bloß so einen Stress?

Den kompletten Textauszug auswendig zu lernen hat Helena einige Nerven gekostet, doch trotz regelmäßigem Fluchen und immer weiter sinkender, miesepetriger Laune war sie insgeheim froh, durch die Aufgabe endlich mal etwas Ablenkung bekommen zu haben. Allerdings hätte sie ohne Oliver und Manni, die sie die ganze Zeit über tatkräftig unterstützt und mit bestärkenden Worten immer wieder aufgebaut haben, schon längst das Handtuch geschmissen und das Textdokument in zigtausend kleine Fetzen zerrissen.

„21: 07 Uhr“, bemerkt Helena mit einem Blick auf ihre Armbanduhr. Sie legt das Manuskript beiseite und schiebt den Stuhl mit einem unangenehmen Quietschen zurück. „Ich wäre dann bereit für meinen großen Auftritt.“

Mit siegessicherer Pose baut sie sich vor den anderen auf, doch die Worte klingen aus ihrem Mund nicht halb so optimistisch, wie sie es eigentlich hätten tun sollen.

Der Regisseur. Mein Buch, dein Tod.

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