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Samstag, 29.06.2019, 21: 09 Uhr

- Oliver -

„21: 09 Uhr“, sagt Helena und tippt tadelnd mit ihrem Zeigefinger auf die Uhr an ihrem Handgelenk. „Schon eine Minute zu spät.“

Sie dreht sich einmal um die eigene Achse und sinkt dann seufzend auf einem der Plastikstühle zusammen. Mit dem Kopf in den Händen vergraben murmelt sie irgendetwas vor sich hin.

„Was hast du gesagt?“

Helena reagiert nicht, anscheinend war es nicht so wichtig.

„Wenn ich doch nur wüsste, worauf ich warte…“, stöhnt sie und wirft den Kopf in den Nacken. Oliver setzt gerade zu einer Antwort an, als plötzlich das Brummen des Lastenaufzuges zu hören ist. Innerhalb eines Wimpernschlags sind alle Augen auf dessen Türen gerichtet; jeder wartet auf das Geräusch, das wie gewohnt die Ankunft des Liftes ankündigt.

„Vielleicht kommt jetzt die Filmkamera?“

Helenas Satz – mehr als Frage formuliert – wird vom altbekannten Pling beendet.

„Vielleicht auch nicht“, antwortet Julius, als sich die Türen öffnen und den Blick auf einen leeren Innenraum freigeben. Er ist der erste, der sich dem Lastenaufzug nähert und neugierig seinen Kopf hineinsteckt.

„Ist da was?“

Niemand rührt sich vom Fleck. Julius nickt. Es ist so still im Raum, dass alle Anwesenden bei dem plötzlichen, lauten Dong unweigerlich zusammenzucken.

„Was war das?“

Helenas Augen sind schreckgeweitet. Sie steht da, wie zur Salzsäule erstarrt. Julius reibt sich den schmerzenden Hinterkopf und stößt einen Fluch aus.

„Ich habe mir an dieser blöden Kante den Kopf gestoßen“, antwortet er schließlich; und da keiner nachfragt: „Aber keine Sorge, mir geht’s gut.“

Der Regisseur. Mein Buch, dein Tod.

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