Читать книгу Der Regisseur. Mein Buch, dein Tod. - Sarah Markowski - Страница 23

Оглавление

Samstag, 29.06.2019, 21: 18 Uhr

- Helena -

Helena hat Gänsehaut. Noch immer sitzt sie auf dem kalten Fußboden, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und die Beine fest umschlungen. Sie zittert am ganzen Körper.

Ist das gerade wirklich passiert?

Sie wagt einen Blick nach oben, schaut sich im Raum um und stellt enttäuscht fest, dass sie nicht geträumt hat. Manni ist weg. Und mit ihm jeglicher Optimismus, der die Gruppe in dieser schwierigen Situation noch zusammengehalten hat.

„Scheiße!“

Manchmal hilft Fluchen, doch dieses Mal nicht; dieses Mal ist es nur ein Ausdruck der Realität. Helena verschränkt die zitternden Arme vor der Brust und schließt die Augen. Sie spürt, wie das Blut durch ihre Adern fließt, wie es pocht und wie ihr Herz pumpt, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. Es schlägt so schnell und stark, dass es weh tut. Helena friert und schwitzt zur selben Zeit.

Was passiert jetzt? Was passiert mit Manni?

Helenas Gedanken fahren Karussell. Auf einmal überrennen sie die Schuldgefühle.

„Ich hätte gehen sollen, nicht er.“

„Niemand hätte gehen sollen.“

Helena erschrickt. Anscheinend hat sie den Gedanken gerade unbewusst laut ausgesprochen.

„Aber-“

„Kein aber, Helena.“

Oliver schüttelt den Kopf und kniet sich zu ihr auf den Boden. „Manni wollte gehen, er hat es selbst entschieden und sich nicht aufhalten lassen.“

„Aber…“

Ein Blick reicht aus, um sie verstummen zu lassen.

„Es ist passiert, wir können es nicht mehr rückgängig machen. Wenn sich jetzt irgendjemand von uns die Schuld dafür gibt, ändert das auch nichts an der Situation.“

Aber ich trage die Schuld, schreit eine Stimme in Helena, doch sie sagt nichts.

„Wir müssen abwarten, wie es weitergeht.“

Olivers Stimme wird brüchig und er räuspert sich. „Ich weiß, es ist schwer, und ich will verdammt noch mal auch wissen, was nun mit Manni passiert, aber wir dürfen hier drinnen nicht verrückt werden. Jetzt die Nerven zu verlieren wäre das Schlimmste, was uns passieren könnte! Wir müssen stark bleiben, hast du das verstanden? Habt ihr das verstanden?“

Helena weicht seinem Blick aus, doch er lässt sie nicht in Ruhe.

„Ob du das verstanden hast, habe ich gefragt.“

Sie nickt, denn er hat recht. Wer hier drinnen die Nerven verliert, ist geliefert. Und die anderen gleich mit.

Der Regisseur. Mein Buch, dein Tod.

Подняться наверх