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KAPITEL 1 VOR EINER NEUEN ENERGIEKRISE

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Die Welt steht vor einer neuen Energiekrise. Im Gegensatz zu den Ölkrisen der siebziger und achtziger Jahre handelt es sich nicht um einen der bekannten zyklischen Preisanstiege, sondern um einen langfristigen Trend zur Ressourcenverknappung, der durch den Eintritt wichtiger Schwellenländer wie Indien und China auf den Weltenergiemarkt hervorgerufen wurde. Den knapper werdenden Vorräten an Öl und Gas steht ein stetig wachsender Bedarf gegenüber. Nur Kohle scheint über einen längeren Zeitraum in ausreichendem Maße vorhanden zu sein. Die Verbrennung aller fossilen Kohlevorräte wäre jedoch eine enorme Umweltbelastung, weil sich dadurch der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid nochmals erhöhen würde. Neben der Energiekrise rückt auch die drohende Klimakrise immer mehr ins Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit. Die ersten Auswirkungen des globalen Klimawandels sind in der Arktis und anderen empfindlichen Ökosystemen schließlich schon heute zu beobachten.

Die sich abzeichnende Energiekrise droht außerdem, die politischen Gewichte auf der Welt zu verschieben. Die verbleibenden Öl- und Gasvorräte konzentrieren sich am Persischen Golf, in Zentralasien und Russland. Für Europa besteht daher die Gefahr, in die Abhängigkeit politisch instabiler und undemokratisch verfasster Länder, der neuen Energiegroßmächte der Zukunft, zu geraten. Wenn es Europa und anderen Ländern aber gelingt, auf erneuerbare Energien zu setzen, können sich auch die Machtverhältnisse im geopolitischen Kräftespiel wieder zu ihren Gunsten ändern.

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