Читать книгу Toxische Männlichkeit - Sebastian Tippe - Страница 24
Strafvollzug
ОглавлениеDie Zahlen zu Häftlingen bestätigen das Geschlechterbild: Inhaftierte Straftäter sind fast ausschließlich männlich (Statistisches Bundesamt 2019a):
Das bedeutet zudem, dass Männer und toxische Männlichkeit den Staat und somit alle Steuerzahlenden bezüglich der Inhaftierungskosten enorm viel Geld kosten. Beispielsweise waren im Jahr 2018 nur 5,75 % der Inhaftierten Frauen und 94,25 % der Inhaftierten Männer.
Die Kosten für einen Häftling unterscheiden sich nach Bundesland, nach der Schwere der Tat sowie den daraus resultierenden Haftbedingungen. Ein Häftling kostet beispielsweise laut dem Ministerium für Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen (vgl. 2018) in NRW durchschnittlich 135,65 Euro pro Tag, Schwerverbrecher in der Sicherheitsverwahrung kosten 450 Euro pro Tag (vgl. Tunk 2018). Dies bedeutet, dass bei einem Tagessatz von 135,65 Euro ein Häftling in NRW über 4.000 Euro pro Monat und 49.512 Euro pro Jahr kostet. Schätzungen gehen davon aus, dass der Vollzug in Deutschland den Staat in etwa 4 Milliarden Euro pro Jahr kostet (vgl. ebd.). Noch gar nicht berücksichtigt sind die Kosten für Opferentschädigungen, Therapiekosten, Gerichtskosten sowie generelle Justizkosten im Kontext der Straftat, Kosten für die Arbeit der Polizei sowie anfallende Kosten für Unterhaltsvorschüsse. Außerdem fehlen dem Staat durch Strafgefangene bis zu einer Milliarde Euro Sozialeinnahmen und Steuern. Das Fazit ist daher sehr alarmierend: Toxische Männlichkeit belastet unsere Gesellschaft und den Frieden unserer Welt auf allen Ebenen und kostet zudem noch enorm viel Geld.