Читать книгу Toxische Männlichkeit - Sebastian Tippe - Страница 6

Оглавление

„Toxische Männlichkeit, die mit Gewaltbereitschaft, Dominanzgehabe und Kriegstreiberei einhergeht, ist nicht die Natur des Mannes, sondern, wie wir heute aus der Interdisziplinären Patriarchatskritikforschung wissen, Ergebnis des Missbrauchs von Männern durch das Patriarchat, denn nicht nur Frauen werden durch das Patriarchat missbraucht, sondern auch viele Männer. Es ist Zeit, dass wir uns gemeinsam von den patriarchalen Gehirnwäschedogmen befreien.“

Kirsten Armbruster. Autorin, Naturwissenschaftlerin & Patriarchatskritikerin

„Männer gewinnen ihre Menschlichkeit zurück, wenn sie sich vom traditionellen beschränkenden Männerbild befreien, und können sich dann aufs Neue mit sich selbst verbinden, mit anderen Männern, mit Frauen, mit ihrem Partner, mit Kindern und mit der Welt.“

Jens van Tricht, Autor von „Warum Feminismus gut für Männer ist“, Gründer von Emancipator, Aktives Mitglied der ‚Steering Committee‘

„Frauen leben im Durchschnitt fünf Jahre länger als Männer. Allein dieser Umstand sollte eigentlich Argument genug dafür sein, sich auch aus männlicher Sicht mit dem Zusammenhang von Fürsorge, Care-Arbeit und Selbstsorge zu beschäftigen. Die durchschnittlich kürzere Lebenserwartung von Männern ist ein Problem, das wir angehen könnten, würden wir uns trauen, das aktuelle Männlichkeitsbild schon bei der Erziehung von Kindern infrage zu stellen. Es setzt auf Unabhängigkeit, Abenteuer und Coolness und vermittelt schon kleinen Jungen: Sei alles, bloß kein Mädchen! Empathie und Rücksichtnahme dagegen sei weiblich, so vermittelt nicht nur Werbung, die sich um Babynahrung oder Erkältungsmedizin dreht. Langfristig führt dieses Rollenbild dazu, dass Männer meinen, Schmerzen aushalten zu müssen bzw. nicht zugeben zu dürfen, dass sie infolge (zu) spät zu fachärztlichem Personal gehen, höhere Risiken eingehen und deshalb mehr Unfälle haben im Straßenverkehr und bei gewaltvollen Auseinandersetzungen. Anstatt Jungen andere Wege der Konfliktbewältigung oder des positiven Gefühlsausdrucks zu eröffnen, ihnen zu ermöglichen, Schwäche, Unsicherheit und Trauer zu zeigen, werden sie darin bestätigt, ein „echter Kerl“ zu sein“.

Almut Schnerring, Autorin von „Die Rosa-Hellblau-Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees“ sowie „Equal Care: Über Fürsorge und Gesellschaft“

„Das Patriarchat schadet allen Menschen – Frauen und Männern. Männer sind vordergründig Profiteure der einseitigen Machtverteilung. Das müssen sie auch reflektieren und lernen, sich zurückzunehmen, um sich von den Ideologien des Patriarchats zu befreien. Denn: Das traditionelle Bild des starken, ewig-potenten, erfolgreichen Mannes engt den Handlungsspielraum von Männern extrem ein. Nach wie vor fehlen für Jungen männliche Vorbilder, die ein vielseitiges Bild von Männlichkeit zeigen – zwischen den Abziehbildern des Superhelden und den angeblichen Opfern des Feminismus, die sich vor allem unter Väterrechtlern und Maskulisten zeigen. Dazu braucht es das Wissen um unsere vorpatriarchale Herkunft und unsere soziobiologische Veranlagung. Menschen haben nur aufgrund von Kooperation und Empathie in einer mutter- und damit lebenszentrierten (matrifokalen) Lebensweise so lange überleben können. Die massiven Probleme der heutigen Zeit wurzeln in der Entstehung des Patriarchats: Der Erkenntnis von Vaterschaft im Rahmen der Viehzucht vor ca. 6.500 Jahren. Dieser Zeitraum ist ein Wimpernschlag unserer Evolution, hat aber gereicht, uns an den Rand unserer Selbstzerstörung zu führen. Daher gehört auch Vaterschaft in der bis heute verherrlichten (sic!) und ideologisch verinnerlichten Form gehörig hinterfragt, damit wir wirklich tragfähige Konzepte des Zusammenlebens und Überlebens entwickeln können. Die heute noch auf wenigen Orten der Welt existenten matrifokalen Lebensgemeinschaften zeigen: Auch Männern geht es deutlich besser in dieser eigentlich unserer Veranlagung entsprechenden Lebensform. Gewalt – insbesondere geschlechtsspezifische Gewalt – existiert nicht, wenn Frauen wirtschaftlich dominieren. Die Menschen sind insgesamt glücklicher.“

Rona Duwe, Patriarchatskritikerin

Toxische Männlichkeit

Подняться наверх