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Die Jagd
ОглавлениеDas Bild des (männlichen) Jägers ist ein archaisches, wobei es dieses – wie es in den gesellschaftlichen Köpfen verankert ist – so nie gegeben hat. Das Bild des Jägers ist Teil toxischer Männlichkeitsvorstellungen und findet sich in vielen Bereichen wieder: Von der Tierjagd bis hin zu der toxischen Formulierung „Jagd nach Frauen“, wobei in diesem Kontext perverserweise der Zusammenhang zum Töten von Tieren durch die Formulierung „Jagd nach Frischfleisch“ hergestellt wird. Dies ist eine Weiterführung toxischer männlicher Einstellungen und Verhaltensweisen und reiht sich in Vergewaltigungen und Femizide ein. Weitere aus der Tierjagd entlehnte Formulierungen, die ebenfalls auf Frauen angewendet werden, sind: „Beute machen/Beute erlegen“ oder „auf die Pirsch gehen“. Der Begriff „Stalking“ stammt ursprünglich ebenfalls aus der Jägersprache und steht dort für das Jagen oder auch Hetzen. Die männliche Zuschreibung beim Töten – ähnlich wie es in allen Bereichen von Kampf, Krieg und Mord der Fall ist – schlägt sich auch in den Zahlen der Jagdscheine nieder: Kurz vor der Jahrtausendwende waren 99 % aller Tierjagenden mit einer offiziellen Erlaubnis Männer, im Dezember 2019 lag der Anteil immerhin noch bei 93 % Männern (vgl. Jagdverband e. V. 2019).