Читать книгу Ausgewählte Briefe, Band 2 - Sophronius Eusebius Hieronmyus - Страница 60

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151. An Riparius

Einleitung

Der Kampf gegen die Pelagianer führt zwei alte Kämpen erneut zusammen, die einst in gemeinsamer Front gegen Vigilantius gestanden hatten, Hieronymus und Riparius. 2681 Zwei kleine Brieflein aus den letzten Lebenstagen unseres Heiligen loben den Riparius wegen seines eifrigen Eintretens für die Orthodoxie und sind gewiß gedacht als Aufmunterung, auch weiterhin in diesem Kampfe nicht zu erlahmen. Wir sehen, wie der mit dem Leben brechende Greis bis zuletzt seine Kämpfernatur nicht ablegt; handelt es sich doch um die Pelagianer, die er unter allen seinen Gegnern am entschiedensten bekämpft hat. Doch selbst in den Kampf eingreifen kann er nicht mehr. Sein hohes Alter, seine körperliche Gebrechlichkeit und der plötzliche Tod Eustochiums, unter dem er sehr litt, hatten seiner Energie viel genommen. Auf jeden Fall sind die zwei Brieflein aus dem glücklichen Fund de Bruyne’s trotz ihrer Kürze eine wertvolle Bereicherung unserer Quellen über Hieronymus.

Die zeitliche Festlegung beider Briefe hängt vom Tode Eustochiums ab. Dieser fällt in das Ende des Jahres 418 oder wahrscheinlich in den Anfang 419. Die Erhebung ihres Verwandten Bonifatius zum Papste, der am 10 April 419 seinen Einzug in Rom hielt, hat sie nicht mehr erlebt. 2682 Die beiden Briefe müssen, da der erste unter dem unmittelbaren Eindruck dieses traurigen Ereignisses steht, ins Jahr 419 verlegt werden. Für die Frage, welcher der beiden Ripariusbriefe der ältere ist, scheinen mir de Bruyne’s Gründe stichhaltiger als die Cavalleras, der die ep. 152 der ep. 151 zeitlich voranstellen will. 2683

1.

Hieronymus an den wahrhaft heiligen und verehrungswürdigen Bruder Riparius.

Viele, die mich besuchten, haben mir berichtet, wie wacker Du gegen die Irrlehrer gekämpft, wie manchen Strauß Du im Dienste des Herrn bestanden hast. Nicht nur Gallien und Italien, sondern auch die in der ganzen Welt berühmte Hauptstadt Palästinas haben sie mit ihren Betrügereien und Meintaten besudelt. Sie hatten freilich auch einen Beschützer, der mit ihrer Lehre liebäugelte, den aber der Herr Jesus mit einem Hauche seines Mundes dem Tode überantwortete. 2684 Damit richtete er für alle ein warnendes Beispiel auf, wie gefährlich es ist, dem katholischen Glauben entgegenzuarbeiten und zu versuchen, das Fundament der Kirche ins Wanken zu bringen.

2.

Ich kann nicht wissen, wo Deine Heiligkeit sich in Zukunft aufzuhalten gedenkt, oder ob sie noch zu Rom weilt. Möchte doch wenigstens unser so selten gewordener einmaliger Briefwechsel im Jahre nicht einschlafen! Vielmehr soll die in Christus angefangene Freundschaft durch eifrigen Austausch unserer Briefe gefördert werden. Das plötzliche Hinscheiden der heiligen und ehrwürdigen Jungfrau Eustochium hat mich in große Trauer versetzt. Beinahe meine gesamte Lebenshaltung ist dadurch eine andere geworden. Vieles, was ich gerne möchte, kann ich nicht mehr ausführen, und die Schwäche des Greisenalters hemmt den Schwung der Seele.

3.

Die heiligen Brüder, die mit mir sind, lassen Dich bestens grüßen. Euerer Gnaden empfehle ich meinen heiligen Sohn, den Diakon Theon. 2685 Ich bitte Dich, mich in freundschaftlicher Weise über Deine Tätigkeit, Dein Befinden und Deinen Aufenthalt auf dem laufenden zu halten. Bleibe gesund! Möge mir Christi, unseres Gottes Gnade, ein Plätzchen in Deiner Erinnerung sichern, wahrhaft heiliger Herr und verehrungswürdiger Bruder!

Ausgewählte Briefe, Band 2

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