Читать книгу Bewusstsein und das Absolute - Sri Nisargadatta Maharaj - Страница 16
18. NOVEMBER 1980
ОглавлениеMahārāj: Meine gegenwärtige Auffassung hat keine Begrenzungen, ist vollkommene Freiheit.
Letztendlich muss man über Wissen hinausgehen, aber das Wissen muss kommen, und Wissen kann kommen, wenn man ununterbrochen meditiert. Durch die Meditation setzt sich das Wissen fest, verschmilzt mit universalem Wissen und wird dadurch vollkommen frei, wie der Himmel oder der Raum.
Wer mit der Vorstellung hierherkommt, Wissen zu erlangen, selbst spirituelles Wissen, taucht hier als ein Individuum auf, das danach strebt, etwas zu bekommen. Das ist die eigentliche Schwierigkeit. Der Suchende muss verschwinden.
Wenn du deine wahre Natur kennst, bleibt das Wissen „Ich bin“ übrig. Aber dieses Wissen ist unbegrenzt. Es ist für dich unmöglich, Wissen zu erlangen. Du bist Wissen. Du bist, wonach du suchst.
Dein wahres Wesen existiert vor dem Auftauchen irgendeines Konzeptes. Kannst du, als ein Objekt, etwas verstehen, was schon vor dem Auftauchen eines Konzeptes existierte? Gibt es bei der Abwesenheit von Bewusstsein irgendeinen Beweis dafür, dass etwas existiert? Bewusstsein selbst ist Geist, ist Gedanke, ist jedes Phänomen, jede Manifestation. Das zu begreifen bedeutet, der Überzeugung „Ich bin der Körper“ gegenüber bereits zu Lebzeiten tot zu sein. Diese Art von Wissen taucht nur in seltenen Fällen auf, und es ist eine sehr flüchtige Art von Wissen, das keiner Anstrengung bedarf. Tatsächlich ist sogar jede Anstrengung ein Hindernis. Es ist ein intuitives Verstehen.
Frage: Sollte man dann alle spirituellen Disziplinen aufgeben?
Auf höchster Ebene wäre das richtig, ja. Doch auf den früheren Ebenen musst du deine Hausaufgaben machen.
Wer das intuitiv begreifen kann, verliert sein Interesse an weltlichen Dingen. Wenn er das verloren hat, was wird er dann bekommen? Was auch immer er verloren hat, hat er als gewöhnliche Person verloren. Doch was er stattdessen bekommt, ist eines Königs würdig. Wer verstanden hat und eine gewisse Stufe erreicht hat, wird um nichts mehr bitten, sondern alles wird spontan zu ihm kommen. Es gibt keinen Wunsch danach, und trotzdem wird es da sein.
Das passiert nicht für ein Individuum. Es geschieht der universalen Manifestation oder für den, der mit seiner wahren Natur eins geworden ist. Ein Jñānī schaut nur noch wie ein Zeuge zu.