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Kapitel 9

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Satt und mit leichter Müdigkeit in den Gliedern spazierten Kristín und Halli am Abend am Meer entlang.

Ihr neuer Pullover wärmte sie wunderbar und die kühle Meeresluft erfrischte sie beide.

„Was ist das eigentlich für ein Gebäude da vorne?“, fragte Kristín neugierig und deutete auf einen grossen Glaskomplex.

Der rothaarige Mann lachte leise.

„Das ist unser ganzer Stolz. Das ist Harpa - die Harfe - , unser Konzerthaus.“

Er blieb stehen und betrachtete das Gebäude sehr lange, ehe er fortfuhr.

„Die Finanzkrise brachte den Bau zum Stillstand. Doch dann konnte der Bau doch vollendet werden. Nun ist sie unsere Hoffnung auf eine wirtschaftlich bessere Zukunft.“

Kristín folgte seinem Blick, der erneut auf der Konzerthalle haften blieb.

„Sie sieht sehr … speziell aus.“, bemerkte die junge Frau dann vorsichtig.

Halli lachte leise.

„Der Architekt liess sich von der Natur inspirieren. So wie bei vielen isländischen Bauten. Ihre Glasscheiben schimmern je nach Wetter und Tageslicht in schillernden Farben. Im Winter wird sie nachts zusätzlich bunt beleuchtet. Das ist ein ganz besonderer Anblick.“

Stolz schwang in seiner Stimme mit und hinterliess bei Kristín eine leise Ahnung davon, wie sehr der grosse Isländer sein Land und seine Besonderheiten liebte.

Sie suchte vorsichtig seine Hand und drückte sie leicht, ehe sie wieder losliess.

Er schenkte ihr einen erstaunten Seitenblick, sagte aber nichts.

„Ich bin müde.. Können wir ins Hotel gehen?“

Halli nickte verständnisvoll und lenkte seine Schritte Richtung Zentrum zurück.

„Morgen machen wir uns auf den Weg nach Borganes. Dort lebt Hekla auf einem Bauernhof. Sie kann uns bestimmt weiterhelfen bei deiner Suche.“, meinte er aufmunternd.

Kristín antwortete nicht, doch Hoffnung glitzerte in ihren Augen, als er sie von der Seite betrachtete.

Erst vor dem Hotelzimmer richtete er erneut das Wort an sie.

„Wenn du morgen mit mir ins Auto steigst, wirst du den Suzuki nicht wiedererkennen. So aufgeräumt war er schon lange nicht mehr. Ich mache mich gleich morgen früh daran.“

Er lachte und sah ihr dann tief in die Augen.

„Ich habe es dir versprochen.“

Doch bevor Kristín seinem Zauber erlag, hatte er sich umgewandt und die Schritte bis zu seiner Zimmertür zurückgelegt.

Dann drehte er sich nochmals zu ihr um.

„Góða nótt.“

Er schmunzelte leicht, als er ihr fragendes Gesicht betrachtete.

„Gute Nacht, Kristín.“

Ein letzter sanfter Blick, und er verschwand durch die geöffnete Tür in sein Hotelzimmer.

Die junge Frau blieb alleine im leeren Gang zurück..

Einen Moment starrte sie noch auf den Punkt, an dem der Isländer eben noch gestanden hatte, ehe sie leise seufzte und die Tür zu ihrem Zimmer ebenfalls öffnete.

Der Ruf der wilden Insel

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