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Der Ädil – der „Tempelwächter“

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Dieses niedere Magistratsamt wurde zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. für Plebejer geschaffen. Es gab zunächst zwei aediles plebei/plebis, erst seit Caesar zwei weitere. Sie sollten die zeitgleich eingerichteten Volkstribunen unterstützen – die Ädilen genossen wie diese während ihrer Amtszeit sogenannte sacrosanctitas, Unantastbarkeit –, und die religiösen Handlungen um den Tempel (aedes) der Ceres auf dem Aventin beaufsichtigen. Sie wurden von Vertretern ihres Standes in der concilia plebis, der Volksversammlung, gewählt. Im Jahr 367 v. Chr. kamen als Ausgleich zwei „patrizische“ aediles curules dazu, die von den Tribuskomitien – der Bürgerversammlung, die auf der Einteilung Roms nach vier städtischen und seit 241 v. Chr. 31 ländlichen Tribus („Bezirken“), in der römische Bürger gemeldet waren, basierte – gewählt wurden. Diese kontrollierten wie die höheren Magistrate die Auspizien, die alltägliche öffentliche Deutung von Vorzeichen. Mit Beendigung des Amtsjahrs hatten aediles Zugang zum Senat – und zum cursus honorum. Prinzipiell standen sie aber über der Quästur.

Die Aufgaben des im Ursprung heterogenen Ädilenkollegiums vermischten sich teilweise. Sie hatten wie die agoranomoi die Marktaufsicht inne, kontrollierten die Wasser- und Lebensmittelversorgung, vor allem mit Getreide (cura annonae), oder die Bordelle, sorgten für öffentliche Sicherheit, sprachen Recht und organisierten die Spiele. Sie besaßen polizeiliche Amtsgewalt. Seit Caesar, spätestens aber seit der Kaiserzeit wurden die verschiedenen Befugnisse der Ädilen zum Beispiel auf Präfekten oder (Pro-)Kuratoren übertragen; das Amt bestand eher als Ehrentitel fort. – Ädilen hießen auch Beamte in den Municipien, die dort oft den duoviri/duumviri oder quattuorviri unterstanden und von decuriones gewählt wurden.

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